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Francesco A. (aus dem Zweige Urbino) beſtieg um 1700 als
Clemens „XI. den päpſtlihen Stuhl und förderte den Einfluß wie
Reichthum der Familie in hohem Grade. — Annibale A. (geb.
1682, geſt. 1751), Biſchof von Urbino, von 1719 bis 1747 Käm-
merling der römiſchen Kirche, iſt als großer Kunſtſreund und Gelehr-
ter bekannt. Deſſen Bruder, Alleſſandro A. (geb. 1692, geſt.
1779), widmete fich gleichfall3 dem geiftlichen Stande. Um 1720
päpſtlicher Nuntius am Hofe zu Wien, 1721 zum Kardinal erhoben,
309 er fich ſpäter als Bibliothekar des Vatikan in Nom von den
öffentlichen Gefchäften zurüd. Doch nahm er als thätiger Freund
des Jeſuitenordens insgeheim lebhaften Antheil an allen Vorgängen
am päpſtlichen Hofe. Noch mehr feſſelte ihn freilich fein Jutereſſe
für Kunſtſammlungen, und durd Winkelmann, Marini, Mengs und
andere Kunjtfenner unterftüßt, häufte er in feiner dadurch berühmt
gewordenen Billa zahlreiche Kunftihäbe an, von denen ſpäter viele
theils na< Frankreich, theils na<h München überſiedelt find. —
Carlo A., Bruder der beiden Leßteren (geb.1684, geſt. 1724), wurde
(1721) in den Fürſteuſtand erhoben. Deſſen Sohn, Francesco A.,
geb. 1720, gelangte ſhon im 27. Lebensjahre zur Kardinalswürde.
Heſtiger Gegner der Franzoſen, mußte ex flüchten, als dieſe in Rom
einzogen und konnte erſt unter Papſt Pius VIL dahin zurüdfehren;
er jtarb zu Nom 1803. — Kaum befjer erging es ſeinem Neffen,
Giuſeppe A. (geb. 1750 und Kardinal 1801), der,
wegen ſeiner Parteinahme für Oeſterrei<h von den
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Sranzofen verfolgt, nad) Wien flüchten mußte und erſt SL
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näch Nom zurückehren konnte, als 1814 die Franzoſen-
herrſchaft daſelbſt ihr Ende erreicht hatte. Nach ſeiner
Rückkehr wurde er zum Kardinal - Staatsſekretär er-
nannt, trat jedo< na< einigen Jahren von feiner
Stelle zurück und ſtarb zu Peſaro im J. 1834. Zu
ſeinem Erben ſeßte ex einen Seitenverwandten ein, der
dafür den Familiennamen fortführen mußte.
Albanig, von den Griehen Alania genannt, hieß
im Alterthum ein im öſtlihen Kaukaſus gelegenes
Land, das den Römern zuerſt durch den Zug des Pom-
pejus gegen Mithridates (65 v. Chr.) bekannt wurde.
Im Oſten war das Land vom Mare Albanum (dem
Kaſpiſchen Meere), im Süden vom Kyros (Kur) be-
grenzt, während es im Weſten bis nahe an das
Schwarze Meer hinreichte. Hiernad nahm es einen
Theil des heutigen ruffifchen Georgien ein. Die Ein:
wohner, wahrſcheinlich die alten Alanen, waren ein
kriegeriſches Hirtenvolk, das oft Einfälle nah dem be-
nachbarten Armenien unternahm. Sie theilten ſi< in
kleine Stämme, welche verſchiedene Dialekte ſprachen,
aber einem gemeinſamen Oberhaupte gehorhten. Die Gelä, Gerrhi
und Legä waren die bedeutendſten unter dieſen Stämmen. Als Pom-
pejus nach Albania kam, traten ihm 60,000 gewappnete Fußgänger
und 22,000 Reiter mit Bogen und Wurfſpießen entgegen , die jedo<
beſiegt und unterworfen wurden.
Albanien, eine Landſchaft der europäiſchen Türkei, begrenzt im
Norden von Montenegro, im Weſten vom Adriatiſchen und Joniſchen
Meere, im Oſten von den Gebirgszügen, welche die Waſſerſcheide zwi-
ſchen dem Adriatiſchen und Aegäiſchen Meere bilden, im Süden von
Epirus. Es nimmt den ſüdlichen Theil des alten Jllyrien ſowie den
Norden von Epirus ein und iſ ein wildes Gebirgsland, das erſt in
der neueſten Zeit näher dur<hforſht wurde. Die Flüſſe, der Drin,
Schkumbi, Semeni und die Vojußa ſind von geringer Bedeutung,
da ſie Schon nad Kurzem Laufe in das Adriatifche Meer münden.
