679. Anna nd ürſtin y. an ——- Annaberg
ihres es Bruders - zu ‚eben, als
die Landung dieſes Thron-
prätendenten in Schott-
land (1708) große Un-
ruhe hervorrief u. jchließ-
Yich mißlang. — Königin
A. ſtarb am 1. Aug. 1714.
S. Weiteres unter „Groß-
britannien. — Scribe
ſchildert in dem „Glas
Waſſer“ die Verdrängung
der Herzogin v. Marlbo-
rough aus ihrer dieKönigin
7 beherrſchenden Stellung.
Anng, Kurfürſtin von
Sachſen, Tochter Chri-
ſtian's II. v. Dänemark,
geb. 1531, geſt. 1. Okt. 1585, vermählte fi im Jahre 1548 mit
. Kurfürſt Auguſt I. von Satin; dem ſie in 37jähr. Ehe 15 Kinder
ſchenkte. Ausgezeichnet als praktiſche Hausfrau, galt fie in allen
wirthſchaftlihen Dingen dem Lande als Muſter. Jhr verdankt u. A.
die Hofapotheke zu Dresden ihre Entſtehung; ſie ſelbſt beſchäftigte
ſih viel mit Naturwiffenfchaften, beſonders mit Heilkunde. Sie iſt
auch niht ganz ohne Einfluß in Bezug auf die Politik jener Zeit
geweſen, freilich zeigte ſich dieſer unheilvoll in Hinbli> auf den Haß,
welchen fte gleich ihrem Gatten gegen die Reformirten ſowie gegen
jealide Meinung hegte, die ſi< jener religiöſen Richtung näherte.
Ju ſolchen Dingen zeigte ſich die ſonſt ſo wohlwollende A. als hart
und unbeugſam. Sie hat ein „Erzneibüchlein“ ſowie die Zuſammen-
ſezung mehrerer Medikamente hinterlaſſen und ſi<h in Sachſen beim
Volke den ſhönen Namen „Mutter Anna“ verdient.
Auna vou Koburg, Tochter des Kurfürſten Auguſt v. Sachſen,
ward frühzeitig an den Herzog Johann Kaſimir von Koburg ver-
heirathet (1584). Von ihrem jagd- und trinkluſtigen Gemahl, dem
fie anfänglich ſehr treu war, ungebührli< vernachläſſigt, ward ſie
von einem Betrüger, Jeronimo Scotto, verführt, der ſih als Alche-
miſt am Hofe eingeführt hatte. Der Jtaliener verließ ſie bald, nach-
dem er ſie no in ein Verhältniß zu dem Hofjunker Ulrich v. Lichten-
ſtein gebracht hatte, deſſen Entde>ung ſie 1593 in große Noth ſtürzte.
Sie geſtand ihre Schuld unter Thränen u. bat, man ſolle ihr ver-
zeihen, indem fie nod) ein „junges Menjch” wäre. Johann Kaſimir
ließ ſi von ihr ſcheiden und verwandelte die ihr zuerkannte Strafe
des Schwertes in ewiges Gefängniß. Die Herzogin ward zu Eiſenach,
Kallenberg und im Kloſter Sonnefeld gefangen gehalten, bis endlich
16083 die Feſte Koburg ſie aufnahm. Ein Verſuch, fie zu befreien,
mißlang; erſt am 27. Jan. 1613 ward die Unglü>kliche dur< den
Tod erlöft, nachdem fie 20 Jahre den Fehltritt ihrer Jugend gebüßt.
Jhr Liebhaber Lichtenſtein verbrachte 40 Jahre in der Gefangenſchaft.
Bei der Romantik dieſer cause célèbre ijt es kein Wunder, wenn
der Name der A. in den Geſpenſterſagen des eE jpäter
lange Zeit eine Nolle ſpielte.
Anna Boleyn, Gemahlin Heinri<h'3VIII. Endl \. „Boleyn“.
Anna Perenna, eine ältere Göttin der Römer, die Vorſteherin
des neuen Jahres, damals eines Mondjahres. Man feierte ihr zu
Ehren mit dem Wiedererwachen des Frühlings am 15. März ein fröh-
liches Feſt unter heiteren Gelagen. Einer ſpäteren Sage nah ſoll ſie
eine nad) Italien gefommene Schweſter der Dido geweſen ſein und
ſi, von der Gemahlin des Aeneas aus Eiferſucht angefeindet, in den
latiniſhen Fluß Numicus (oder Numicius) geſtürzt haben, worauf
ſie als Nymphe angebetet worden.
Annaberg, Bergſtadt im Königr. Sachſen, Kreis Zwi>kau, zwei
Meilen von der böhm. Grenze, mit 11,000 E., iſ eine der wichtig-
ſten Juduſtrieſtädte des Erzgebirges, ſowie Sachſens überhaupt. Es
verdankt ſeine Entſtehung (1496) dem Herzog Albert dem Beherz-
ten, der den Bergbau förderte und den Grundſtein zu der „Neuen
Nr, 616. Anna von England (geb, 1663, geſt. 1714).
Annabergit -—— De per onore 680
Stadt am Sohntenberget Gote, während ihr der Kaiſer Max im 1.
