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273 Merandrinifches Zeitalter — Alexandrit
Alerandropol — Alexianer 274
Alexandriniſches Beitalter, die Periode, während welcher
nach dem Verfall Griechenlands zu Alexandria in Aegypten Wiſſen-
ſchaften und Künſte in glänzender Weiſe gepflegt wurden. Jene
Stadt, die infolge ihrer überaus günſtigen Lage den damaligen Welt-
verkehr beherrſhte und die Kulturvermittlerin zwiſchen Europa,
Afrika und Aſien war, erhob ſi< unter der Dynaſtie der Ptolemäer
mit bewunderungswürdiger Geſchwindigkeit zur kosmopolitiſchen Hoch-
{hule des Hellenismus. Es entwi>elte ſich dort zum erſten Male in
der antiken Welt eine vielſeitige, methodiſche Gelehrſamkeit und eine
eifrige, ſyſtematiſche Pflege der exakten Wiſſenſchaften, die nicht wenig
durch die alerandrinifche Bibliothek (j. d.) gefördert wurden. Aber
nicht nur Griechen waren es, die von den Kunſt und Wiſſenſchaſt
pflegenden Ptolemäern während ihrer dreihundertjährigen Herrſchaft
(323 bis 30 v. Chr.) nah Alexandria gezogen wurden , auh Juden,
Aegypter und in der lebten Zeit Römer wirkten dort als Dichter (ſo
Kallimachos, Theokritos, Apollonius, Aratus, Philetas) und nament-
fich ala Orammatifer Ariftarchos, Zoïlos, Krates, Ariſtophanes von
Byzanz). Unter den Naturforſchern und Aſtronomen, welche in
jener Zeit zu Alexandria thätig waren, finden wir Männer erſten
Ranges, wie Eratoſthenes, Archimedes, CEuklides und ſpäterhin
Claudius Ptolemäos. Von bedeutendem Einfluffe zeigte fich die
alexandriniſche Philoſophie, in welcher abend- und morgenländiſche
Anſchauungen ſi begegneten; hochberühmt waren die Neuplatoniker
Alexandriens, und die Gnoſtiker (\. d.), welche orientaliſches Weſen
in das neu entſtandene Chriſtenthum hineintrugen, hatten gleichfalls
dort ihren Hauptfit. Zeigten auh die Dichter und Grammatiker
jener Periode nicht den Geiſt , der dem alten Hellenenthum Attika's
innegewohnt, festen fie an deſſen Stelle au<h mehr das Studium
und die Kritik, ſo kann man doh behaupten — wie verſchieden auch
die altgriechiſche und die alexandriniſche Zeit ſind — daß in der
Stadt Alexander's des Großen der Hellenismus zu einer herrlichen
Nachblüte gediehen ſei. Schon nach dem Untergange der Ptolemäiſchen
Dynaſtie läßt ſich ein Stillſtand und allmähliges Sinken des Alexan-
driniſchen Zeitalters bemerken, bis mit dem Einfalle der Araber
(640 n. Chr.) dieſe Kulturperiode ihren Abſchluß fand.
Alexandrinus, eine von Alexander dem Großen in Gold und in
Silber geprägte Münze zum Werthe von einer bis vier Drachmen
(!/,— 1!/, Thaler); — ferner der Name für die römiſchen Silber-
und Kupfermünzen, welche in der Zeit von M. Antonius bis zu
Diokletian für Aegypten geprägt wurden.
Alexandrit, dem Raifer Alexander Il. von Rußland zu Ehren vom
Mineralogen Nordenſkiöld ſo benannt, vom deutſchen Mineralogen
G. Roſe aber zuerſt kryſtallographiſch gründlich beſtimmt, iſt eine be-
ſondere, höchſt intereſſante Art des Chryſoberylls, die ſich ausichlieh-
lich in einem fhwarzen, weichen Glimmerfchiefer (demfelben, der die
Smaragde, Phenakite u. a. m. auf der Grube Strétinsk an der
Takowaja, etwa 9 deutſche Meilen in NNO von Jekatherinburg in
Weſtſibixien, eingeſchloſſen führt) und bis jet au< nur auf der un-
weit von Strétinsk gelegenen Grube Sareftinsf und einigen ihrer
Nebenberge vorgefunden hat. Die Kryſtalle des A. kommen faſt nur
einzeln eingewachſen vox, haben eine dunkelgras- oder dunkelſmaragd-
grüne, nur ſehr ſelten eine gelblichgraue Farbe, ſind mit rhombiſchen
Pyramiden und Prismen nebſt einigen wenigen Nebenflächen aus-
geſtattet, bilden aber höchſt ſelten einfache oder Zwillingskryſtalle
(Nr. 239, \. „Kryſtallographie“), ſondern faſt nur Drillinge. Zeigen
nun dieſe ſhon eine täuſchende Aehnlichkeit mit hexagonalen Formen
(Sechse>en), ſo wird ihre Eigenthümlichkeit nody dadur< erhöht,
daß die vertikalen der genannten Nebenflächen regelmäßig parallel
geſtreift ſind und daß die centrale Vereinigungsebene der Drillinge
durch die Streifen in jech Felder getheilt iſt. Dabei beſiben ſie
eine eigenthümliche Mehrfarbigkeit (Pleohroismus), indem ſie bei
gewöhnlich auf ſie fallenden Lichtſtrahlen, am Tageslichte dunkel-
ſmaragdgrün, bei ſehr hellem Lichte dagegen (z. B. des Abends, gegen ein
helles Kerzenlicht oder brennendes Gas gehalten) colombinroth (wie
Orbis pictus, I.