Unter den Seen ſind die von Achrida und Janina zu erwähnen.
Das Klima des Landes iſt in den tiefer gelegenen Gegenden ſo warm
wie in Italien, doh machen häufig eintretende Dürren und heftige
Nordwinde es unangenehm. Der Frühling beginnt erft in der Mitte
März; im Juli und Auguſt tro>nen infolge der großen Hiße die
Orbis pictus. I,
Bäche und Ströme oft aus; im September findet die Weinleſe ſtatt
und auf die Regen des Dezember folgen im Januar kurze Fröſte.
Unter den Landesprodukten find die Valonieneichen , die Oliven, der
Wein, die Orangen und Feigen die vorzüglichſten. Der Landbau be-
\{<ränkt fich auf Getreide, Tabak und Baumwolle.
Die Albaneſen oder Schkipetaren,-wie ſie ſi ſelbſt nennen,
nehmen unter den europäiſchen Völkern gleich den Basken eine durch-
aus abgeſonderte Stellung ein, wie ihre uralte, der lyciſchen am
nächſten verwandte Sprache beweiſt. Da3 Wort Albanien iſt römiſchen
Urſprungs; die Byzantiner nannten das Volk Arvanitä, woraus das
heutige türkiſhe Arnauten entſtanden iſt. Männer und Frauen des
ſchön gebildeten, etwa 1,300,000 Seelen zählenden Volkes zeichnen
ſih durch große Körperkraft und graue Augen vor den ſlaviſchen und
griehiſ<hen Nachbarn aus. Die Albaneſen ſind meiſt Hirten und
der Näuberei ſehr ergeben. Jhr kriegeriſcher Charakter verleitet ſie
zu fortwährenden Grenzfehden mit den Montenegrinern; gezwungen
oder gegen Sold dienen fie häufig in der türfifchen Armee, deren
Kerntruppen fie bilden. Aderbau, Induftrie und Handel ſtehen be-
ihnen auf einer ſehr niedrigen Stufe; die Religion haben ſie leicht
gewechſelt. Vor der türfifchen Eroberung des Landes waren ſie
Chriſten; jeßt ſind ſie größtentheils Muhamedaner, und nur ein
Heiner Theil gehört dex griechiſchen und römiſchen Kirche an.
Nr. 216. Albaneſen (Schkipetaren oder Arnauten).
Sie zerfallen in zwei getrennte Hauptſtämme, die Gepiden (mit
den Mirditen) im Norden und die Tozkiden im Süden. Die
Albaneſen find wahrjcheinlich die Nachkommen der alten Jllyrier;
im 9. und 10. Jahrhundert waren fie dem großen Bulgarenreiche
einverleibt; dem byzantiniſchen Reiche waren fie zeitweilig unter:
than; im 15. Jahrhundert widerſtand ihr tapferer Führer Georg
Kaſtriota (Skanderbeg) am längſten der Türkenherrſchaft, unter
welche das Land erſt 1478 gerieth, ohne daß der Unabhängigkeits-
ſinn des Volkes gänzlich gebrochen werden konnte. Jn den bergigen
Gegenden, wo die alte Stammesverfaſſung heute noch gilt, beſteht
das türkiſhe Regiment nur dem Namen nah. Die Albaneſen woh-
nen auch zerſtreut an einigen Punkten dex italieniſhen Küſte, und
hier iſt es, wo in der neueſten Zeit auch ihre Literatur und Sprache
beſonders gepflegt wurde. Ihr Alphabet. iſt dem griechiſchen ent-
lehntz es giebt alte Volksepen (herausgegeben 1866 zu Florenz von
de Nada unter dem Titel: „Rapsodie di un poema albanese“)
und herrliche Märchen (herausgegeben von v. Hahn, Leipzig 1864).
Vergl. von Hahn „Albaneſiſche Studien“ (Jena 1854). Lejean,
„Ethnographie de la Turquie d’Europe‘ (Gotha 1861).
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