1501 ihren jeßigen Namen verlieh. Zur Zeit der höchſten Blüte A.s
im 16. Jahrh., fuhren gegen 2000 Knappen in die benahbarten Berg-"
werke ein, welche Sifber, Kobalt, Wismuth, Nidel u. Kupfer lieferten,
allmählig aber unergiebiger wurden, bis 1856 das Bergamt in A.
ſogar gänzli<h einging. — Durch Barbara Uttmann (f. d.) wurde
die Spitenkflöppelet hier, wie im Erzgebirge überhaupt, eingeführt,
und einwandernde, aus Belgien vertriebene Poſamentirer legten
gegen Ende des 16. Jahrh. den Grund zu der noh jeßt großartig
betriebenen Fabrikation von- Franzen, Borten u. ſt. w. Ganz bedeu-
tend war und ift zum Theil noch die in der Mitte der fünfziger Jahre’
begründete Fabrikation von Krinolinen, welche nad) England, Ame-
rika, Rußland und Defterreichh Abjab fanden und von denen zur
Zeit, als dieſer Modeartikel in feiner Blüte ſtand, jährlich über
1,000,000 verſandt wurden. — Mit Chemniyß ſteht A. durch eine
Eiſenbahn in Verbindung, deren Bau 1870 na< Weipert an der
böhmifchen Grenze und von da nad) Karlsbad fortgeſeßt wurde. —
U. ift der Öeburt3ort des als vortrefflicher Jugendſchriftſteller be-
kannten Dichters Chr. Felix Weiße; auch liegt hier der berühmte
Rechenmeiſter Adam Ries ([Rieſe] 7 1559) begraben. — Annaberg
in Oberſchleſien, ſehr beſuhter Wallfahrtsort mit einer Kirche und
34 Kapellen, zwiſchen Oppeln und Koſel.
Annabergit, auh Ni>elblüte, N idefnder, ein blaßgrünes
Mineral, aus Nicdelorydul und Arfenjäute beſtehend, im Erzgebirge
und in Thüringen; wird auf Nickelmetall verarbeitet.
Annaburg, Marktfle>en im Kreiſe Torgau, Regierungsbezirk
Merſeburg der preuß. Provinz Sachſen , mit 1700 E., hieß früher
Lochau, wurde aber 1573 der Kurfürſtin Anna zu Ehren A. be-
nannt. Es beſit ein Schloß mit einer Militärfnabenerziehungs-
anſtalt. Jn der benachbarten „Lochauer Heide“ wurde Kurfürſt Jo-
hann Friedrih von Sachſen (\. d.) nach der Schlacht von Mühlberg
gefangen genommen.
Annahme, kann fich im Handel auf eine Anweiſung oder auf einen
Wechſel beziehen und iſt dann gleihbedeutend mit Acceptation;
fie ift die Heranziehung des Bezogenen zum Wechſelvertrag und
ſichert die Giltigkeit des letzteren dur< deſſen Accept, welches jener
ſchriftlih auf der Vorderſeite des Wechſels entweder durch die quer
durch den Wechſel geſchriebenen Worte: „Angenommen für die
Summe von . .“, unter Hinzufügung des Namens (wol auch des
Datums), oder durch dieſelben neben oder unter ſeiner Adreſſe ge-
\hriebenen Worte vollzieht. Die A. muß auf Präſentation ſofort
exfolgen und hat der Bezogene niht das Recht, den Wechſel länger
zurücdzubehalten, als zu deſſen Buchung nothwendig iſt. Der Be-
zogene kann jedo<h die Annahme auf einen Theil der verſchriebenen
Summe bejchränfen (Theilaccept); fügt er jedoch noch andere Ein:
ihränfungen hinzu, ſo gilt dies einer Verweigerung der Annahme
gleich. — Die A. des Wechſels verpflichtet den Bezogenen, die von
ihm acceptirte Summe am Verfalltage des Wechſels zu bezahlen.
(S. „Wechſel “.) Bezieht ſi<h jedoch die A. auf jenen gerichtlichen
Akt, dur< welchen einem fremden Kinde die Rechte eines eigenen
eingeräumt werden, ſo iſt dieſe A. gleichbedeutend mit Adoption. —
In der Logik bezeichnet A. die Suppofition irgend eines, zwar noch
nicht feſtſtehenden und noch zu beweiſenden, aber vorläufig als richtig
anzunehmenden Saßes , heißt dann alio jo viel wie Vorausfekung,
Vermuthung.
Annahme per onore, Ehrenannahme , die Acceptation eines
Wechſels von Seiten eines Dritten, dann Honoranten oder Jnter-
venienten genannt, zu Ehren des Honoraten (entweder des Ausſtellers
oder eines der Indofjanten) oder auch zum Zwed der Ehrenannahme
oder der Ehrenzahlung (\. „Wechſel “). Sie erfolgt gleich der gewöhn-
lichen Acceptation auf dem Wechſel ſelbſt mittels der Worte „An-
genommen für die Summe von .... Thlen. 2c. zu Ehren des Herrn
N. N.“ nebſt Namensunterſchrift und Angabe des Datums. Die
Ehrenannahme bezwe>t, den Jnhaber des Wechſels bei der möglichen
Zahlungsverweigerung von Seiten des Bezogenen ſicher zu ſtellen.
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