Full text: A (1. Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
    
   
   
   
   
  
    
     
   
    
   
   
   
    
    
  
  
     
     
   
   
   
   
    
   
  
   
    
   
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
  
   
   
   
  
    
      
    
    
  
  
  
  
   
   
    
    
     
   
    
  
   
   
    
        
  
  
ite — Aluta 
dieſen das M etall abz A ‘daher E man hierzu j jebt bin 
figer ein in Grönland vorkommendes, aus Fluoraluminium-Fluor- 
natrium beſtehendes Mineral, den Kr yolith (\. d.), welcher in ge- 
pulvertem Zuſtande in der Glühhiße ſein Fluor leiht an das Na- 
trium abgiebt und das img in Freiheit jebt. Das A. 
iſt ſilberweiß, metallglänzend, Elingend, dehnbar, läßt ſich zu Blech 
auswalzen und zu Draht ausziehen, iſt ſehr leicht (2,56), alſo nur 
21/, Mal ſ{hwerer als Waſſer, hmilzt in der Rothglühhite Leichter 
als Silber, aber jchwerer als Zink, verbrennt dann bei Luftzutritt 
mit weißem Lichte, hält fich dagegen bei gewöhnlicher Temperatur, 
wenn es gut polirt iſt, unverändert. Mit anderen Metallen (Blei 
ausgenommen) lit fih das U. leicht zuſammenſchmelzen und bildet 
zum Theil nußbare Legirungen, von denen namentlich die Alumi- 
niumbronze, aus 93—94 Theilen Kupfer und 6—T7 A. beſtehend, 
wegen ihrer jchönen, goldähnlichen Farbe und bedeutenden Härte 
einige O gefunden hat. — Leider ſcheint die Aluminium- 
induſtrie troß der ſo vielfahen Verwendungsfähigkeit in Rückgang 
befindli zu ſein, woran nur der verhältnißmäßig no< zu hohe 
Preis {uld ſein kann. Man hat das A. ſchon zu ſchr verſchiedenen 
Gegenſtänden benutt, ſo zu Löffeln, Kaffee- und Theekaunen, Taſſen, 
Blasinſtrumenten (ſollen einen ſehr ſchönen Ton geben), phyſikaliſchen 
Znſtrumenten, ſehr kleinen Gewichten, Schmudjachen, Keſſeln, 
Pfannen, ſogar zu Harniſchen und Helmen, wozu es fich ſeiner 
Leichtigkeit wegen vortrefflih eignen müßte. Es läßt fich ferner 
graviren, guillochiren, löthen, vergolden und verſilbern. Ein alaun- 
haltiges Eiſen wurde vor einigen Jahren unter dem Namen Al u- 
miniumjtahl, Acier laminse, von Genf aus in Form von Blechen 
in den Handel gebracht und wegen jeiner wortrefflichen Eigenſchaften 
ſehr empfohlen. 
Alumneum , ‘au< Alumnat, eine gewöhnli<h mit einer höheren 
Schule verbundene Anſtalt, in welcher Knaben und Jünglinge Pflege, 
Koſt und Unterricht empfangen. Zuweilen ſind dieſe Anſtalten durch 
Schenkungen und Vermächtniſſe ſo reich dotirt, daß die Zöglinge der- 
ſelben Pflege und Unterricht unentgeltlich genießen; zumeilen find 
jedoch nicht alle, jondern nur eine Zahl von Zöglingen von Ent- 
richtung eines ite befreit, und dieſe ſind demnach im Belt 
von ſogenannten Freiſtellen. Die Zöglinge einer jolhen Anſtalt 
heißen Alumnen und unterſcheiden ſi< von den Extraneern, den 
übrigen, dieſelbe Schule beſu<henden Schülern dadurch, daß die leß- 
teren niht Verpflegung und Koſt, ſondern nur den Unterricht der 
Anſtalt genießen und außerhalb derſelben ihre Wohnung haben. 
Die Erziehung der Schüler in ſolhen Anſtalten hat zwar von Alters 
her noch einen Anſtrich von Kloſterzucht, trobdem aber, wie in St. Afra 
zu Meißen, in Grimma, Roßleben und Schulpforta, ſhon manchen 
tüchtigen Gelehrten und beſonders gediegene Philologen herangebildet. 
Alumoralcit, eine milh= und gefblichweiße, metft matte, unedle 
Dpalart, die als flediger Ueberzug auf Rotheijenerz bei Eibenitod, 
bei Nezbanya, aber auch in bläulichgrünen und himmelblauen Ba- 
rietäten vorkommt. 
Alunit. Siehe „Alaunerze. “ 
  
Alunno, Nicolo, berühmter Maler aus der zweiten Hälfte des 
15. Jahrhunderts. Von 1460 an in Fuligno anſäſſig, hat er für 
eine Menge Kirchen Jtaliens ausgezeihnete Meiſterwerke der ſoge- 
nannten umbriſhen Schule geliefert. Sein älteſtes bekanntes Werk 
von 1458, eine Madonna, ziert den Hauptaltar der Franziskaner- 
firche zu Diruta. 
PBaris entführt, von denen fich noch jet eine Altarjtaffel mit der 
Jahreszahl 1492 im Louvre befindet. Die Gemälde von A., weniger 
ausgezeichnet durch Neichthum der Kompofition, tragen den Charakter 
gläubiger Shwärmerei und das Gepräge eines gottergebenen Herzens. 
Aluta oder Alt, wilder, in den ſiebenbürgiſchen Karpaten ent- 
ſpringender Gebirgsfluß, der dur< den Rothenthurmpaß in die 
Walachei tritt und nad) einem Laufe von 74 Meilen bei Turna 
ſich in die Donau ergießt. 
Mehrere andere wurden von den Franzoſen nach | 
  
