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351 al pari — Alpen
es iſt entweder ganz weiß oder ſ{hwarz, bisweilen ſhätig und hat
ungefähr den Bau eines Schafes, doc iſt der Hals länger. Manche
halten den Pako für eine durh Zucht verfeinerte Abänderung des
Huanako (A. huanaco) oder der Vicunna (A. vicunna). Er
lebt auf den Hochebenen vom mittleren Bolivia bis zum mittleren
Peru, da er die Wärme nicht verträgt, nur über 2500 Meter Seehöhe
in Herden, die man zu Zeiten nad) den Dörfern treibt, um die
Thiere zu ſcheren, denn ihr langes weiches Haar, das an den Rumpf-
ſeiten 15 Neuzoll erreicht, liefert die trefflichſte Wolle und wurde {hon
vor Alters von den Indianern, die eine gröbere Sorte, Hanaska,
und eine feinere, Cumbi, unterſcheiden, zu Deden und Mänteln
verarbeitet. Haupteinfuhr von Alpakawolle geſchieht nah England,
wo man Zeuge gleichen Namens daraus fertigt. Titus
Salt in Bradford hat eine eigene Art der Spinnerei
und Weberei dafür erfunden, und beide werden im
Großen betrieben. — Man verſuchte ihrer Nüplichkeit
wegen die Pakos bei uns (in Deutſchland, Frankreich,
England und Holland) einzuführen und zu afflimatifiren,
erzielte indeß geringere Erfolge als in Auſtralien; für
England hofft man im ſchottiſchen Hochgebirge ein gün-
ſtiges Terrain zu beſißen. (Abbild. j. bei Lama?)
al pari, jo viel wie: gleich an Werth; bei Werth-
papieren, wenn der Metallwerth dem Nennwerthe aleich
iſt; im Wechſelgeſchäft, wenn die Wechſelvaluten an zwei
verſchiedenen Orten , wie z. B. Leipzig und Wien, gleich
ftehen; beiſpielsweiſe 100 Thlr. in Leipziger Wechſel-
zahlung find gleich 150 IL. in Wiener Wechjelsahlung.
Mit „unter pari“ oder „über pari” bezeichnet
man die beziehentliche Differenz zwiſchen Börſenkurſen
und den Nominalwerthen vorzüglich bei Werthpapieren.
S. auch „pari“.
Alpdrücen, ſo nennt man eine nur im Schlafe
auftretende Erſcheinung, bei welcher der Shhlafende meiſt
unter beängſtigenden Träumen das Gefühl einer drohen-
den Gefahr und einer heftigen Bruſtbeklemmung hat.
Meiſt bleibt das inſtinktive Beſtreben, durch eine Lage-
veränderung dieſem Zuſtand zu entfliehen, einige Zeit
erfolglos, bis bei vollſtändigem Erwachen, häufig un-
ter Aufſchreien, alle Erſcheinungen jchnell verihminden.
Durch fleißiges, längere Zeit fortgeſeßtes Waſſertrinken
läßt ſich häufig dem Uebel abhelfen, welches ein durd)
Störungen im Unterleib veranlaßter Traumzuftand iſt.
Alpen, das wichtigſte und höchſte Gebirge Europa's, deſſen Name
von dem keltiſhen Worte alb oder alp = weiß abgeleitet wird und
deſſen bedeutendſter Gipfel, der Montblanc, noch jet der weiße Berg
heißt. Schon aus weiter Ferne bli>en die Höhenzüge und rieſigen
Gebirgswälle als eine unabſehbare weiße Mauer Demjenigen ent-
gegen, der, von Norden oder Süden aus den Ebenen aufiteigend,
fich ihm nähert, und je mehr er herankommt, deſto mächtiger dehnen
ſich die Gebirgsfetten aus, die, ſtufenförmig gegen den Kern anſteigend,
über die einzelnen Züge ſtolz ihre ſhneegekrönten Häupter erheben.
