altmelfend _ ea
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in ee ſie er von der E beſtätigt werden fußten. Sie
mußten auf ſtrenge Befolgung der bei den Zünften feſtgeſtellten
Orduung und der Zunftgeſeße ſehen, die Zunft vor Gericht vertreten,
die E überwachen und ihr Gutachten über die einge-
lieferten Meiſterſtü>ke abgeben. Die faſt in allen Staaten Deutſch:
lands re Gewerbefreiheit hat einer freieren Entwicklung
und Geſtaltung des gewerblichen Lebens die Bahn gebrochen und die
veralteten Zunftverhältniffe der Vergangenheit überliefert.
altmelkend, jo heißt eine Kuh, die man wegen zu weit vor:
gerückter Trähtigteit nur nod 2 bis 21), Monate melken d darf. D
Kühe geben in dieſem Zuſtande zwar niht mehr ſo viel, aber d deſto
fettere und wohlichmedendere Milch.
Altmifhlick, türkifche Münze im Werthe von 11!/, Groſchen.
Altmühl oder Altmül, , linker Nebenfluß der Donau in Bayern,
der in Mittelfranken entſpringt, bei Gunzenhauſen, Pappenheim,
Eichſtädt, Beilngries vorüberfließt und nach einem vielfach gez
frümmten Laufe von 22 Meilen Länge fich bei Kelheim in die
Donau ergießt. Jhr unterer Lauf iſt ſchiffbar von der Mündung an
bis Dietfurt , wo der Ludwigskanal von Nokden in die A. mündet
und jo durd) dieſe die V a zwiſchen Main und Donau herx-
¿ceti wird. = ihrem mittleren Laufe durchbricht die A. das Kalk-
ſchieferplateau des fränkiſchen Jura, wobei ſie ein theils idylliſches,
theil3 wildromanttiches Thal bildet, in welches ſi<h aus den Riſſen
und Klüften der Hochebene periodiſ<h anfchwellende Wafferbäche er-
gießen. Sie zieht vorbei an den bekannten lithographiſhen Schiefern
von Solnhofen, an vielen großartigen Burgruinen, mittelalterlichen
Schlöſſern, Klöſtern, Kirchen und en Nirgends
iſt jener berühmte Pfahlranken, den die Geſchichtsforſcher den Ha-
drians wall nennen und der im Volksmunde die Teufels mauer
heißt, auf ſeiner langen Linie von der Donau bis zum Mittelrhein ſo
unverſehrt erhalten, als auf der Hochebene der Altmühl, längs der er
fi über 16 Stunden lang verfolgen läßt. Noch ſtehen viele der von
Strecke zu Stre>e angebrachten, bis 26 Meter hohen Thürme;z ebenſo
find zahlreiche ſ<öne römische Alterthümer erhalten, darunter der
Moſaikfußboden von Weſter E dex einen Naum von 833 D] Fuß
einnimmt. — Bekannt ift der Fifchreichthum der Altmühl; ihre
Karpfen, Hechte, noch mehr die Krebje, von denen manchmal drei
auf ein Pfund gehen, ſind wegen ihrer Shmackhaſtigkeit geſucht,
Vergl. Kugler „Die Altmülalp“. Ingolitadt 1868.
altniederdeutſche Sprache. Siehe „deutſhe Sprache“.
altnordiſhe Sprache. Siche „ſkandinaviſhe Sprache“.
Alto- Amazonas, Provinz in Braſilien. Siehe „Amazonas“.
Altobaſſo, ein altes italieniſches, längſt niht mehr gebräuch-
liches Muſikinſtrument. Es hatte die Form eines Kaſtens und war
mit Saiten bezogen , die mit Hämmern geſchlagen wurden.
Alto Douro, das zu beiden Seiten des Douro (Duero) gelegene
bergige Land in den portugieſiſhen Provinzen T a os Montes und
Beira, berühmt wegen der hier in großartigenr Maße kultivirten
Weinreben, deren über Oporto in den Hands kommendes Erzeugniß
als Portwein allgemein A iſt. Die größte Weinproduktion
findet zu Regoa in Traz os N Srantes ſtatt, von wo durchſchnittlich
fie zwei Millionen Thaler diele edlen Getränkes jährlich auf dem
Douro na< Oporto eingeſchi} werden.
Altomoute, Stadt mit 2900 Einwohnern in der italieniſchen
Provinz Calabria citeriore.
Altomonte, Martino, ein geſhäßter Maler, geb, zu Neapel 1657.