  
& 
m —— Alvarez 420 
  
Ale Dor Pedo d’, a Tona einer der : thäti ig: 
ſten und unerſchro>kenſten Gefährten des Cortez bei der Eroberung 
der Neuen Welt, war aus Badajoz gebürtig. Als im Jahre 1520 
Cortez die Hauptſtadt Mexiko verließ, um gegen den ihm nachge- 
ſandten, feindli<h geſinnten Narvaez zu kämpfen, ſeßte er A. als 
Statthalter ein. Auf Bitten der mexikaniſchen Kaziken, wie gewöhn- 
lich, da3 große Feſt ihres Kriegsgottes Huißilopochtli feiern zu dür- 
fen, geſtattete A. die Feier, überfiel aber die nihts Ahnenden wüäh- 
rend ihrer religiöſen Tänze und hieb ſie mit feinen Gefährten nieder; 
wie man ſagt, weil er von einer weitverzweigten aztekiſchen Ver- 
ihwörung Kunde erhalten, die er im Keime erſti>den wollte. Die 
Folge war ein allgemeiner Aufſtand der Hauptſtadt; die Spanier 
wurden in ihren Quartieren belagert und nur durch die Rückkunft 
des Cortez vor dem Untergange bewahrt. Hatte A. hierdurch ſich 
das Mißfallen des Cortez zugezogen, ſo gewann er deſſen Gunſt 
wieder dur die kühne und unerſhro>ene Weiſe, in welcher er beim 
Abzuge der Spanier aus der Stadt Mexiko in der „Nacht der Trüb- 
fal“ (1. Juli 1520) die Nachhut des abziehenden Heeres befehligte. 
Selbſt einerderXeb- 
ten, vertheidigte er 
fich mit einer Hand 
voll Soldaten aufs 
tapferſte gegen die 
vordringenden Me- 
rifaner. Sein Roß 
war unter ihm au: / 
fammengejtürgt und ; 
er ſelbſt blutete aus / 
mehreren Wunden, 
während vor ihm in 
dem Damme, der 
durch den See von 7 
Mexiko zur Stadt 
hinausführt, eine 
tiefe Lücke gähnte, 
hinter ihm immer 
wilder die Mexikaner vorwärts drängten. Unſchlüſſig, mas er thun 
ſolle, verharrte er einige Augenbli>e am Rande. Es verblieben ihm 
nur wenige Sekunden zur Rettung; aber die Verzweiflung verlieh 
ihm eine ganz ungewöhnliche Energie. Ex nahm ſeine lange Lanze, 
ſtemmte ſie feſt auf den Boden und erreichte mittels eines kühnen 
Schwunges den jenſeitigen Dammweg. Mit ſummer Verwunderung 
nahmen die Mexikaner dieſen Luftiprung wahr; dann riefen fie: 
„Seht nur! Er ift wirflih Tonatiuh — das Kind der Sonne.” 
A. behielt dieſen Beinamen, und bis zum heutigen Tage wird die 
Stelle des Dammes, wo der Spanier ſeinen kühnen Sprung aus- 
führte, von den Einwohnern der Hauptſtadt „Salto de Alvarado“ 
(Sprung Alvarado's) genannt. An der nachfolgenden Schlacht 
von Dtumba, in welcher Cortez wiederum die Mexikaner beſiegte, 
nahm A. hervorragenden Antheil, ebenſo an der nahmaligen Wieder- 
einnahme und Zerſtörung der Aztekenſtadt Tenochtitlan (Mexiko) 
und den weiteren Zügen der Spanier zur Unterwerfung Mittel: 
amerifa’s. Jm Jahre 1523 unterwarf er Oajaca und zog dann 
über den Jſthmus von Tehuantepec nah Guatemala, das er gleich: 
falls eroberte. Als 1527 Cortez na< Spanien abberufen wurde, 
\{loß A. ſih dem Franzisco Pizarro an, half dieſem die Unterjochung 
von Peru zu Stande bringen und ſtarb daſelbſt na< mancherlei 
Wechjelfällen 1541. — Alvarado, Alphonſo d’, Generalkapitän 
von Peru, geboren zu Burgos in Spanien, nahm Theil an der 
Eroberung Peru’3 dur< Pizarro und ſtarb daſelbſt 1553. 
Alvarez, Don Joſé, bekannter ſpaniſcher Bildhauer, geboren am 
23. April 1768 zu Priego als Sohn eines Steinmeßen, geſt. am 
20. November 1827 zu Madrid, wurde auf der Akademie zu Gra- 
nada im Zeichnen, Modelliren und in dex Bildhauerei unterrichtet, 
  
  
    
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
    
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Nr. 333. Don Pedro Alvarado, genannt Tonatiuh. T1541 
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