204
ck wird der
ige, aud)
nden. Leb:
yitgejteinen
1 den auf
ſer natüx-
ungen vor
ſtalliſation
ften Eden
jo großer
wöthigt ges
Die aus:
it es auch,
wird und
har wurde,
x auch aus
ſtandtheile
/, Schwefel:
urchfichtig,
er löſt ji)
ſamer auf.
205 kit
nn er EEE U E
Alaunwurzel — Alba 206
Erhikt man 1 den E bis zu 610, jo elia ſeine Kryſtalle 18
Mi ſhungstheile Waffer und fchmelzen bei fortgeſeßter Erhizung bis
zu 92° in ihrem Rena, wodurch ſich der ſogenannte
„gebrannte Alaun“ bildet, der mannichfaltige mediziniſche Verwen-
dung findet. — Der Alaun läßt ſi künſtlih aus allen den Sub-
ſtanzen bereiten, in denen ſ{wefelſaure Kalithonerde enthalten iſt.
Da lebterxes beim Alaunſchiefer und Alaunſfels überwiegend ſtattfindet,
ſo benußt man beide vorzugsweiſe zu ſeiner Bereitung, indem man
fie entweder im Freien der Verwitterung ausſeßt und dann die ver-
witterte Maſſe auslaugt, die gewonnene Lauge eindampfen und kry-
ſtalliſiren läßt, oder indem man jene beiden alaunhaltigen Mine-
ralien in Schachtöfen oder in ſogenannten, im Freien auſgerichteten
Röſthaufen einer Kalzination (einem Glühen wie bei dem Kalkſtein)
unterwirft und dann ebenfalls auslaugt (Nr. 213). Die Verwen-
dung des Alauns zu techniſchen Zwecken a eine vielfache, namentlich
bei der Färberei, bei der Bereitung des alaungaren Leders, des
Berlinerblau, der Lackfarben, beim Leimen des Papiers, ſowie bei
der Bereitung von mancherlei <hemiſchen Fabrikaten und zum K Klären
des Branntweins und des Trinkwaſſers. Wird er in einer Doſis
von einem Lothe in den menſchlichen Magen gebracht, fo wirkt er
giftig. (Vergl. unten Alaunvergiftung.) Man veranſchlagt den jähr-
lichen Verbrau an Alaun auf 1!/, Million Centner in Europa.
Der beſte iſt der u Alaun. — Alaunbad iſt die Alaunauf-
löſung, welche von den Färbern und Gerbern bereitet wird, um die
zu färbenden Stoffe und die zu gerbenden Felle hineinzutauhen. Im
erſteren Falle macht es die Stoffe geeigneter, die Farben anzuneh-
men, im leßteren, bei der ſogenannten Weiß- oder Sämiſchgerberei,
geſchieht dieſes Eintauchen der bereits von den Haaren entblößten
und mit Kalk bearbeiteten Felle, um dieſe gar zu machen. — Alaun-
molfen, eine vielfach gegen Blut- und Schleimflüſſe, ſowie auh
gegen Krankheiten mit vorwaltender Schwäche nnd Erſchlaſſung
mit gutem Erfolge angewendetes Getränk. Bei ſeiner Bereitung
wird Kuhmilch zum Kochen erhitt und derjelben fiir jedes Pfund
ein bis zwei Quentchen Älaun in fein geſtoßenem Zuſtande beige-
miſcht. — Alaunroth / eine theils dem Zinnober, theils dem echten
engliſchen Braunroth gleichende Malerfarbe. Man bereitet fie aus
dem beim Sieden der Mlaunfauge zurüdbleibenden Schlamme,
indem man dieſen in große Stücke formt, die in einem Ziegel-
ofen E und dann heißer Luft ausgefeßt werden. — Alaun-
vergiftung. Der in größerer Gabe von mehr als einem Loth ge-
gebene aun erregt Entzündung der Magenhäute und des Darm-
fanals und kann tödtlihe Wirkung äußern, wenn nicht recht:
zeitige Hülfe dur< Anwendung von Gegengift geſchaft wird.
Gewöhnlich wendet warme Milch, in reichlicher Menge getrunken,
die Gefahr ſhon ab. Auch Brechmittel ſind mit gutem Erfolge
anzuwenden. — Alaunwäſſer ſind Mineralquellen, die außer Eiſen,
Kohlenſäure, Talkerden und Salzen auh Alaunſalz enthalten. —
Alaunwerk, au< Alaunhütte, heißt die Anſtalt oder Werkſtätte,
in welcher der künſtlihe Alaun bereitet wird, wo die Alaunerden
odex Alaunerze, nachdem fie der O oder der E
ausgeſeßt geweſen ſind, ausgelaugt werden. Die gewonnene Lauge,
die Alaunrohlauge, kommt dann zur Abdampfung in die
Siedepfannen und wird darin ſo lange eingeſotten , bis eine her-
ausgenommene Probe die Neigung zur Kryſtalliſation zeigt, wenn
ſie auf einen kalten Gegenſtand gegoſſen wird. Hierauf kommt die
Lauge in die ſogenannten Schüttelkäſten, wo ihr Kali (Potaſche)
zugeſeßt wird, eine Kryſtalliſation in großen Stücken jedoch deshalb
nicht ſtattfinden kann, weil man dieſelbe dur<h Umſchütteln fort:
während verhindert. Dies geſchieht, um zu verhüten, daß die
ſih ſonſt bildenden großen Kryſtalle zu viel von der Mutterlauge
einſchließen. Nur kleinere Kryſtalle bilden fi, das ſogenannte
Alaunmehl, welches dann durch Uebergießen mit Waſſer von der
anhängenden Mutterlauge befreit, dur<h Waſſerdämpfe wieder auf-
gelöſt und in konzentrirter Löſung der Kryſtalliſation überlaſſen wird.