Almandin) erſcheinen. Die Maſſe dieſes bis jeßt nur ſelten in ſäu-
lenförmigen , meiſt in tafelartigen Kryſtallen gefundenen Minerales
iſt glas- oder fettglänzend und in der Regel undurchſichtig, doch
treten an den Enden biswei-
len ſehr Durchfichtige(pellu: Y 7 N
cide) Partien auf, welche A / N
vorſichtig abgenommen und N |
zu Ringſteinen in Linſen- N
form wie Linſengröße ver-
ichliffen werden. Der X. Se
wird al Mineral wie auch E 5 y
als Schmudjtein nur ufhr I] AV Sn
hohen PBreifen verkauft — u 7
ein Kryſtall von etwa 4—5 2
Neuzoll Durchmeſſer wird, Nr. 239, A Kokſcharow.
wenn wohl erhalten, immer-
hin zu 100 Thlrn. veranſchlagt — Preiſe, für die ſih ſhwerlich ein
Sinken erwarten läßt, da die Grube Sareftinsk ſeit einer Reihe
von Jahren nicht mehr in Betrieb iſt.
Alexandropol, früher Gumry, ruſſiſche Feſtung und bedeuten-
der Waffenplaß am Arpatſchai im transkaukaſiſchen Gouvernement
Eriwan, mit 14,800 Einwohnern, welche zu einem großen Theile
ſich mit Seideninduſtrie beſchäftigen. :
Alexandrow, Stadt im ruſſiſchen Gouvernement Wladimir, mit
5200 Einwohnern, an der Seraja gelegen , treibt Eiſeninduſtrie und
beſitzt ein berühmtes Nonnenkloſter.
Alexgndrowsk, Stadt im ruſſiſhen Gouvernement Jekaterinos:
law am Dujepr, zählt 4200 Einwohner. — Alexandrowsk, Han-
dels- und Militärpoſten an der Alexanderbucht der Caſtriesbai an
der mandſchuriſhen Küſte des ruſſiſhen Amurlandes, wird dur
mehrere Batterien vertheidigt, beſibt einen Leuchtthurm , treibt Yan:
del mit den Amurländern und ſtarke Lachsfiſcherei in den hier ins
Meer fallenden Flüſſen.
Alexei, im Ruſſiſchen gebräuchliche Form ſtatt, Alexis, Namé
des Vaters, ſowie des Sohnes Peter's des Großen. Der erſtere,
A. Michael owit\<, geb. 10. März (26. Febr.) 1629, folgte 1645
ſeinem Vater Fedorowitſh auf dem Throne, welchen er mit Mühe
gegen den dritten falſ<hen Demetrius ſowie gegen Ankudinow be:
hauptete. Er war der zweite ruſſiſche Zar aus dem Hauſe Romanow,
in zweiter Ehe mit Maria Nariſchkin vermählt, der Mutter Peter's des
Großen, und ſtarb am 29. (17.) Jan. 1676. — A. Petrowitſch,
älteſter Sohn Peter's und der Eudoxia, geb. am 18. (6.) Februar
1690, ſammt ſeiner Mutter den Neuerungen und Verbeſſerungen
ſeines Vaters abhold, wurde gleich dieſer ins Kloſter verwieſen , aus
dem er jedoch entfloh. Aus Neapel, wohin er ſi gewandt, durch Liſt
wieder nah Moskau zurü>gebracht, wurde er, da eine Verſchwörung
zu ſeinen Gunſten angezettelt und entde>t worden war, vor Gericht
geſtellt und von 144 Richtern zum Tode verurtheilt. Peter begna-
digte ihn zwar, allein A. ſtarb inſolge dieſer Gemüthserſhütterung
furze Zeit darauf am 7. Juli (26. Juni) 1718. Seit ſeinem 16.
Jahre lebte er in unglü>liher Ehe mit Sophie, Prinzeſſin von
Wolfenbüttel, die von ſeiner Roheit viel zu erdulden hatte und
ſogar, um ſeinen Mißhandlungen zu entgehen, als einziges Mittel zu
dieſem Zwecke, ihren Tod fingirt haben ſoll. — Die Wolfenbüttler
Fragmente berichten, die Prinzeſſin habe ſi ſogar begraben laſſen,
ſei ſodann mit Hülfe ihrer treuen Freunde und Diener aus dem
Grabgewölbe entflohen und habe ſeitdem unerkannt in der Schweiz
gelebt. Dieſer Gegenſtand hat den Stoff zu einem Roman ſowie
zu der Oper des Herzogs Ernſt von Koburg-Gotha, „Santa Chiara*,
und einem tichechifchen Drama Haleks geliefert. :
Alerianer oder Mexiusbrüder, die Mitglieder eines vom Papſt
Sixtus IV. geftifteten Bettelordens, der fih in Deutſchland , den
Niederlanden und in Polen früher ſehr ausgebreitet hatte. Unter-
richtung der Jugend, -Verpſlegung der Peſtkranken, Begleitung der
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