Full text: A (1. Band)

     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
323 Alleghany — Allegiance 
Allegorie — Allegri 324 
  
  
  
und der Hudſonfluß liegen, in zwei Theile zerlegt. Der nördliche 
Theil, die Akadiſhen Berge, bilden in ihrer centralen Er- 
hebung eine Hochebene von 2000 Fuß (600 Meter), auf der Hügel, 
Berge und Seen ſih ausdehnen. Der höchſte Berg iſt hier der Mount 
Waſhington (5850 Fuß, 1783 Meter) in New-Hampſhire, der lange 
Zeit für den höchſten Gipfel der Alleghanies überhaupt galt. Die 
zweite Abtheilung, ſüdweſtlih vom Hudſon, iſt die größere und be- 
deutendere des ganzen Syſtems. Sie beginnt mit der Gruppe der 
Adironda>berge, die im Mount Marcy bis 5123 Fuß (1561 
Meter) anſteigen, und ſebt fort in den Catskillbergen, mit dem 
3570 Fuß (1087 Meter) hohen Round- Top, den Alleghanies im 
engeren Sinne, den Cumberlandbergen, die nah den großen Ebenen 
Ohio's im Weſten abfallen, und inden BlauenBergen, der mäh- 
tigſten Kette des ganzen Syſtems, die im Bla>k Dome (6290 Fuß = 
1887 Meter) in Nord-Carolina den höchſten Gipfel der Alleghanies 
überhaupt tragen. Das Gebirge ift reich. an Quellen; e8 enthält 
unerjhöpfliche Salzlagerund eine große Anzahl Heilkräftiger Mineral: 
brunnen, unter denen die Thermen von Bath in Virginien die bes 
rühmteſten ſind. Granite, Syenite und Serpentine liefern vortreff- 
liche Bauſteine; die Petroleumregionen Pennſylvaniens liegen in 
den Ausläufern der Mleghanies; Eiſen und Blei ſind im reichſten 
Maße vertreten; großartig iſt das Vorkommen von Steinkohlen, und 
Gold wird in Nord- Carolina und Tenneſſee gefunden. Als die 
Europäer zuerſt in die jeht von Eiſenbahnen und Straßen. durh- 
ſ{nittenen A.s3 vordrangen, waren dieſe mit einem ungeheuren 
Walde bedeckt, in dem Eichen, Fichten , Pappeln und Hi>korybäume, 
vor Allem aber die {öne Weymouthkiefer herrſchten. Vor der kulti- 
virenden Axt iſt jebt der größere Theil dieſes Urwaldes gewichen, und 
die A.s bieten mit den Städten, Dörfern und Ae>ern ein Seitenſtük 
zu den beſtangebauten Gebirgen Europa's, und herrliche Partien, wie 
die Shermanfälle (Nx. 263), werden von Reiſenden oft beſucht. 
  
" 
lichem Oberhaupt geleiſtet wird; dem König iſt außerdem als Ober- 
haupt der anglikaniſchen Kirche noc der oath of supremacy zu leiſten, 
Allegorie, zuſammengeſeßt aus den griehiſhen Worten: @&140, 
das Andere, und dyogeverv, darſtellen, reden, bezeichnet eine durd 
Diät: und Redekunſt, Malerei, Plaſtik und Pantomime ſowie dur, 
dramatiſche Kunſt ausgeführte bildlihe Darſtellung eines Gegen- 
ſtandes, Begriffes oder Gedankens. Dicht- und Redekunſt kleiden die 
A. in die Form der Metapher, der Parabel oder der Fabel, wobei die 
Metapher, die an und für fich no< keine Allegorie iſt , wie z. B. 
„Krieg, Hunger und Peſt, die blutigen Geißeln der Menſchheit“, 
länger fortgeſetzt und ausgeführt werden muß. Eine der ſchönſten 
Parabeln iſt die Erzählung Nathan's von den drei Ringen in Leſſing's 
„Nathan der Weiſe“, und die vorzüglichſte der allegoriſchen Fabeln 
das Gedicht „Neinede Fuchs”. Malerei und Plaſtik bedienen fid 
zur Darſtellung der A. der Symbole und Perſonen, wie z. B. des 
Schmetterlings als Symbol der Unſterblichkeit der Seele, des Oel- 
zweigs als das des Friedens, Schwert und Wage als das der Ge- 
rehtigkeit, der Leyer als das der Muſik, des Geſangs und der 
lyriſchen Dichtkunſt un® dergl., wobei den dargeſtellten Perſonen, 
den allegoriſhen Perſonen, no< beſondere bezeihnende Attri- 
bute beigegeben werden, Gegenſtände , die zur Verdeutlichung des 
allegoriſchen Sinnes beitragen, wie z. B. Pinſel und Palette bei 
Darſtellung der Malerei, Sewage und Bleiloth bei der der Bau 
kunſt, Himmelsglobus und Tubus bei der der Aſtronomie, und Meißel 
und Schlägel bei der der Bildhauerei. Selbſt die epohemachenden 
Erfindungen in der Neuzeit, wie die Dampfkraft und die Tele 
graphie, ſind mit vielem Glück bereits dargeſtellt worden, wie unter 
Anderm die Echter'ſchen Wandgemälde in München (Nr. 264) Ye 
weiſen. Die dramatiſche Kunſt ſchafft zwar nicht ſelbſt Allegorien, 
allein ſie giebt die zu dramatiſcher Darſtellung geeigneten allegori- 
ſchen Dichtungen im ſceniſhen Gewande dur<h ſprechende und 
handelnde Perſonen wieder. Die Pantomime 
  