Ex begann und vollendete ſeine Studien zu Rom, ging dann nach
Wien, wo er zahlreiche Gemälde für Kirchen huf. A. lebte hierauf
längere Zeit am Hofe des Königs Sobieski von Polen, begab ſich
jedod 1703 nad) Wien zurücd, wofelbit er noch manche Kirche mit
ſeinen Bildern {mü>te und 1745 in hohem Alter ſtarb.
Altomünſter, Marktfle>en in Oberbayern, bekannter Wallfahrts-
ort mit einem im achten Jahrhundert vom heiligen Alto begründeten
Benediktinerkloſter, in dem zahlreiche Reliquien aufbewahrt werden.
Alton - — Altona 416
Alton Ai ſpr. Alk) = Stadt i in as hire (England) mit 3300
Einwohnern, die Wollen= und Baummollenweberei betreiben.
Alton, ein niederländiſches gräfliches Geſchlecht, aus welchen er:
wähnenswerth ſind: Richard Graf d'A., geb. 1732. Er diente im
öſterreichiſchen Heere und ſtieg unter Maria Thereſia bis zum Feld-
marjchall empor. Um die aufitändifchen Niederlande zu unterwerfen,
jandte ihn 1787 Raifer Sofef I. nad Brüſſel. A. trat hier jedoch
mit jolcher Strenge auf, daß feine Sendung ganz den entgegen:
geſeßten Erfolg hatte und die Gährung im Lande nur vermehrte,
Bon Sofef zurücberufen, ftarb er 1790 auf der Heimreiſe nach
Deiterreih. Eduard Grafd'N., deflen Bruder, geb. 1737, ſtand
gleichfalls in öſterreichiſchen Dienſten. Jm Siebenjährigen Kriege,
ſowie im Kriege gegen die Türkei, Frankreich und die Niederländer
kämpfte er mit großer Tapferkeit und fiel in der Schlacht bei Dün-
firhen am 24. Auguſt 1793.
Alton, Vater und Sohn, beide Anatomen. Der erſtere, Wilhelm
Eduard d'Alton, geb. 1771 zu Aquileja, ſtudirte in Wien und
wurde ſpäter Profeſſor der Archäologie und Kunſtgeſchichte in Bonn.
Eine leidenſchaſtlihe Vorliebe für Pferde veranlaßte ihn, eine
Naturgeſchichte des Pferdes zu ſchreiben, auch radirte. er mit großer
Geſchicklichkeit die Kupfertafeln zu dem Werke ſeines Freundes Pan-
der: „Beiträge zur Entwicklungsgeſchichte des Hühnchens“ (Würz-
burg 1817) und gab mit Jenem das Werk „Die vergleichende Oſteo-
logie“ und eine „ Abhandlung über das Rieſenfaulthier “ heraus.
Er ſtarb zu Bonn im Mai 1840. — Samuel Eduard d'A., der
Sohn, e am 17. Juli 1803 in St. Goar, erfreute fich einer ſehr
ſorgfältigen ang durch ſeinen Vater, ſtudirte in Bonn Medizin
und Chirurgie, wurde 1833 außerordentlicher Profeſſor in Berlin
und 1834 ordentlicher Profeſſor der Anatomie in Halle. Er {rieb
ein von der Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin gekröntes Werk
über das Nervenſyſtem der Fiſche, außer dieſem no< mehrere andere
anatomiſche Werke, ſeßte au< das Werk ſeines Vaters, „Die ver-
gleichende © Oſteologie“, fort. A. ſtarb in Halle am 25. Juli 1854,
Nr. 332. Hafen von Altona.
Altong, die größte und bedeutendſte Stadt Holſteins, liegt am
rechten Ufer der Elbe, unmittelbar an die Hamburger Vorſtadt Sk.
Pauli anſtoßend , ſo daß eine Grenze zwiſchen beiden. Städten nicht
erkennbar iſt. Der Anblic Altona's ijt durchaus der einer modernen
Stadt mit ſ{önen, breiten und regelmäßigen Straßen, meiſt neuen
Gebäuden und Kirchen, unter denen die im vorigen Jahrhundert er:
baute Dreifaltigfeitskirche fich auszeichnet. Berühmt ift die Stern:
warte (35".32° 45° nördl, Br., 99.56° 31 Sftl. Cv. Gr.). Die
Zahl der Einwohner betrug 1867 {on 67,500, während 1860
dort erſt 45,500 wohnten. Dieſe Zunahme verdankt die Stadk
neben ihrer Gewerbthätigkeit und dem ftark betriebenen Schiffbau
hauptſächlih dem ſhwunghaften Handel, dex als ein Theil des
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