Full text: A (1. Band)

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601 Ancus Marcius — Andacht 
befindet ſich hier die Nautiſche Schule der Republik Chile. Die Haupt: 
ausfuhr der dem auswärtigen Handel geöffneten Stadt beſteht in Holz. 
Ancus Marcius, der vierte der mythiſchen Könige Roms, der 
Sage nach ein Enkel des friedlichen und ſegensreih wirkenden Numa 
Pompilius. Gleich dieſem ſoll er dur weiſe Geſetze, dur< Hebung 
des Aderbaues und Begünſtigung des Handels die Wohlfahrt des 
Volkes gefördert haben. An der Mündung des Tiber gründete er 
den Hafenplaß Oſtia. Gegen ſeinen Willen in einen Krieg mit den 
Latinern verwi>elt, habe er, wie man erzählt, mit Hülfe des tapfern 
Lucius Tarquinius nicht nur die Latiner, ſondern auch die Sabiner 
und andere Völker beſiegt und das Gebiet bis an das Meer erobert. 
Auch ſoll er den geringen und unberechtigten Bürgerſtand zu heben 
gefucht und ihm auf dem Hügel Aventin geräumige Wohnſiße an- 
gewieſen haben. Er ſtarb nah 24 jähriger Regierung. 
Ancyra (jeßt Angora), alte Stadt in Aſien, in dem von wilden 
Keltenſhwärmen geſtifteten Staate Galatien. Schon vor Ankunft 
dieſer Barbaren bedeutend, wurde fie von Alexander dem Großen 
eingenommen und dann ſehr begünſtigt. No< mehr blühte ſie unter 
der römischen Herrſchaft auf, denn die Karawanenſtraße aus Oſtaſien 
nad Byzanz zog hier vorüber. Kaiſer Auguſtus ließ die Stadt 
erweitern und verſhönern. Aus Dankbarkeit dafür erbauten ihm 
die Bürger einen großartigen Tempel, auf deſſen Säulen die von 
ihm ſelbſt entworfene Geſchichte ſeiner Thaten eingegraben ward. 
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& Andaluſien — Andamanen 602 
Gefühlen {<welgt, ohne ſi der ernſten zu Grunde liegenden Jdeen 
bewußt zu werden, der kann wol durch äußere Reizmittel, durch die 
Harmonien eines Miſerere oder einer Paſſion, zur Ekſtaſe gebracht 
oder in eine überſhwengliche Stimmung verſeßt werden , aber dieſe 
Stimmung wird ſelten von Dauer, noch ſeltener von Einfluß auf 
das Leben fein. Ein rücfichtsfofeg Hingeben an ſolche Gefühle ohne 
das Streben nach Klarheit der Ideen kann nur zu religiöſer Shwär- 
merei führen und dieſe ſelbſt wiederum zum Wahnſinn geſteigert 
werden; dies Alles ift jedoch weit entfernt von jener tiefinnerlichen 
Erhebung zur Andacht, von der wir oben geſprochen. 
Andaluſien, ſpaniſh Andalucía, eine Landſchaft des ſüdl. Spa- 
wien, welche die vier alten Provinzen Cordova, Jaën, Granada und 
Sevilla umfaßt und 1582 []M. mit 3 Mill. E. zählt. A. bildete 
einen Theil der altrömiſchen Prov. Baetica, ſo genannt nah dem 
Fluſſe Baetis, dem heutigen Guadalquivir. Auf die Römer folgten 
im Beginn des fünften Jahrhunderts die germaniſchen Vandalen, 
nach welchen das Land feinen Namen erhielt, nämlich Vandaluſia, 
woraus Andaluſien entſtanden iſt. Später, nah Ueberſiedlung der 
Vandalen nah Afrika, ſaßen die Gothen bis z. J. 711 im Lande. 
Jhnen folgten die Araber (Mauren). A. war die lebte der ſpaniſchen 
Beſibungen, welche die obengenannten Bekenner des Jslam auf euro- 
päiſhem Boden, bis zum Jahre 1492 inne hatten. Damals wurde 
durch Ferdinand und Jſabella Granada und die Alhambra (. d.) 
7, erobert und A. Spanien einverleibt. — A. wird begrenzt im S. 
[vom Mittelländiſchen und Atlantiſchen Meere, im W. von Por- 
| tugal, im N. von Eſtremadura und Neukaſtilien, im N.-O. und 
|O. von Murcia und dem Mittelmeer. Es iſt ein gebirgiger, im 
| ©. von der Sierra Nevada Durhzogener, im N. von der Sierra 
Morena begrenzter Erdſtrih, dur{ſtrömt hauptſähli<h vom 
ee Guadalquivir, und von ungemeiner Fruchtbarkeit (der ſogenannte 
| „Garten Spaniens“), indeſſen überaus vernachläſſigt im An- 
N) bau. Näheres über die phyſikaliſchen Verhältniſſe u. die Boden- 
pflege des Landes ſehe man unter Sevilla, Huelva, Cadix, Cor- 
dova, Jaën, Granada, Malaga und Almeria, den acht Provin- 
zen, in welche A. heutzutage eingetheilt wird. Gemeinſam iſt 
allen dieſen Landestheilen die gleiche Bevölkerung. Der Anda- 
| Tuſier, hervorgegangen aus einer Miſchung von Chriſten und 
|. Mauren, zeigt, gleich den Städten feines Landes, noh viele 
  
