Full text: Chirurgische Instrumente (Heft 31)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
Dr. Mofetig von Moorhof. 
Sehr zweckmäfsigen Operationstifchen und Geburtsfeffeln begegneten wir 
in der franzöfifchen, deutfchen, italienifchen (Cavalli, tragbares Geburtsbett) und 
öfterreichifchen Abtheilung. Als den beftmontirten und praktifcheften Operations- 
tifch möchten wir den von Paz bezeichnen. 
Grouffin (Frankreich) ftellte eine mit dem Wachsthum des Kindes ver- 
längerbare Kinderwiege aus. Kinderwagen fanden wir bei Mathieu u. A. 
Sitzbäder mit elaftifchem Sitz, Frauenbidets mit Scheidenrohr und Klyfopompe- 
vorrichtung, Zimmerdouchen verfchiedenfter Form begrüfsten wir als Fortfchritt der 
Körperhygiene; bemerkenswerth war uns ferner ein fehr zweckmäfsiger. wenn 
auch etwas complicirter und daher fchwer zu bedienender Apparat zu Zimmer- 
Dampfbädern für den ganzen Körper, den Charles (Frankreich) ausgeftellt hat. 
Dampfbäder für einzelne Körperregionen, untere oder obere Extremitäten, fehr ein- 
facher Conftruction, hat Rasmuffen (Dänemark) conftruirt. 
Endlich fahen wir vom greifen Charriere eine ganze Ausftellung von 
fehr praktifchen und finnreich erdachten Apparaten zur Rettung von Menfchen- 
leben in Feuers- und Waffergefahr. Rettungskäften mit den verfchiedenften 
Inftrumenten zum Oeffnen desMundes (Labordette’s Kehlkopf-Spiegel. Schlund- 
fonden, Inftrumente zur Laryngotomie, Medicamente ete); ferner äufserft compen- 
diöfe Strickleitern, Fixirhaken und andere Utenfilien, für deren ausgezeichnete 
Verwendbarkeit uns fchon der Name des Ausftellers die befte Bürgfchaft gibt. 
Bandagen. 
Bruchbänder. Von Nabel-Bruchbändern find zwei fehr zweckmäfsige 
Neuerungen ausgeftellt worden. Die eine von Dolbeau (Frankreich), die zweite 
von Rasmuffen (Dänemark). Beide haben den Zweck, das Verrücken der 
Pelotte bei den verfchiedenen Körperftellungen zu verhindern. 
Das Nabel-Bruchband von Dolbeau. Die Pelotte trägt eine lang- 
geftreckte (8 Centimeter lange), horizontale, fehr elaftifche und doch fefte Metall- 
feder, an deren Enden zwei Kautfchukrohre angebracht find, welcheaufdem Rücken 
des Bruchkranken zufammengebunden werden. Die Elafticität der Metallfeder 
drückt die Pelotte an die Bruchpforte und das elaftifche Kautfchukrohr hält die 
Bandage unverrückt, da dasfelbe bei jeder Stellung und Bewegung des Körpers 
knapp angefchmiegt bleibt. 
Das Nabel-Bruchband von Rasmuffen ift etwas fchwerer zu befchreiben. 
Man denke fich drei halbkreisförmig gekrümmte, ftark federnde, etwa 15 Centi- 
meter lange und 2 Centimeter breite Metallfpangen in ihren Mittelpunkten derart 
gegenfeitig verbunden, dafs die fechs freien Enden in gleichmäfsigen Abftänden 
von einander in einer Ebene zu ftehen kommen und einen halbkugelförmigen 
Raum umfaffen. In der allen gemeinfchaftlichen Axe fteht, der Concavität der Halb- 
kugel entfprechend, die Pelotte. An der convexen Seite ift eine abftehend 
gekrümmte vierte Metallfeder befeftigt, die den Bauchgurt trägt. Es ift klar, dafs 
der durch diefe Bandage ausgeübte doppelte Federdruck ein ebenfo fefter als 
conftant wirkender fein mufs; auch für die Vermeidung des Verfchiebens ift hin- 
länglich geforgt, indem die fechs Spangenenden krabbenartig die Nabelgeg 
umfaffen und eine Dislocation kaum erlauben. 
An Schenkel-undLeiften-Bruchbändern haben Spillmann (New-Orleans), 
Siakt (England) und Rasmuffen ebenfalls Neuerungen angebracht, welche das 
Tragen der fo läftigen Schenkelriemen überflüffg machen. Die Beckenfeder ift ganz 
dem Umfange des Beckens entfprechend gekrümmt und trägt nicht an ihren Vorder- 
enden die Pelotte, fondern diefe wird bei Rasmuffen von einer fenkrecht nach 
abwärts ftehenden Spange, bei Spillmann von zwei, ein Dreieck bildenden 
Spangen getragen. Die Beckenfeder fchmiegt fich genau dem Becken an, und da 
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fie von deffen Horizonte nirgends abweicht, wird fie auch bei I ewegungen keine 
end 
  
     
   
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
   
  
      
   
   
    
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
     
	        
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