Telegraphen-Apparate. 8
durchfliefsenden Ströme je nach den den Federn gegebenen Spannungen eine
beftimmte Stärke erreicht haben mufs, um trotz des einfeitigen Zuges der Federn
die Magnetzungen .hin- und herwerfen zu können. Beide Zungen tragen an
ihren verlängerten Enden Sperrklinken, welche mit ihren Enden einander zu-
gekehrt find und mit ihren Spitzen in ein Rad R mit feinen rechteckigen Zähnen
eingreifen, derart, dafs bei Bewegung der Zungen und der damit verbundenen
ftofsenden Bewegung der Sperrklioke en das Rad gedreht wird und zwar in ver-
fchiedenem Sinne, je nachdem die eine oder die andere der beiden Zungen
arbeitet, Damit die ruhende Klinke das Rad nicht an der durch die andere her-
vorgerufene Drehung hindere, wird jede Sperrklinke durch Anlaufen eines
Stiftes z »' an einer fchiefen Fläche aus den Zähnen des Rades gehoben, fobald
ich die Zungen dem Ruhe-Anfchlage a oder d’ nähert. Die nach oben verlängerte
Achfe. 4 desRades trägt ein Rechts- nd Linksgewinde, an welchen fich die beiden
Kohlenhalter, einander entgegengefetzt, höher oder tiefer fchrauben, fich alfo
entweder von einander entfernen oder einander nähern, je nachdem das Rad im
einen oder im anderen Sinne gedreht wird. Die Umwindungen in der
beiden Elektromagnete V S, welcher durch feinen Polw echfel in befchriebener
\Veife das Enifems n der Kohlenfpitzen bewirkt, beftehen aus wenigen Lagen
eines dicken Drahtes und liegen in dem nämlichen Strome wie de ich
Die Umwindungen des anderen Elektromagnetes NV’ 5’, welcher 2 Nähern Eu
Kohlenfpitzen zu beforgen hat, find durch fehr viele Lagen eines dünnen
Drahtes gebildet und fo gefchaltet, dafs fie einen Nebenfchlufs des Lichtbogens
darftellen von fehr viel gröfserem Widerftande als diefer. Je nachdem nun bei der
Thätigkeit der Lampe die L änge des Lichtbogens und damit deffen L eitungs-
widerftand zunimmt oder abnimmt, wird der Strom durch die Windungen des
im directen Stromkreise liegenden Elektromagnetes fchwächer oder ftärker,
während der Strom in den Umwindungen des andern, im Nebenfchluffe liegenden
Elektromagnetes, nach dem Gefetze der Zweigftröme, fich im umgekehrten Sinne
ändert, ao mit der V ergröfserung des Lichthogens zunimmt. Derıcch wird der
eine oder der andere Elektromagnet kräftiger arbeiten und das Rad wird fich vor-
wiegend im einen oder anderen Sinne drehen, und zwar jedesmal in dem Sinne,
welcher die eingetretene Aenderung in der Entfernung der Kohlenfpitzen wieder
corrigirt. Erlifcht das Licht durch eine äufsere Veranlafsung, fo hat nur der die
Spitze annähernde Elektromagnet Strom und zwar einen Tehr kräftigen. Derfelbe
hört auf, fobald in Folge Ei Thätigkeit die Kohlenfpitzen fich wi " berühren,
wogegen im gleichen Momente der So intenfiv in dem die Spitzen entfernenden
Eid ktromagnete auftritt, welcher dann das Wiederanftecken des Lichtbogens und
effen Zurückbringung auf die a ıe Länge beforgt. (Antographifche
Mittheilung der Herren Siemens und Halske.)
Die erfte der befchriebenen Lampen wurde täglich in der Mafchinenhalle
. die Herftellung des elektrifchen Lichtes mittelft einer nach dem Syfteme von
.Hefner-Alteneck, von Siemens & Halske an u
Rarker gleichgerichteter Ströme zu benutzenden dynamo-elektrifchen M a-
chine verwendet. Diefen neuen Inducdtor kann man fich aus dem bekannteren
en ebenfalls in derMafchinenhalle ausgeftellt von Hippolyte Fontaine
in Paris, (siehe Comptes rendus. 7. Juli 1871. Carls Re periorium VII. Bd. pag. 381.)
enftanden denken, wenn man bei letzteren den ringförmigen Anker in der Richning
feiner Drehachfe Aachener tig fich erweitern läfst und denn die Umwindungen des
Kernes nicht mehr in die innere Oeffnung des Ringes hinein und durch denfelben
hindurchführt, vielmehr die Oeffnung felbft mit der Maffe des Ankers ausfüllt, den
ringförmigen Anker alfo durch einen maffiven Cylinder erfetzt und die Win-
dungen nun über diefen Cylinder hinweggehen läfst. Dabei mufs man den er-
regenden Elektromagnet ebenfalls in der Achfenrichtung erweitern und ihn zugleich
ee Auf diefe Weife ift der an fich unwirkfame innere Theil der Draht-
windungen in Wegfall gebracht und dadurch das Ganze wefentlich verkleinert