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433 Amarapura
Berfall und Dede. Die Pagoden und Klöſter deuten in ihren noh
gut erhaltenen Verzierungen auf die ehemals herrichende Pracht.
Von den Häuſern in den Straßen iſt zuweilen hier und da noch eins
bewohnt, aber Alles eilt vajch dem Untergange entgegen. Nur das
von den Chineſen bewohnte Quartier in einer Vorſtadt befindet ſich
noc in gutem Zuſtande, doch dringt der König von Birma gleichfalls
darauf, daß dieſes verlaſſen werde, damit die Stadt gänzlich unter-
gehe. A. wurde 1783 vom Könige Mendera Gſchi erbaut und zum
föniglichen Hoflager beſtimmt, was es auch mit kurzen Unterbrehun-
gen bis 1857 geblieben iſt. Es hatte zur Zeit der höchſten Blüte
175,000 Einw. , wurde jedoch 1839 von einem Erdbeben verwüſtet
und 1857 vom gegenwärtigen Könige Mengdon verlaſſen, namentlich
deshalb, weil die von ihm gehaßten Engländer in ihren Dampfern
auf dem Jrawaddy bis dicht vor ſeinen Palaſt fahren konnten. Er
baute nun weiter nördlich und landeinwärts die neue Hauptſtadt
Mandalay am Fuße des Mandalayhügels in einer heißen Ebene,
die troßden wieder der Siß eines britiſhen Reſidenten wurde.
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NN
116008 ID
UND
Nr. 341. Lage von Ava, Amarapıra und Mandalay.
Sie beſteht aus drei in einander gejchobenen Viere>en, von denen die
zwei inneren mit Mauern umgeben ſind. Der König wohnt im inner-
ſten Quadrate, das aus einem Gewirr von Höfen, Gärten und Teichen
beſteht, die ſi< um das Schloß und die Luſthäuſer der Prinzen er-
ſtre>en. Das zweite Quadrat enthält die dur<h Umzäunungen von
einander getrennten Häuſer der Beamten, Offiziere und Soldaten
und bietet in ſeinen breiten, im Viere> einander kreuzenden Straßen
einen reinlichen, aber todten und langmeiligen Anblid. Eine hohe,
durch breite Thürme flankirte Mauer, deren vier maſſive Thore
Abends geſchloſſen werden, umgiebt auch dieſe Soldatenſtadt, die nah
außen von einem tiefen Waſſergraben umſäumt iſt. Dann folgt in
weitem Abſtande die äußere Stadt, die au< als Vorſtadt betrachtet
werden kann. Sie iſt offen, macht aber das eigentliche Mandalay
aus, wo die Kaufleute, Handwerker ſowie die Arbeiter leben, und auf
ihren Hauptſtraßen, Märkten und Handelsniederlagen herrſcht reger
Verkehr. Schattenlos, in der Sonnenhite, ſteht Mandalay nur
halb fertig da; do< zählt es {on 80,000 Einw. Alle Paläſte,
Mauern und Tempel ſehen noc ſehr neu und friſh aus, als ob ſie
einem wandernden Nomadenvolke gehörten, und in der That iſt auh
Orbis pictus, I,
E
Amaraſingha — Amarfantaf 434
Mandalay nach Verlauf von noch nicht einem Jahrhunderte ſhon die
dritte Reſidenz Birma's. Die älteſte, Ava, früher Ratanapura ge-
nannt, liegt ſüdli<h von Amarapura, am linken Jrawaddyufer, gleich-
falls verödet und in Ruinen, in einer prächtigen Lage. Das Areal
der alten Stadt iſt in einen weiten Park mit dem {önſten Baum-
wuchs und herrlichen Alleen verwandelt, in denen nur einzelne
Mönche umberjchleihen, welche die Ruinen ihrer Klöſter (Nx. 342)
nicht verlaſſen wollten. Gegenüber liegt das pagodenreiche, noh wohl:
erhaltene Tſagain. Nach Ava wurde das ganze Reih Birma zeit-
weilig benannt. Die Stadt war 1364 und 1761 Reſidenz, ja, ſelbſt
als Amarapura ſhon beſtand, zogen die Könige ſi<h no< na< dem
altehrwürdigen Ava zurü>, das heute jedo<h ganz in Trümmern
liegt. Vergl. Baſtian „Reiſen in Birma“ (Leipzig 1866).
Amaraſingha, ein Sanskritgelehrter, lebte um die Mitte des
erſten Jahrhunderts v. Chr. Geb. am Hofe des indiſchen Königs
Vikramaditya und ſchrieb eine unter dem Namen „Amara Koscha“
bekannte Encyklopädie, die mehrfa<h von Engländern und Franzoſen
herausgegeben worden iſt.
amar6vole, aud) amorevole (ital.), lieben8würdig, liebli<; als
Bortragsbezeihnung in der Mufik, einſhmeichelnd, lieblich, gewinnend.
Amarezza (ital.), DBitterfeit, Schmerz, Gram; con a. als
Vortragsbezeihnung in der Muſik: mit tiefer, fehmerzooller Em:
pfindung.
Amari, Michele, als Hiſtoriker bekannt, geb. 7. Juli 1806,
war Advokat in Palermo und nahm als Uberaler regen Antheil an
der politiſhen Entwi>klung ſeines Vaterlandes. Nachdem Garibaldi
1859 in Sizilien gelandet war und dort die Herrſchaft der Bour-
bonen geſtürzt hätte, übernahm A. unter deſſen Diktatur das Mini-
ſterium des Auswärtigen. Er wurde dann zum Senator des König-
reihs Jtalien und 1863 zum Unterrichtsminiſter ernannt , eine
Stelle, die er 1865 niederlegte. Doch niht als Staatsmann und
Politiker glänzte er; ſeine Verdienſte erwarb er ſi< vielmehr als
Hiſtoriker. Er {rieb unter Anderm eine „Geſchichte der Siziliani-
ſchen Veſper“ (dèutſ<h von Schröder 1861), und eine „Geſchichte
der Muſelmanen in Sizilien“ (Florenz 1853).
Amarkantak, ein Hochplateau in Gondwana in Oſtindien,
welches eine Hauptwaſſerſcheide bildet, von der die Flüſſe Narbada
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