Y ge 
Fa 
VG 
  
    
    
    
    
Nr. 264. Alegoriſche Darfiellung der Telegraphie. 
Nach dem Echter’ ſchen Wandgemälde im Staatsbahnhofe 
zu München. 
Alleghany, Fluß in Nordamerika, der dur< ſein Zuſammen- 
ſtrömen mit dem Monogahela bei Pittsburg den Ohio bildet. Er 
entſpringt im Süden des Erieſees und iſt im unteren Laufe für 
kleine Dampfer ſchiffbar. — Alleghany, eine gewerbthätige Vorſtadt 
von Pittsburg in den Vereinigten Staaten mit 30,000 Einwohnern. 
Allegiance (ſpr. ällidſhäns), Treue und Gehorſam; oath of a., 
der Unterthaneneid, der dem König von den Engländern als welt- 
  
       
    
  
   
! NR y\ 
A N N: i: 
ESC > C RN N & AVG u er 
E > zii er IK an NL ai M ES 
thut dies gleichfalls, jedoch nur duch handelnde, 
nicht ſprechende Berfonen. Die U. bedingt vor 
Allem Klarheit und Deutlichkeit des Bildes, in 
welchem der eigentlich gemeinte Gegenſtand 
wiedererkannt werden ſoll; fie darf nicht in 
tro>ener Proſa, ſondern muß mehr in poeti: 
ſchem Style verfaßt, allein auch eben ſo weit 
vom lyriſchen Shwunge wie vom didaktiſchen 
Lehrton entfernt fein; auch muß die Wahl des 
Phantaſiebildes, aus welchem der wahre Gegen- 
ſtand errathen werden foll, eine glückliche ſein, 
Damit e3 ein gleiches Intereffe erregt, wie jener. 
In dieſer Schwierigkeit liegt der Grund, warum 
im Ganzen ſo wenig vollkommen gelungene A. 
geichrieben worden find. Allegorifiren heißt nad 
Vorſtehendem alſo, einen Gegenſtand in einer 
Allegorie oder allegoriſ< behandeln, und die 
Auslegung eines auf dieſe Weiſe bildlich behan: 
delten Gegenſtandes die allegoriſche Auslegung. 
Allegri, Antonio, \. „Correggio“. 
Allegri, Gregorio, Schüler des berühmten 
Kirchenkomponiſten Nanino, geb. zu Rom 1590, 
geſt. daſelbſt am 3. Juni 1652, widmete ſich 
{hon frühzeitig der Muſik und zeichnete ſich 
bald durch vortreffliche Kirchenkompoſitionen aus. 
Er wurde der lehteren wegen ins Sängerperſonal der Sixtiniſchen 
Kapelle in Nom aufgenommen und ſchrieb in dieſer Stellung ſein 
berühmtes „Miſerere“, das noh jeßt zu Rom in jeder Charwoche 
aufgeführt wird. Die Wirkung dieſes ergreifenden Muſikſtückes 
wird no< dadurch erhöht, daß bei ſeiner Aufführung alle Lichter 
ausgelöſcht werden und der Papſt ſammt dem ganzen Konklave wäh- 
rend derſelben auf den Knieen liegt. 
  
ra 
be; 
We 
1 
DD 
ga 
  
11777 — LÉA //;;, 
HUI 
Sı 
N 
E 
w 
E CE LE ee Tr er CA 
oo
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.