Full text: A (1. Band)

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daß allemal 2,22° R. glei<h einem Grade des gewöhnlichen Ther- 
mometers entſprechen. Ju einem wärmeren Alkohol muß natürlich 
das Inſtrument tiefer einſinken, als in einem kälteren, weil lebterer 
weniger ausgedehnt, daher dichter iſt. Jeßt müſſen alle Alkohölo- 
meter geaicht ſein, ſie heißen Normalalkoholometer. Die 
Grade derſelben ſind nach Tralles und beziehen ſi< auf Volumen, 
d. h. Raumprozente; wenn alſo ein Alkohol z. B. 90%, Tralles hat, 
ſo heißt dies, er enthält in 100 Raumtheilen 90 Raumtheile abſo- 
luten A. und 10 Raumtheile Waſſer; zuweilen findet fi an den 
Altoholometern noch) eine zweite Scala, die nach Nichter; Diefelhe 
giebt die Gewichtöprogente an, ijt aber nicht ganz richtig und wird 
weniger benutt, weil der Spiritus nicht nach dem Gewichte, ſondern 
nah dem Maße im Handel vorkommt. 
Eines der neueſten Alkoholometer iſt das von den Erfindern 
(Musculus, Nelſon und Comp.) ſogenannte Liquometer (Flüſ- 
ſigkeitsmaß), welches aus einer in 20 Grade eingetheilten Haarröhre 
(AB in Nr. 260) beſteht und folgende 
Anwendung findet. Nachdem man ein 
Glas8gefäß CC, das von einem durchbroche- 
nen Dedel PP bededt ift, mit der zu unter: 
ſuchenden Flüſſigkeit angefüllt und genau 
auf deren Niveau die Röhre aufgeſtellt hat, 
füllt man Yebtere durch ein ſanftes Saugen 
bei B und erfennt dann, beim Hinabſinken, 
an dem Punkte, wo die Flüſſigkeitsſäule 
beharrt, ihren Alkoholgehalt. Um leßteren 
möglichſt genau zu beſtimmen, haben die 
Erfinder no< eine Tabelle aufgeſtellt, 
welche zu den Graden des Liquometers 
noch Zehntelgrade angiebt. 
Die Erzeugung des Alkohols, gewöhnlich 
Branntwein- oder Spiritusbren- 
nerei genannt, ift in der Neuzeit ein ſehr wichtiger Fabrikations- 
zweig geworden, der ſich jedoch meiſtens noch in den Händen der Land- 
wirthe befindet, welche die nebenbei abfallenden Rückſtände unter dem 
Namen-Schlempe fehr gut als Viehfutter verwerthen können. Nur 
die Reinigung und Verfeinerung de von den Landwirthen erzeugten 
Spiritus zu X. von 90 bis 95%/, bildet einen beſonderen Jnduſtrie- 
zweig, der namentlich in Leipzig, Berlin und an anderen Orten feſten 
Fuß gefaßt hat. Man kann die jährliche Produktion des Alkohols 
in Europa ſicher auf faſt 2000 Millionen Quart anſchlagen. — Die 
Kunſt der Deſtillation wurde früher geheim gehalten und erſt im 
14. Jahrhundert durch den franzöſiſchen Arzt Villeneuve bekannt 
gemacht, welcher den Alkohol aus Wein deſtillirte und ihn, meil er 
demſelben eine lebenverlängernde Kraft zuſchrieb, eau de vie, Lebens- 
waſſer, nannte. So unbeſtreitbar die vortheilhafte Einwirkung des 
ſelten und mäßig genoſſenen Alkohols in-Branntweinform auf den 
menſchlichen Körper iſt, eben ſo verderblich wirkt derſelbe bei häufigem 
und übermäßigem Genuſſe, indem er infolge des hervorgerufenen 
Rauſches und der hiermit verknüpften Nervenerregung eine Erſchlaf- 
fung der geiſtigen wie körperlichen Kräfte hinterläßt und bei deren 
fortgefeßter Wiederkehr zuleßt den Alkoholismus (d. i. Vergiſtung 
des Blutes durch Alkohol) erzeugt, eine Krankheit, die unter dem 
Namen Delirium tremens, Säuferwahnftun, bekannt iſt und als 
ihre charakteriſtiſhen Merkmale Zittern der Glieder und Störung 
der Geiftesfräfte zeigt. Sofort tödlich kann die Wirkung des Al: 
fohols werden, indem bei übermäßigem Genuſſe deſſelben der be- 
täubte Säufer aus dem Rauſche durch eine Hirnlähmung dem Tode 
in die Arme geführt wird. Dies nennt man Alkoholdyskraſie oder 
Alkoholvergiftung. 
_Alkoholate nennt man in der Chemie die kryſtalliniſchen Ver- 
bindungen einiger Salze mit Alkohol, in denen leßterer die Stelle 
des Kryſtallwaſſers vertritt. - 
lkohole nennen die Chemiker eine ganze Klaſſe von Körpern, 
  
Nr. 260, Alkoholometer. 
Don Musculus. 
  