  
  
| Züge, welche an die Zeit der muhamedaniſchen Herrſchaft exin- 
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nern. In Körperbildung, Sitte, Charakter, ja in der Sprache, 
ſ{<lägt nicht ſelten das arabiſche Element bei ihn durch. Der 
A. iſt fröhlich und leichtſinnig, gewandt und verſtändig, voll 
lebendiger Phantaſit und außerordentlicher Grazie, die nament- 
lich bei den ſhönen Frauen des Landes ſich zu unnachahmlicher 
Wirkung ſteigert. Ex iſt ein Freund der Stiergefechte, die nir- 
gends auf der ganzen Pyrenäiſchen Halbinſel mit jo großer Ge- 
ſhi>li<keit und Vorliebe gepflegt werden, wie in A. Auch ſind 
Nr. 565. Ermordung des Marſall d’Ancre dur den Baron Vitry de Bouvre. Nach einem Zeitbilde. die A. rahſüchtig, greifen {nell zum Meſſer, erſcheinen dagegen 
Die heutige Stadt, der Hauptort des gleihnamigen Diſtriktes im 
Heinafiatifchetürfifchen Ejalet Boſuk, ſteht unter türkiſcher Herrſchaft 
u. zählt 50,000 E. Am Thore der einen Moſchee befinden fich noch 
ſehs Säulen, worauf ein Theil der erwähnten antiken Juſchrift zu 
leſen iſt. — Jun der Geſchichte wird der Name der Stadt genannt 
infolge jener fur<tbaren Schlacht, in welcher der tatarifche Eroberer 
Tamerlan hier i. J. 1402 den türkiſchen Sultan Bajazet aufs Haupt 
hlug. Nicht minder bekannt, als durch dieſe geſchichtlichen Ereig- 
niſſe, iſt die Stadt durch die Zucht der langhaarigen Angoraziegen (\. d. ). 
Andacht, von andenken an Etwas, die Erhebung des Gemüths zu 
dem überirdiſchen ewigen Weſen, zu Gott. Wahre, dauernde Andacht 
entſteht nur dur<h Nachdenken über das Göttliche. Wenn der denkende 
Geiſt zu klaren Vorſtellungen über Das gekommen iſt, was den Men: 
ſhen waltend und liebend umgiebt, ſo wird auch das Herz davon er- 
griffen, und ein beglücendes Gefühl innern Friedens erhebt e3 über 
die Erde und ihre Kämpfe, über Leben und Grab zu dem Ewigen. 
  
Dieſe erhabene Stimmung der Seele ift Andacht. — Wer nur in 
wieder gajtfret und lieben8würdig und zählen überhaupt zu den tüch- 
tigſten Stämmen Spaniens. Neben den Andaluſiern bewohnen .no< 
zahlreiche Zigeuner das Land. Berühmt ſind die edlen andaluſiſchen 
Pferde, in deren Adern arabiſches Blut fließt. 
Andaluſit, ein aus Thon und Kieſelerde beſtehendes Mineral, 
welches nah dem Lande Andaluſien ſeinen Namen trägt, obſchon es 
gerade dort niht beſonders {ön vorkommt. Es zeigt meiſt graue 
und röthliche Farben, iſt ſelten farblos und durchfichtig und befindet 
ſich meiſt in großen, ſäulenförmigen Kryſtallen. Vorzüglich {ön 
ſind die Andaluſite von Sellrain bei Liſens in Tirol, welche dort in 
rhombiſchen Prismen (\. „Kryſtallographie“) mit ſehr wenigen Neben- 
flächen vorkommen. Jn Braſilien iſt au< grüner und durchſt{<tiger 
A. gefunden und verſchliffen worden. 
Andamanen, eine im Meerbuſen von Bengalen gelegene Juſel- 
gruppe, untveit der hinterindiſhen Küſte zwiſchen dem 10. und 13. 
Grade nördl. Bx. Dieſer i. J. 1858 von den Engländern in Beſibß 
genommene Archipel hat einen Umfang von 120 JM. und zählt 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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