Chirurgifche Inftrumente. oO
weiblichen Branche deckt und erft beim Schliefsen durch die männliche Branche
in die Aushöhlung hinein gedrückt wird. Beim Wiederöfinen fchnellt die Metall-
zunge durch die eigene Elatticit tät aus ihrer Zwinge wieder en und ftellt fich
in ihre natürliche a zurück. Begreiflicherweife werden dadurch auch alle
gefafsten und zerdrückten Steinfragmente . en und der jederzeit
genaue Verfchlufs des Inftrumentes gefiche
Amuffat (Frankreich) hat unter demNamen lithoclaft amouvementslat&raux
ein Steinzertrümmerungs-Inftrument angegeben, bei dem das vesicale Ende der
männlichen Branche gewiffe feitliche Bewegu ngen zum Auffuchen von Steinreften
auszuführen vermag, während für gewöhnlich diefe Branche durch einen Sperr-
kegel fixirt gehalten wird.
An Schlofsvorrichtungen fanden wir neben dem alten Ecron brife mit Dreh-
fcheibe von L£eroy d’Etiolles und dem Pignon von Charritre die neueren, vie]
zweckmäfsigeren und bequemeren Einrichtungen zum Oeffnen und Schliefsen
der gebrochenen Schraube, und zwar:
a) Die Druckfchieber-Vorrichtung von Thompfon (England).
Das Vorfchieben des Eos fchliefst die Schraube, das Zurückfchieben öffnet fie
b)DieUmlegbalken-VorrichtungvonCollin (brifepierre a bascule).
Vor- und Bellen des kleinen Balkens fchliefst und öffnet die Schraube ähnlich
dem Tho mpfon’ fchen Mechanismus.
c) Die Hebelvorrichtung von Deformeaux (F rankreich). An der
unteren Seite der Trommel ragt ein Hebelarm vor. Schliefst man das Inftrument,
welches man ja beim Operiren an der Trommel hält, fefterin dieHand, was unwill-
kürlich der Fall ift, wenn man das Gefühl bekommt, den Stein gefafst zu haben, fo
drückt man nothwendigerweife auch den Hebelarm und fchliefst die Se aube;
ein Nachlaffen des Druckes genügt, um letztere wieder zu öffnen. Für geüb te
Operateure wie der Erfinder mag die Einrichtung fehr zweckmäffig fein, w u
geübte dagegen, oder Operateure, die nıt Inftrumenten anderer Syfteme umzugehen
gewohnt find, dürften wenigftens im Anfange die Schraube oft unzeitig fchliefsen.
Erw: na ;werth ift endlich der von Collin erdachte und mit bewunderns-
werther technifcher Vollkommenheit ausgeführte Brife pierre portant une fcie fur
fon bec male. Der gefafste Stein wird durch eine ftarke Kettenfäge ähnlich wie
durch ein Heine’fches Ofteotom nach und nach durchfägt.
Zum Auspumpen der zertrümmerten Steinfragmente hat Maifonneuve
(Frankreich) ein finnreiches Inftrument erdacht. Die Procedur des Auspumpens deı
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Fragmente ift bei gut functionirender Blafe nicht abfolut EBNERB: die Frag-
nente, wenn binlänglich klein, gehen bekanntermafsen nach und nach mit dem
urn ab, bei etwas paretifcher Blafe jedoch geht der Urin allein ab und der
)etritus verbleibt. Für folche Fälle ift das Aus pumpen nach der Lithotripfie
ee nothwendig, denn das Ausräumen a dem Ramaffeur ift eine ebenfo
inhumane als gefährliche Procedur, da hiebei die Urethral-Schleimhaut vielfach
verletzt und zerriffen wird. Das Maisonneuve'fche Inftrument befteht aus einem
weiten Katheter mit großem Fenfter, einer Pumpe und einem en einge-
[chaltenen Glasrecipienten, der einerfeits dasEnde des Katheters und ande reits
das Anfatzrohr der Pumpe aufnimmt. Der Katheter ragt frei in den R: aum des
Recipienten bis etwa zu deffen Mitte hinein.
Die EgBE aspirirt mit einiger Gewalt Blafenflüffigkeit in den Recipienten
und treibt fie unmittelbar darauf dahin zurück. Ds: die zurückgetriebene
Flüffigkeit ne der ganze Blafeninhalt aufgewirbelt, und das zweite Einpumpen
wird fchon Flüffigkeit und Detritus in den Recipienten einfaugen. Hier angelangt
finkt der Detritus ve ermöge der gröfseren Schwere zu Boden und die Flüffgkeit
allein wird zurückgetrieben. So wird nun fortgepumpt bis der Recipient viel
Detritus am Boden zeigt.
Chwat (Rufsland) hat eine Vorrichtun g zu gleichen Zwecl sen erfonnen,
welche der von Dittel angegebenen falt an alog ih:
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Ein dicker eter hat am