Full text: A (1. Band)

  
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Nr. 335, Das heutige Amalfi. 
Die heutige kleine Stadt treibt noh einigen Handel mit Fiſchen, Süd- 
früchten, Maccaroni und iſt bekannt wegen ihrer tüchtigen Seeleute. 
Amalgam (Mineralogie), Silberamalgam, kommt zuweilen in 
re<t \{önen, würfeligen, ſilberweißen Kryſtallen, außerdem derb, in 
Kugeln, Platten und als Anflug vor; Duedfilder und Silber jeben 
es in unbeſtimmten Verhältniſſen zuſammen; mit Erzen des erſteren 
findet es fich bei Mörsfeld und Moſchellandsberg in der Pfalz, zu 
Almaden in Spanien und zu Chañarcillo in Chile. Jn Columbien 
iſt mit dem Platin auch ein Goldamalgam in kleinen Kugeln ge- 
funden worden. y 
   
  
  
    
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Nr. 336. Amalgamirwerk zu Halsbrücke bei Freiberg. 
Amalgame (Chemie), Verbindungen oder Legirungen der Me- 
talle mit Queckſilber. Von dieſen werden das Zinnamalgam zum 
Belegen des Spiegelglaſes und das Kienmayr’ihe Amalgam 
zum Aufſtreichen auf die Reibkiſſen der Elektriſirmaſchinen am mei- 
ften verwendet; leßteres beſteht aus einem Theil Zinn, einem Theil 
Zink und zwei Theilen Queſilber. Nah Sieger wendet man 
ſieben Theile Queckſilber, vier Zink und zwei Zinn, nah Adams 
fünf Queckſilber und ein Zink hierzu an. Amalgamation , Amalga- 
miren oder Verquiden it das Verfahren, Metalle mit Queckſilber 
zu verbinden; es geſchieht dies zu verſchiedenen Zwe>en ; ſo werden 
3. B. die Zinkcylinder der galvaniſchen Batterien, um ſie gegen die 
Säure widerſtandsfähiger zu machen, amalgamirt , d. h. mit Que>- 
ſilber eingeriebenz bei der Feuervergoldung wird Goldamalgam her- 
geſtellt, welches auf das zu vergoldende , vorher angequi>te Metall 
aufgeſtrichen wird; das Que>ſilber entfernt man dann dur<h Er: 
wärmen, indem dieſes ſi verflüchtigt. Auch benußt man die Amal- 
  
Amalia — Amalia Maria 428 
  
gamation zuweilen no< zur Trennung ge- 
wiſſer Metalle von anderen, um z. B. Gold 
und Silber aus ihren Erzen zu gewinnen; 
bei der Aufbereitung der Silbererze war dieſes 
Verfahren früher ein ſehr wichtiger hütten- 
männiſcher Prozeß, der aber in neuerer Zeit 
anderen, praktiſcheren Aufbereitungsweiſen 
weichen mußte. Zu Halsbrüce bei Freiberg 
beſtand früher ein ſolches Amalgamirwerk 
(Nr. 336). Nur in Amerika, namentlich in 
Mexiko, wird das ältere Verfahren zur Aus- 
ziehung der Silbererze mittels Queckſilber auch 
noch jetzt betrieben, in derſelben Art und Weiſe, 
wie dieſes vor 300 Jahren geſchah. Die ge- 
pulverten und gejhlämmten Erze werden auf 
dem Amalgamationsplat (patio), einem ge- 
pflaſterten und ummauerten Hofe, aufgeſchichtet 
und durch Eintreiben von Maulthieren (Nr. 
337) zunächſt mit einer Menge von Seeſalz 
durcheinander gemiſcht. Nachdem die Erze den 
nöthigen <hemiſchen Prozeß durhgemacht haben, 
wird das Quedjilber zugefettz die Amalga- 
mation erfolgt und die nicht mit dem Que 
ſilber verbundenen Erztheile werden nun dur< Schlämmen mit Waſſer 
entfernt. Aus dem Amalgam wird das Duedfilber durd Erhiken 
verflüchtigt und das reine Silber bleibt zurüd. 
Amalia, der Name zweier Heiligen , deren Gedächtnißtag auf den 
10. Juli fällt. Die Eine war die Schweſter Pipin's und Gemahlin 
des Pfalzgrafen Witger von Lothringen. Sie wurde die Mutter 
des heiligen Adalbert, Biſchofs von Rheims. Die Andere, gleich- 
falls aus fürſtlihem Blute und Schweſter im Kloſter der heiligen 
Landrada zu Lüttich, war Karl dem Großen zur Gemahlin beſtimmt, 
blieb aber dem geiſtlichen Stande treu und lebte ausschließlich <riſt: 
fichen Werken. Sie ruht in der Abtei Sk. Peter bei Gent. 
  
Nr. 337. Amalgamationsplaß zu Sagigado in Mexiko. 
Amalia Marin (Amelie Marie), Gemahlin des Königs Louis 
Philipp von Frankreich , Tochter des Königs Beider Sizilien, Ferdi: 
and I., und der Erzherzogin Marie Karoline von Oeſterreich, der 
Tochter der Kaiſerin Maria Thereſia, wurde am 26. April 1782 
auf Schloß Caſerta im damaligen Königreich Sizilien geboren. 
Wenn das Schifſal dieſe mit hervorragenden Eigenſchaften einer 
trefflichen Frau geſhmü>te Fürſtentochter auch mit der Krone eines 
der ſhönſten Länder der Erde beſchenkte, ſo hat es dieſelbe auch eben ſo 
wenig mit den bitterſten Schlägen, die es auf das Haupt eines Men- 
ichen fallen laſſen kann, verſchont. Als Kind ſah ſie die Krone vom 
Haupte ihres Vaters fallen und mußte mit ihren Eltern nach Sizilien 
flüchten, als die Franzoſen 1798 Neapel beſetzten ; ſie begab ſich 1800 
nach Wien zu der verwandten Kaiſerfamilie und kehrte 1802 auf 
kurze Zeit nah Neapel zurü>, denn die dur das ſiegreiche Auftreten 
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