I jedod) dem Aun die als Handelzartikel nöthige Beſchaffenheit
zu geben, iſt eine no<hmalige Auflöſung und Kryſtalliſation erforder-
lich, nach welcher er ſih rein und undurchſichtig zeigt. Alaunmehl
nennt man jedoch nicht allein die in den Schüttelfäjten ſi bildenden
Eleinen Kryſtalle, jondern aud) die weiße Ausblühung, die fih an
den der Verwitterung und der Röſtung ausgeſeßten Haufen der
Alaunerden und Alaunerze bildet, führt denſelben Namen.
Alaunwurzel, die Wurzel einer nordamerikaniſchen Steinbrech-
pflanze (Heuchera americana), rei an Gerbſtoff, weshalb fie in
ihrem Vaterlande die alum-root heißt und als ſolche im Arznei-
Ihabe eine Rolle ſpielt.
Alauxat, gleihbedeutend mit Salpeter.
Alava, Name einer Provinz im nördlichen Spanien von 56!/»
[Meilen mit 101,000 Einwohnern, bildet mit Viscaya und Gui-
puzcoa die Provincias Vascongadas. Siehe „Basfenland”.
Alava, Ricardo de, 1771 zu Vittoria in Spanien geboren, zeich-
nete ſih im Seedienfte ebenſo aus, wie als Soldat zu Lande, und
ſtieg raſh bis zum General. Als Napoleon die Bourbonen aus
Spanien vertrieb, wandte ſi< A. der neuen Regierung zu, verließ
jte jedoch bald wieder, um unter Wellington gegen die Franzoſen
zu kämpfen. Nach Ferdinand’s VII. Rückkehr nah Spanien jchüßte
ihn Wellington's Freundſchaft und Intervention vor der Rache der
Bourbonen. A. wurde Geſandter im Haag, kehrte jedoch zur Zeit
der Nevofution von 1820 nad) Spanien zurüd und verband fih nun
mit den Konftitutionellen. Nach dem Sturze dieſer Partei wurde er
nebſt den andern Anführern derſelben, den Verſprechungen des Königs
entgegen, zum Tode verurtheilt. A. entkam jedoch glü>li<h nach Eng-
land, von wo er ſpäter durch die Königin Chriſtine zurückberufen und
zum Granden des Reiches erhoben wurde. Den Poſten eines Miniſter-
präſidenten des Auswärtigen {lug er aus und ging dafür 1835 als
Geſandter nah England. Bei Einführung der Konſtitution im
J. 1812, für die ex früher ſhon gekämpft hatte, reichte er ſeine Ent-
laſſung ein und lebte fortan in Frankreich, wo er in Barèges im Jahre
1845 ſtarb. Wenn auch ſtets ſtreng rechtlich und uneigennüßig, war
A, n auch ein geſchi>ter Diplomat, doch ein in e Ueber:
zeugungen ſtets ſhwankender, unklarer Kopf, der mehr den Ume
ſtänden als feſten Orundfüßen folgte.
Alb, Name mehrerer kleiner Flüſſe; z. B. die im Württembergi-
ſchen entſpringende ſogenannte untere Alb in Baden, dann die obere
Alb, ein am Feldberg in Baden entſpringender Nebenfluß des Rhein.
Alba, das Chorhemd von weißer Leinwand, welches als Symbol
der Reinheit katholiſhen Prieſtern bei der Meſſe zum Gewand
dient; dann das weiße Kleid, welches in der alten Kirche als Zeichen
der ſittlichen Reinheit von den Getauften aht Tage lang. getragen
und dann in der Kirche aufbewahrt wurde; endlich ein aus weißen
Taffet verfertigtes Kleid mik geſti>ten Aermeln, welches die deutſchen
Kaiſer bei der Krönung trugen.
Alba, Diſtrikt der norditalieniichen Provinz Cuneo. Die gleich-
namige Bezirksſtadt, der Siß eines Biſchofs, liegt in fruchtbarer
Ebene am rechten Ufer de8 Tonaro und zählt 6400 Einwohner.
Unter den Gebäuden zeichnet ſich die Schöne, von Bramante im 15.
Jahrhundert erbaute Kathedrale aus. Nach Pompejus Strabo, wel-
her die Stadt rejtaurirte, erhielt fie den Namen Alba Pompeja.
Sie iſt der Geburtsort des Kaifers Vertinar, bildete im Mittelalter
eine der wichtigſten Städte des Marquiſats Montferrato und kam
durch den Vertrag von Cherasco 1631 an das Haus Savoyen. —
Alba (Alba Fucentia), Städtchen in der italieniſchen Provinz
Abruzzo ulteriore IT. am Fucinerſee, berühmt wegen ſeiner uralten
Mauern und Kirchen. Es hieß ehemals Alba Marsorum und war
ein Verbannungsort für vornehme Gefangene.
Alba, Ferdinand Alvarez Herzog von Toledo, 1508 zu Toledo
geboren, zwar großer Teldherr und bedeutender Staatsmann, aber
grauſam und unduldſam im höchſten Grade, wie ihn Schiller in fei-
nem „Don Carlos“ nennt: „des Fanatismus rauher Henkersknecht.“