Full text: A (1. Band)

  
  
  
  
= herausgegebenen, und entweder durch ihre Bilderbeigabe der Anſchauung zu Hilfe kommenden oder nur durch 
ihre Darftellungsweife der Belehrung dienenden, volfsthümlichen Werke. Doch in dem Maße, als jtch Deren 
“ Anzahl fortwährend vermehrte, wuchſen naturgemäß die zu Ruf gelangten älteren Encyflopädien auch an Umfang, 
ohne daß eine derſelben die alten Bahnen verlaſſen und im Geifte der Zeit zu einem der vorzüglichften Belehrungsmittel, 
der gleichzeitigen Verbindung von Wort und Bild, gegriffen hätte. 
Gegenüber dem Umſtande, daß man bei tauſenderlei Vorkommniſſen gerade nach ſolcher Aufklärung verlangt, welche 
überjichtlich und zugleich anjchaulich geboten wird: — erjchien die Herausgabe eines Nachichlagebuches zeitgemäß, welches 
ih als Ziel ſte>t, innerhalb eines thunlichft enggezogenen Rahmens jegliche Auskunft in gedrängter Form und Dar- 
jtellungsweife durch Wort und Bild zu erteilen und zugleich einen auf Vergleichung beruhenden Charakter zu gewinnen. 
In ſolchem Sinne will unſer „Orbis pietus“ in erſter Linie ein Nachſchlagebuch für den täglichen Gebrauch 
ſein und in ſeinen größeren Abhandlungen zugleich eine anſprechende Lektüre für Jung und Alt gewähren. Seine 
Eigenthümlichkeit beruht in der dargebotenen Möglichkeit, die Anſchauung des Vorgetragenen dur< Vergleihung des 
Verwandten zu umterjtügen und im Bilde den Zuſammenhang gleichartiger Stoffe und Thatſachen förderſam zu verfolgen. 
Ueberall ergänzen fich daher Text und Jlluſtration und geſtalten den vorgetragenen Gegenſtand zu einem Geſammtbilde. 
Vergleichende Zuſammenſtellung von Wort, Bild, Zahl heißt daher unſer Motto. Eine derartige, durch 
Vergleichung und gebotene Anſchauung erſt zum Verſtändniß hinleitende Form der Darſtellung, die Möglichkeit 
einen vergleihenden Maßſtab an zuſammengehörige Erſcheinungen zu legen, konnten die großen beſtehenden Lexika 
ohne Hülfe der Jlluſtrirung nicht als Zielpunkte nehmen; das Aeußerſte, was zu erreichen ſtand, gipfelte in dem Beſtreben, 
ihren Abnehmern zu einem guten Theile eine Bibliothek zu erjegen. Eine große Anzahl wiſſenſchaftliher Themata und 
Unterfuchungen bedarf jedoch größerer Ausführung, will die beſchreibende Darſtellung jene Anſchaulichkeit erreichen, welche 
gewiß raſcher und eindringlicher mittels Vereinigung von Wort und Bild fih gewinnen läßt. Erſpart doh nicht 
ſelten ſhon eine gut ausgeführte ſachliche Jlluſtration längere Auseinanderſezung und verleiht z. B. bei techniſchen Artikeln 
dem vorzutragenden Gegenſtande erſt die rechte Klarheit. Doch unſer Werk unterſcheidet ſih von verwandten Encyklopädien 
noch durch eine andere Eigenthümlichkeit, Dadurch nämlich, daß es bei Heranziehung der behandelten Materien den Schwerpunkt 
u. u. 
in die kulturgeſchihtlihe Seite und in Betonung gewiſſer intereſſanter und denkwürdiger Vorkommniſſe legt. Man 
braucht nur an die ſo vielfachen Entwiklungsformen von Sitte, Gebrauch, Mode, Tracht und zahlreiche andere für den 
Menſchen nahe liegende Beziehungen zu denken, nur an die ſo mannihfaltig gegliederten Zweige des Gewerbfleißes und 
der Technik, an die Intereſſen von Gemeinde und Haus, an öffentliche Beſtrebungen und perſönliche Liebhabereien zu 
erinnern. Wie der Menſch in unberechenbaren Zeitläufen ſi<h aus der Roheit der Stein- und Bronzezeit zu den 
Bildungsanfängen der Eiſenperiode hindurchgearbeitet, wie ſein Begehren von den einfachſten Bedürfniſſen bis zu dem heutigen 
Komfort in Haus und Geſellſchaft ſih verfeinert hat, wie aus einfachen mechaniſchen Grundgedanken die bewunderungs- 
würdigſten Maſchinen, von der erſten Dampfkugel bis zur heutigen Lokomotive, ſich allmählig entwidelten, wie die Schiff- 
fahrt fich weiter fortbildete, vom kunſtloſen Birkenkahn bis zum Rieſendampfer, welcher Sturm und Wogen trott, wie 
anderſeits im Laufe von Jahrtauſenden das jezige Verhältniß des Menſchen zu Haus- und Zugthieren ſi geſtaltet hat: — 
alle dieſe Gebiete erlauben eine Anordnung, welche, feſthaltend an \tufenweiſer Entwi>klung, eine Erleichterung des Ver- 
ſtändniſſes hervorruft mittels vergleichender Zuſammenſtellung von Wort, Bild und Zahl. 
Die angedeutete Behandlungsweiſe empfiehlt fich vornehmlich bei der Mehrzahl techniſch- geſchäftlicher Branchen, 
inſofern ſih hierdur<h wiſſenſchaftlihe Unterſuchungen und Ergebniſſe, ja ſelbſt entfernter liegende Themata, wie Heraldik, 
Numismatik, Waffenkunde u. |. w., zu einem Gegenſtande vermehrten Intereffes für das größere Publikum erheben laſſen. 
Hierzu kommt noch, daß die große Anzahl Auskunft gebender Sammelwerke, Atlanten und Tableaus, wie z. B. Ordens- 
und Wappenbücher, Flaggenkarten, Koſtümwerke, Bücher über Seeweſen und Schiffahrt, viel zu theuer find, um fo leicht 
in die Hand von Tauſenden übergehen zu können. Auch die Quinteſſenz ſolcher Werke will unſer Lexikon bieten. 
Vorſtehendes vorausgeſchi>t, werden daher ſämmtliche Themata in unſerem Werke in alphabetiſcher Reihenfolge 
unter den meiſtgeſuchten Stichwörtern abgehandelt, jedoch, wo immer thunlich, durch dem Text eingeordnete Jlluſtrationen 
Orbis pictus. I, C 
  
  
  
  
 
	        
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