welche in Bezug auf chemische Zufammenfetung, VBerbindungsfähige 
keit und Eigenſchaften dem gewöhnlichen Alkohol, welcher als der 
Typus der ganzen Gruppe angeſehen werden kann, ähnlich ſind; ſie 
enthalten alle nur Kohlenſtoff, Waſſerſtoff und Sauerſtoff, ſind 
neutral und vereinigen fich, unter Austritt von Waſſer, direkt mit 
Säuren zu neutralen und ſauren Verbindungen, den ſogenannten 
Aetherarten oder beſſer Aetherverbindungen, z. B. Eſſig- 
äther, Butterſäureäther u. f. w. Ferner können die Alkohole dur 
Oxydation in ihnen entſprechende Säuren umgewandelt werden, 
z. B. Spiritus in Eſſigſäure, Amylalkohol in Baldrianſäure u. |. w. 
Man unterſcheidet 1. einatomige A., z.B. Methylalkohol (Holz- 
geiſt), Aethylalkohol (Spiritus, Weingeiſt), Proxyl-, Butyl-, Amyl- 
alkohol; Phenyl-, Benzyl-, Cuminyl-, Allylalkohol u. ſw. 2. zwei- 
atomige A.: Aethylen-, Proxylen-, Amylenalkohol u. |. w. 
3. dreiatomige A.: Glycerin. 
Alkolen Hat man eine Auflöſung von Pyroxylin (Schießbaum- 
wolle) in abſolutem Alkohol (ohne Anwendung von Aether) geuannt. 
Die hierzu nöthige Schießbaumwolle wird mittels Säuren von ganz 
beſtimmter Konzentration und beſtimmtem Miſchungsverhältniß be- 
reitet. Das A. iſt demnach ein Collodium (|. d.), wird aber neuerdings 
dem gewöhnlichen Collodium in der Photographie vielfach vorgezogen. 
Alkor, der kleine, mit bloßem Auge kaum erkennbare, dicht bei 
Mizar, dem mittleren der drei Schwanzſterne des Großen Bären, 
ſtehende Stern. Der Name ſtammt aus dem Arabiſchen und bedeutet 
Reiter oder Wagenlenker, da bei den Arabern das Sternbild des Bä- 
ren, wie auch nod) jet bei uns, der Himmelswagen genannt wurde. 
Alkoran, {. „Koran“. 
Alkoven, aus dem arabiſchen al kubbe, das Hohle, Gewölbte 
entſtanden, eigentlich eine Niſche, die dur< ein darin ſtehendes Bett 
ausgefüllt wird. Dex Begriff des Alkovens iſt bei uns auf eine Art 
Schlafzimmer ausgedehnt worden, welches durch eine Glaswand oder 
einen Vorhang von dem daranſtoßenden Wohnzimmer getrennt iſt. 
Alkyöıre, die Gemahlin des trachiniſchen Königs Keix, die ſich 
ins Meer ſtürzte, als die Wellen den Leichnam ihres dur Schiſſ- 
bru verunglü>ten Gatten ans Land warfen, worauf die mitleidige 
teeresgöttin Thetis beide wieder belebte und in Eisvögel verwan- 
delte. — In der Aſtronomie heißt Alkyone der ſichtbarſte Stern des 
Siebenzeſtirns oder der Plejaden, nah dem fich unſer Sonnenſyſtem 
hinbewegt und der dem Centralpunkt zunächſt ſteht, um den ſich die 
Sonne in 22 bis 23 Millionen Jahren bewegt. Auch ein Stern im | 
Sternbilde des Stier heißt Alkyone. 
Alkyoneus (grie<. Myth.), ein Sohn des Uranos (Himmel) 
und der Gäa (Erde), bekannt dur ſeinen Kampf mit Herakles, der 
ihn erſt zu überwältigen vermochte, als er ihn aus ſeinem Geburts- 
land Pallene getragen, welches der Sage nad) dem Giganten N. 
immer von Neuem friſche Kraft einhauchte. 
Alkyoniden, Töchter des Alkyoneus, welche fic nad, Ermordung 
ihres Vaters durch Herakles aus Schmerz in das Meer ſtürzten und 
dort in Eisvögel verwandelt wurden. Weiterhin verſteht man unter 
A. windſtille, milde Tage im Winter, an welchen einem früheren 
Glauben nach die Eisvögel, Alkyon, welche ſih auf dem Meere über- 
haupt nur an ruhigen, heiteren Tagen zeigen, ihre Brütezeit halten. 
alkyoniſche Tage, |. „Alkyoniden“. 
Alkyoniſches Meex hieß nach der alten Geographie der öſtliche 
Theil des Meerbuſens von Korinth. : 
alla breve, die mit einem durdftrihenen C, mit 2 oder */ 
am Anfang eines viervierteltaftigen Mufikftüdes angegebene Dezeic)- 
nung der doppelt raſchen Bewegung des Allegro. 
Alla breve. 
| | oder: oder auch: 
6 a Oo ee STE 
ee e EH 
+ 
I WEI DD Te 
Gloria m. Miele etc. 
alla capella, j. „a capella‘. 
rem 
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ep Br" 
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