Vorwärts \{<reitend, haben wir bald die Ausläufer der Alpen im
Rü>en und betreten langgezogene Thäler, dur welche die Ströme der
Alpengewäſſer ihren Abzug nehmen; wir wandern fort und erkennen
allmählig den Formenreihthum des Gebirges, das immer breiter
und maſſiger, immer kühner und ſtolzer, bald lieblicher, bald wilder
erſcheint. Abgeſehen von fernen Punkten, wie z. B. dem Feldberge
im Schwarzwalde, dem Arber im Böhmerwalde, dem Mailänder
Dom, genießt man vom Juragebirge bei Solothurn aus die herrlich-
ſten Blicke über einen Theil der Alpen, wo man ein 70 Meilen langes
Panorama von Frankreich bis nah Tirol vor ſih ausgebreitet ſieht.
Jn ihrer Geſammtheit aber die Alpen zu überſchauen, vermag fein
menſchliches Auge. Dieſe gewaltigen Bergmauern, die Nordeuropa von
Südeuropa ſcheiden, haben von jeher auf die Menſchen, die in ihrem
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Bereiche wohnen, ſowie auf die Geſchi>ke der Nachbarvölker in kultur-
hiſtoriſcher , politiſcher und materieller Beziehung einen weſentlich
beſtimmenden Einfluß geübt. Den Norden der Alpen nehmen deut:
he Völkerſchaften ein, im Süden hauſen Wälſche und Slaven.
Infolge ihrer Unwirthlichkeit bildeten die Alpen eine große Völfer-
ſcheide, und erſt als die wilden Scharen der Cimbern und Teutonen
hinübexſtürmten, ward die ſtarre Abſchließungsgrenze durchbrochen;
die Römer, welche nun nah dem Beſiße des Alpenlandes ſtrebten,
überbrü>ten es mit den erſten Straßen. Auf ihnen zogen in den
Zeiten der Völkerwanderung abermals die Germanen nah Italien,
dem Lande ihrer Sehnſucht, um der Weltherrihaft Noms den Todes:
ſtoß zu verjeßen.
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Nr, 276. Touriſten in den Alpen.
Seit jener Zeit find die Alpen weſentli<h deutſcher Beſibß ger
blieben, ein feſtes Bollwerk gegen die Wälfchen, der Schirm und
Schuß unſerer Südmarken. Wie ſolchermaßen die Alpen auf die
Geſchie der Völker beſtimmend wirkten, ſo ſind ſie auch in phyſiſcher
Beziehung von hoher Wichtigkeit für die Lande an ihrem Nord- und
Südabhange, namentlich in Rückſicht auf das Klima. Denn der in
feinem mittleren Theile nicht unter 3000 Meter herabfinfende Alpen
wall kann als die große Wetterſcheide Europa's betrachtet werden,
welche den kälteren Norden von dem warmen Süden trennt. Wäh-
rend im Innthale, nördlich vom Brenner, der Weinſto>k ſhon niht
mehr gedeiht, findet der Reiſende jenſeit jenes Paſſes im Thale der
Etſch Feigen und Mandeln, Pfirfihe und Delbäume. Auch in
Bezug auf die wäſſerigen Niederſchläge ſpielen im Haushalte Mittel:
europa's die Alpen eine hervorragende Rolle. Ihre Gebirgswäſſex,
ihre Gletſcher bilden die zahlreichen Ströme, die durch Deutſchland,
Frankreih und Italien ihr ſegenſpendendes Neb ziehen und theils
der Nordſee, theils dem Mittelmeer oder dem Schwarzen Meere zu-
eilen. Die Alpenmauer, welche wunderbarer Weiſe genau in der
Mitte zwiſchen dem Aequator und dem Nordpol liegt, ſondert alſo
Europa in ſeine großen, natürlichen Theile. Sie ſcheidet ſeinen Luft-
himmel, ſeine Klimate, ſeine Stromgebiete, die Sprachen der Völker
und die Staaten.
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