Full text: A (1. Band)

  
  
   
     
   
    
    
    
   
    
    
    
   
   
   
    
  
   
   
    
   
     
   
    
   
   
   
  
   
   
  
  
   
  
   
   
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
    
   
    
   
    
   
   
   
  
   
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
    
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Allium — Allmers 
Alloa — Allolalie 332 
  
ſtumm, zur Stüße den Stab, ſteigt der Stolze die ſteilen Stufen 
auf.“ Oft findet man die A. in der ſprühwörtlihen Form, wie 
z.B. Haus und Hof, Mann und Maus; am meiſten wendet man ſie 
jedoch in der nordiſchen Dichtkunſt an, in welcher ſie theils nah einer 
ſtrengen Regel, theils auf freiere Weiſe angebracht iſt. Nach der 
ſtrengen Regel muß in zwei auf einander folgenden Verſen der An- 
fangsbuchſtabe eines Wortes ſih dreimal, und zwar in dem erſten 
Verſe zweimal, in dem leßten einmal wiederholen; ihn viermal an- 
zubringen gilt für fehlerhaft. Jn neuerer Zeit iſt die Alliteration 
zuweilen dur< Bürger, Schlegel“ und Fouqué zur Anwendung ge- 
kommen und mit keiner ungünſtigen Wirkung z lächerlich wird fie 
dagegen, wenn ſie in Spielerei ausartet, wie z. B. „Lieblich lispelt 
die Linde Liebe den Liebenden zu.“ Mit vielem Glü> hat ſie dagegen 
W. Jordan in ſeinen „Nibelungen“ wieder angewandt. Z. B.: 
Wir ſpinnen und ſpulen, wir weifen und weben 
Den Teppich der Thaten am Webſtuhl der Welt. 
Allium, Lauch, eine Gattung der Liliaceen, deren Arten eine 
charakteriſtiſhe Erſcheinung für das Grasland find. Viele der zahl: 
reichen Arten find eben jo große Zierden, wie andere nübliche Ge- 
wächſe bei den meiſten Völkern wurden. Alle haben mehr oder 
weniger in Blättern oder Wurzeln einen ſcharfen Geſhma>k. Darum 
werden bei uns gebaut: der Knoblauch (A. sativum), die Noden- 
bolle (rocambole der Franzoſen, A. Ophioscórodon) aus dem Süden, 
der Schlangenlauch (A. Scorodoprasum), die Sommerzwiebel (A. | 
Cepa), der Röhrenlauch (A. fistulosum) oder die Winterzwiebel, die 
Schalotte (À. ascalonicum) aus Kleinaſien, der Porree (A. Porrum), 
der Schnittlauch (A. Schoenoprasum). 
Allix , \. „Alix“. 
Allmande, au< Allmende und Allmendgut,, entſtanden aus All 
und Mann, iſt ein meiſt in unbeweglihem Gut, Wald und Wieſe 
beſtehender Theil des Gemeindevermögens, welcher jedoch nicht, wie 
das allgemeine Gemeindevermögen, unmittelbar im Intereffe der 
Korporation als juriſtiſche Perſon, ſondern entweder von allen Ge- 
meindemitgliedern oder auh nux von einzelnen Berechtigten benukßt 
wird. Dieſe in neuerer Zeit vielfa< in Wegfall kommende Einrich- 
tung entſpringt aus den Verhältniſſen der alten Markgenoſſenſchaf- 
ten, nach denen Wald und Wieſe no< niht ein Alleineigenthum 
waren, jondern ein dur< Hofbeſiß bedingtes Miteigenthum. 
Allmers, Hermann, deutſcher Schriftſteller, geb. am 11. Februar 
1821 zu Rechtenfleth in der Oſterſtader Marſh am rechten Ufer 
der Unterweſer, entſtammt einem alten jteding’ichen Häuptlings- 
geichlechte. Nur durch Lehrer im elterlichen Haufe herangebildet, 
ward er als einziges Kind zur Landwirthſchaft und Uebernahme 
des väterlichen Hofes beſtimmt. Früh aber regte fi in ihm die 
Liebe zum Natur, zur Kunſt und Poeſie, und nux auf dringendes Bit- 
ten der Mutter widmete A. fich der Landwirthſchaft, um erſt nach 
dem Tode der Eltern ſeiner Wanderſehnſucht freien Lauf zu laſſen. 
Um Land und Leute zu ſtudiren, durchſtreifte ex Deutſchland, die 
Schweiz und Jtalien, überall in regem Verkehr mit namhaften Ge- 
lehrten und Künſtlern. Längere Zeit war er Vorſteher (Vogt) ſeiner 
Heimat8gemeinde; ſeit 1848 nahm ex dann an der Entwickelung des 
Vaterlandes als Schriſtſteller in ſreiſinniger Weiſe lebendigen An- 
theil, Bekannter wurde A. zuerſt dur< fein 1857 veröffentlichtes 
„Marſchenbuch“, in dem er die bisher kaum beachteten Marſchen an 
Weſer und Elbe in geiſtreichen Bildern dem deutſchen Volke vorführte. 
Jm Jahre 1861 erſchien ein Bändchen „Dichtungen“ und 1869, als 
die Frucht eines ſ{hönen Winteraufenthaltes in der Ewigen Stadt, 
die „Römiſchen Schlendertage“, die ſi< wegen ihrer Gemüthstiefe 
und e<ten Poeſie des ungetheilten Beifalls erfreuen. Dazwiſchen 
ſchrieb ex kleinere Aufſäße und Broſchüren kunſtgeſchichtlihen und 
fulturhiſtoriſhen Inhalts. A. lebt unvermählt auf ſeinem freien Erbe 
zu Rechtenfleth, das er zu einem Tusculum umzugeſtalten wußte. Er 
hat dort kunſtgeſchichtlihe und archäologiſche Sammlungen angelegt, 
die manche Fremde dort hin ziehen. 
  
