Full text: Chirurgische Instrumente (Heft 31)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
Inftrumente für Laryngofkopie und Rhinofkopie. 39 
Cannüle wieder entbehrlich zu machen, und die fämmtlichen Inftrumente für die 
Krankheiten der Trachea. 
Erftere beftehen aus etwa 4 Centimeter langen Bougien aus Hartkautfchuk 
und fpäter aus Zinn von verfchiedener Dicke, welche an einem Faden befeftigt, 
mittelft eines ftarren Rohres von oben her durch die Stridtur des Larynx und das 
obere Fenfter der Cannüle in diefe hineingefchoben und hier mit einer kleinen 
Pincette befeftiget werden, während nach oben aus der Mundhöhle nur der 
erwähnte Faden heraushängt. Diefe Bougie wird, ohne den Kranken im Athmen und 
Schlingen zu beläftigen, durch 24 Stunden bis zur nothwendigen Reinigung liegen 
gelaffen, worauf eine gröfsere eingeführt werden kann etc. 
Hierher gehört auch ein Inftrument, an welchem durch Schraubenwirkung 
die von oben her in den Larynx eingeführten Branchen aus einander getrieben 
werden und fo die Stridtur erweitert wird. 
Die Inftrumente für die Trachea beftehen in einem Einblaferohr für pulver- 
förmige Subftanzen, welches durch den Larynx hindurch bis in die Trachea 
gebracht wird, einem röhrenförmigen Inftrumente, aus welchem nach Art der Muzeux- 
fchen Zange gebaute Hacken zur Entfernung von Neubildungen entwickelt werden 
können, und endlich ein verlängerbares Dilatatorium aus Hartkautfchuk, das nicht 
nur mit Sicherheit bis an die Bifurcation der Trachea, fondern auch bis in die 
Bronchien felbft, und zwar nach Abficht des Operateurs in denrechten oder linken 
eingeführt werden kann. 
Diefe fämmtlichen Inftrumente find bereits erprobt. (Siehe Bericht der 
Xlinik für Laryngofkopie 1870, Braumüller 1871.) 
JA 
x 
DIE APPARATE FÜR ELEKTROTHERAPIE. 
Bericht von 
DEMORTZBEN.EBIELT 
K. k. Univerfitäts-Profeflor in Wien. 
Die Expofition medicinifch-elektrifcher Apparate erregt das Intereffe nach 
zwei Richtungen hin. Einmal, inwieferne die Produdtion in den verfchiedenen 
Ländern den bereits bedeutenden heimifchen Bedarf deckt und den fremden 
Markt beherrfcht, und anderfeits in Bezug auf die Fortfchritte fowohl in tech- 
nifcher Beziehung als in Bezug auf die praktifche Brauchbarkeit, wobei der Preis 
ebenfalls eine Rolle fpielt. 
Indudtionsapparate waren in den verfchiedenften Ländern ausgeftellt, und 
fowohl Deutfchland, Frankreich, Oefterreich-Ungarn, als Italien,‘ Dänemark und 
England haben folche Inftrumente geliefert. Wefentliche Veränderungen in der 
Conftrudtion waren nicht zu bemerken, und als ein einigermafsen neuer Typus 
diefes Inftrumentes kann allenfalls der Apparat von Schivardi angefehen 
werden, der fich in der Ausftellung von Baldinelli aus Mailand und 
Batocchi aus Verona befand. 
Der Schwerpunkt der Ausftellung lag in den galvanifchen Batterien zu 
therapeutifchen Zwecken. In früheren Jahren hat die Firma Siemens & 
Halske mit den Daniel’fchen und fpäter den von ihnen verbefferten Ele- 
menten den Weltmarkt beherrfcht. Nicht minder find eine Reihe von Hilfs- 
apparaten, die aus diefer Fabrik hervorgegangen find, vor Allem der. Strom- 
  
  
	        
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