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239 Aldrovanda — Alemann
Alemann en — Alembert 240
den {<wediſ<hen General Horn wieder nah Bayern zurückgeworfen
wurde und am 12. Juli 1634 im Kampf um Landshut beim Weber:
gang über die Jar fiel.
Aldrovanda (vesiculosa), eine jehr merkwürdige Schwinme
pflanze, die erſt im Jahre 1846 vom Apotheker Dausleutner in
Schleſien für Deutſchland entde>t wurde. Gleich den Utricularien
bildet ſie eigenthümlihe Shwimmblaſen, welche die bauchig auf:
getriebenen Blätter ſind. Sonſt nur eine ſüdliche Pflanze, hat ſie
ihr Reich wunderbarer Weiſe auh im Often, in Schleſien, in der öſt-
lihen Mark Brandenburg, in Litthauen, Wolhynien und Podolien
aufgeſchlagen; faſt das einzige Be einer ſo ſeltſamen Pflanzen-
verbreitung vom Süden Europa's bis zu deſſen Oſten.
Ale (ſpr. ehl), engliſcher ie für Oel, ein alkoholreiches,
Ihwach gehopftes Bier von klarer, goldgelber Farbe, ein fehr belieb:
tes Getränk in England, vorzüglich die von Burton und Alſopp ge-
brauten Sorten. Es wird aus Gerſtenmalz, dem etwas Weizenmalz
beigemengt iſt, und Hopfen gebraut und auch in Deutſchland nach-
geahmt. Das echte engliſche A. iſt von großer Haltbarkeit und kann
lange Zeit, ohne an ſeiner Güte zu verlieren, aufbewahrt werden;
man kann es daher weithin, ſelbſt bis na< Oſtindien verſenden.
Daſſelbe wird von wohlbekannten Alebrauereien in London, Glas-
gow, Leeds und anderen engliſhen Städten in mannigſachen ſehr
verſchieden benannten Sorten hergeſtellt, von denen z. B. das helle
„Pale Ale“ (welches man häufig mit Porter gemiſcht trinkt), ferner
das angenehm ſüße „Mild A.“, das ſogenannte „Scotch A.“ auch
auf dem Kontinente in neuerer Zeit ſehr beliebt geworden ſind.
Alea, der Beiname und das Feſt der Athene, welches lebtere zu
Alea in Arkadien, wo dieſe Göttin einen Tempel hatte, gefeiert wurde.
Alea, das Würfelſpiel bei den Römern und Griechen und über-
haupt ein jedes Glüsſpiel, bei den Griechen „Kühbeia“ genannt.
Von dieſem ſtammt die Redensart: „Alea jacta est“, „der Würfel
iſt gefallen“. Julius Cäſar rief dieſe Worte aus, als ex über den
Rubicon ſchritt. Man bezeichnet hiernach mit dieſer Redensart eine
Handlung, die nicht ungeſchehen gemacht werden kann und a
guter oder böfer Ausgang erwartet werden muß.
Alennder, Hieronymus, 1480 in Trevifo geboren, tüchtiger Ge-
lehrter und Staatsmann, Kardinal, hat fich vornehmlich als ein hef-
tiger Gegner der Reformation und Verfaſſer des „Wormſer Ediktes“
befannt gemacht. Sein Eifer führte zur Achtserflärung gegen Luther.
Bon Rom aus als Legat nah Deutſchland geſandt, welche Stellung
er drei Mal beffeidet hatte, jtarh er 1542. Sein „Lexicon graeco-
latinum‘ galt zu ſeiner Zeit als das ausgezeichnetite Werk diefer Art;
auch als Grammatiker und Dichter ragt A. hervor.
Alekto, die Nimmerraſtende, eine der drei Furien, Erinnyen,
oder Eumeniden, der rächenden Göttinnen jeder Unthat. Mit
ihren Schweſtern, Megära (die Feindliche) und Tiſſiphone (der
Rächerin des Mordes), mußte ſie als Dienerin des Pluto die Miſſe-
thäter quälen und ſtrafen. Um die Schnelligkeit zu bezeihnen , mit
welcher ſie den Verbrecher verfolgten und erreichten, wurden ſie als
geflügelte Jungfrauen, mit Fackeln in den Händen und Schlangen
in den Haaren dargeſtellt.
Alektropodion, jo viel als Hahnenfuß, f. ».
Alektryomantie, Wahrſagen dur< Hähne. Man ſchrieb dabei
die Buchſtaben des Alphabetes in einen Kreis, legte auf jeden ein
Getreideforn und fette aus denjenigen, von denen der hineingefebte
Hahn (griechiic, Aleetryon), die Körner wegpicte, Worte zufammen,
welche man dann als Orakel betrachtete.
Aleman, Mateo, um die Mitte des 16. Jahrh. geboren, ſpani-
ſcher Schriftſteller und Sekretär der Hoſſtaatskaſſe König Philipp's IT
beſonders dur ſeinen Roman: „Guzman de Alfarache“ berühmt,
der faſt in alle Sprachen überſeßt wurde und in 6 Jahren 26 Auf-
lagen erlebte. A. ſtarb um 1610 in Mexiko.