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Allen, Stadt in der fchottifhen Grafihaft Clakmannan, am 
Forth, der bis hierher für kleinere Seeſchiſſe fahrbar iſt. Die Stadt 
beſißt einen guten Hafen, zählt 6500 Einwohner und treibt Handel 
mit Getreide, Bier und dem in der Nähe fabrizirten Roheiſen. Be- 
kannt ſind die Lachsfiſchereien von Alloa im Forth. 
Allobrogex , ein zwiſchen der Rhone, dem Genferſee, der Jſère 
und den Alpen, demnach im heutigen Savoyen und in einem Theile 
der Dauphiné früher wohnender keltiſcher Volksſtamm, der längere 
Zeit mit den Römern um ſeine Freiheit kämpfte, aber troß ſeiner 
tapferen Gegenwehr zuleßt 121 v. Chr. von Q, Fabius unterworfen 
wurde. Lebterer erhielt deshalb den Beinamen Allobrogicus. Die 
Hauptſtadt der Allobroger war Vienna. 
Allochroit , die aus derben, körnigen oder dihten Aggregaten bes 
ſtehenden grünen Spielarten des gemeinen Granats. 
Allod, au< Allodium, entſtanden aus dem althochdeutſchen all, 
ganz, und od, Gut, bezeichnet im Begriff der Neuzeit ein von allen 
Laſten freies Gut, ſogenanntes Freigut, das nad Willfiir feines 
Beſitzers vererbt werden kann, im Gegenfaß zu feod, ein Gut, 
welches als Lehn beſeſſen wird und beim Tode des jedesmaligen 
Beſißers mit Bewilligung des Lehnsherrn an den nächſten Lehnserben 
übergeht. Der frühere Begriff des Allodium war inſofern ein an 
derer, al3 ein ſol<hes Gut ein von der geſammten Volksgemeinſchaft, 
die über den ganzen Grundbeſiß zu verfügen hatte, einem einzelnen 
Staatsbürger zum Beſiß und zur Benußung übergebenes war und 
von dieſem mit beſtimmten Nechten und Pflichten im Befit behalten 
wurde. Dex Beſiber war frei von jeder Einſchränkung der Benußzung 
ſeines Eigenthums, durfte daſſelbe aber niht na< Willkür vererben, 
indem die Familienerben ein dingliches Recht daran beſaßen, und 
nur mit deren Bewilligung durfte er es veräußern. Da die Landes- 
vertheidigung eine der Pflichten des Beſitzers eines Allodiums 
war, jo durfte daſſelbe auch, ſo lange männliche Erben da waren, 
niht an Frauen vererbt werden. Zu den Rechten eines Beſißthums 
gehörten die freie Ausübung der Jagd und Fiſcherei, das öffentliche 
Stimm- und Bewilligungsreht, das Zurückweiſungsrecht jeder be- 
hördlihen Einmiſchung in die Benutzung und Verwaltung deſſelben 
und die Befreiung von allen Frohnen, Laſten und Privatdienſten, 
welche die Lehengüter zu leiſten hatten. Dieſe Rechte bildeten die 
Allodialfreiheit. Durch die moderne Öejebgebung ſind in faſt allen 
deutichen Staaten die aus früherer Zeit noch geltenden Einjchränz 
kungen der VBerfügungsrechte der Befiter yon Allodialgütern auf 
gehoben worden. 
Allodoxie, im Gegenſaß zur Orthodoxie, Nechtgläubigkeit, eigent: 
li<h Andersgläubigkeit, demnach ein auf andere Ueberzeugungen und 
Anſichten, als die der Orthodoxie, begründeter Glaube. 
Allogenit (Mineral), \. „Herderit“. 
Allokation, die Genehmigung und Anerkennung eines in einer 
Rechnung aufgeführten Poſtens. 
Allokution, in weiterer Bedeutung eine jede Anrede, die vor 
einer Verſammlung, einem Heere oder Überhaupt vor einer kleineren 
oder größeren Anzahl Menſchen von einem Einzelnen gehalten wird. 
Die Feldherren des Alterthums verſuchten z. B. vor einer entſchei: 
denden Schlacht durch eine A. den Muth ihrer Heerſcharen zu erhöhen, 
auch Napoleon pflegte den Enthufiasnus ſeiner Krieger bei ſolchen - 
Gelegenheiten dur< Anreden wach zu rufen, in denen die „Sonne von 
Auſterliß“ und die „Pyramiden Aegyptens“ gewöhnlich als Schlag- 
wörter auftraten. — Borzugsweife verfteht man darunter jedoch die 
Anſprachen oder Manifeſte, welche der Papſt an alle Gläubigen und 
die ganze Welt richtet. Papſt Pius IX. erläßt regelmäßig am Peter: 
und Paulstage eine ſolche A. , in welcher gegen die Beſißergreifung 
eines Theils des Kirchenſtaates dur< den König von Jtalien pro 
teſtirt wird. 
Allolalie, ein dur< organiſche Fehler veranlaßtes Falſchſprechen, 
bei welchem man andere Buchſtaben und Worte, als in der Abſicht 
liegt, ſpricht. (©. „Wealie” und „Baralalie”.) 
  
  
  
      
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