Alemann, Sohn des Tuisko oder Teuton und zweiter König der
Deutſchen, deſſen Geſchichte ſi< in die Mythe verliert. Tacitus
nennt ihn Mannus. Das Volk der Kama ſoll x von m fein
Namen empfangen haben. Auf der Juſel Reichenau im Bodenſee
befand fich früher eine Bildſäule dieſes als rieſenhaft groß geſchil-
derten Königs, die Kaiſer Max nah Oettingen ſchafſen ließ. Seine
Söhne Helvetius, Humus, Noricus, Bojus, Dan und Angul ſollen
ſich in das Reich ihres Vaters getheilt haben.
Alemannen, Alamannen oder Allemannen, ein germa-
niſches Volk ſueviſhen Stammes, das im Herzen Deutſchlands zwi-
ſchen den Quellen des Rheins und der Donau ſaß und von hier aus
fich längs beiden Strömen und in die Umgebung ausbreitete. Gleich
andern deutſchen Völkern waren ſie kriegeriſch, vorzüglich gute Reiter
und lebten unter beſonderen Verfaſſungen in getrennten, unabhän:
gigen Gauen, an deren Spie Häuptlinge oder Herzöge ſtanden.
Sie beſaßen ein beſonderes Recht, das alemanniſche (ſiehe „Germa-
niſche Volksrechte“), und ſprachen einen eigenen Dialekt. Jn der Ge-
Ihichte traten ſie zu Beginn des dritten Jahrhunderts unter der
Regierung des Kaiſers Caracalla zuerſt auf. Dieſer lebte eine Zeit
lang unter ihnen, wußte ihr Vertrauen zu gewinnen, ließ jedoch hinter-
liſtiger Weiſe ein Blutbad unter ihnen anſtellen , das zu langjährigen
Kriegen der Alemannen gegen die Römer führte. Nach Caracalla's
Tode machten die A. wiederholte Einfälle in Gallien. Jm Jahre
234 erfaufte Alexander Severus den Frieden von ihnen; 236 aber
wurden ſie von Maximius beſiegt und na< Deutſchland zurüd-
geworfen. Jn den Jahren 257 bis 260 errichtete Poſthumius, der
Feldherr Valerian's, Feſtungen in ihrem Lande, die als Zwinghbur-
gen dienten. Wiederholt wußten fie fich frei zu machen, Doch im
vierten Jahrhundert unterwarf ſie Julian abermals und zwang ihre
&ürſten in Mainz, um Frieden zu bitten. Wieder zur Macht ge
langt, verbreiteten ſie fih über die Schweiz und den Niederrhein,
erlagen jedoch 496 in der Schlacht von Tolbiacum (Zülpich) dem
Trankenkfönig Chlodwig. Jm ſechſten Jahrhundert erſcheinen ſie mit
den Schwaben verfchmolzen in dem Herzogthum Alemannien, das
den Südweſten Deutſchlands, weſtli<h von den Bayern, einnahm.
Später ward für den größeren Theil Alemanniens der Name Schwa-
ben gebräuchlich.
alemanniſche Mundart, \. „deutſ<he Mundarten“.
Alembext, Jean le Rond d'A., in Paris am 16. Novbr. 1717
geboren und von ſeinen unnatürlichen Eltern, dem Artilleriekommiſ-
für Destouches und der Frau von Tenuin, als uneheliches Kind aus-
geſeßt, wurde als Findling von einer armen Glaſersfrau angenommen
und erzogen. Bald erwachte jedo<h das Gewiſſen in ſeinem Vater,
der nun der braven Frau eine Jahresrente zur Erziehung ſeines
Sohnes zahlte und denſelben ſpäter in eine Penſionsanſtalt brachte,
in welcher der Knabe durch ſeine raſchen Fortſchritte ſeine Lehrer zur
Bewunderung hinriß. Im Jahre 1729 ftudirte er im Collegium
Mazarin Theologie, wandte ſich indeſſen ſpäter mit Eifer dem Stu-
dium der Rechte zu, und praktizirte hierauf eine Zeit lang als Ad-
vokat. Judeſſen auch dieſe Laufbahn verließ er bald wieder, um ſi
mit ganzer Seele der Philoſophie und Mathematik zuzuwenden, in
welchen Fächern des Wiſſens ex die ſcharfſinnigſten und zu ſeiner Zeit
berühmteſten Werke geſchrieben hat. Seinem Rufe und Verdienſte
verdankte er die Stellung eines Sekretär der Akademie zu Paris.
Obgleich wegen ſeiner religiöſen Anſichten in Frankreich angefeindet,
{lug er doch die Stelle eines Erziehers des Großfürſten von Ruß-
land, welche ihm die Kaiſerin Katharina antrug, aus, ebenſo einen
Ruf Friedrichs des Großen nach Berlin. Dagegen nahm er von
letzterem eine Penſion an, die ihn in Stand ſebte, ſorgenlos, wenn auh
äußerſt eingezogen, bei ſeiner- Erzieherin, ‘der alten Glaſersfrau, zu
leben. Hervorragend unter den berühmteſten Männern ſeiner Zeit,
war er zugleich ein höchſt beſcheidener uneigennübiger Menſch. Er
ſtarb am 29. Oktober 1783 zu Paris. Jm Verein mit Diderot gab
er die vielgenannte große Encyklopädie heraus, welche unter dem Titel
„Eneyclopedie ou dictionnaire raisonn& des sciences, des arts
et métiers“ das geſammte Wiſſen der damaligen Zeit zuſammenfaßt
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