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genannt, ein Taſteninſtrument mit einem Umfang von vier Oktaven,
deſſen Töne denen einer kleinen Orgel gleichen u. ebenfalls durch Luſt-
ſtrömung hervorgebracht werden. Es wurde 1825 von Brunner in
Warſchau erfunden, von Dluposk daſelbſt mit einem Klavier ver-
bunden u. dann Aeolopan-
talon genannt. — Aeolsharfe,
Aeoline, Aeolädikon, heißen jene
muſikaliſchen Juſtrumente, deren
Saiten durd) den Wind zum Tö-
nen gebracht werden.
Aolos (470405), nad der
Odyſſee (zehntes Buch) der Kö-
nig einer ſ{wimmenden Juſel,
welche nach ihm die Aeoliſ<e
hieß, u. der Schaffner od. Be-
herricher der Winde.. Er war ein
Sohn des Hippotes, eines Sohns
Zeus, alſo von "göttficher Alb-
funft, Anfangs zwar noch fein
Gott, aber „ein Freund der
Götter.“ Auf jener von einer ehernen, unzerreißbaren Mauer um-
Ihlofjenen Infel Yebte er mit feinen jech8 Söhnen u. eben fo viel Töch-
tern, die paarweife chelich verbunden waren, herrlich u. in Freuden.
Nr. 657. Aeolsharfe.
Nr, 658, Dex Thurm der Winde in Athen.
Gaſtfreundlich beherbergte A. einen Monat lang den auf ſeinen
Irrfahrten zu ihm gelangten Odyſſeus u. entließ ihn dann mit
einem freundlichen Weſt, der ihn geraden Weges nad) dem heimat
lichen Ithaka hintragen ſollte; die übrigen Winde bannte A. in
einen Rinderſchlauch, den er wohlverfchloffen mit einer filbernen
Kette an das Schiff des Odyſſeus feſtknüpfte, ſo daß nicht das ge-
ringſte widrige Seitenlüftchen blaſen konnte. Schon tauchte vor den
heimkehrenden Schiffen die Jnſel Jthaka am Horizonte auf, als die
Mannſchaft, während Odyſſeus ermüdet in Schlaf geſunken war,
aus thörichter Neugierde den Schlauch öffnete. Sämmtliche Winde
ihofjen ſofort heraus, u. ein gewaltiger Sturmwirbel fchleuderte die
Schiffe wieder nad) dev Neolifchen Infel zurüd. Vergebens ſuchte
Odyſſeus dort von Aeolos nochmalige Hülfe zu erhalten; ex wurde
als ein Menſch, der den ſeligen Göttern verhaßt ſei, aus dem Palaſt
Winde in einer Felſenhöhle eingeſperrt hielt, wo man ſie ewig toſen
hörte. — Ein zweiter A. war ein Enkel des Deukalion (\. d.),
159 Aeolos $
des Poſeidon (Neptun) od. des
Aeon — Aorſi 760
ein Sohn des Hellen (|. d.)z er beherrſchte als König Theſſalien
u. wurde niht allein der Stammvater der nach ihm benannten
Aeolier ſondern auch des Heldengeſchle<ts der Aeoliden. Denn
er hatte als Gemahl der Enarete ſieben Söhne und fünf Töchter,
unter den erſteren den Kretheus, Athamas und Salmoneus, von
welchen wiederum Phrixos, Helle, Pelias , Jaſon u. |. w. abſtamm-
ten. Eine bildliche Darſtellung des A. ſucht man vergebens auf den
erhaltenen Denkmalen aus dem Alterthum, die Alten ſcheinen den
Windgott mit Wolken unter den Füßen, jedoch nur ſelten dargeſtellt
zu haben. Dagegen ſind die Figuren der einzelnen Winde zunächſt
durch die Relieſs am Monumente des Andronikos Kyrrheſtes be-
fannt; von vorzüglicher Schönheit ſind au< die Muſterbilder der
acht Hauptwinde (Boreas, Kaikias, Apeliotes, Lips, Euros, No:
tos, Zephyros u. Skivon) auf dem ſogenannten (no< vorhandenen)
Thurm der Winde zu Athen (\. Abb. Nr.658), deſſen Dach ein be-
weglicher Windzeiger krönt, während das Junnere eine Waſſeruhr
enthielt.
Aon, eine lange Zeit, Ewigkeit; daher Aeonen, unendliche Zeit-
räume, Ewigkeiten. Denſelben Namen führten bei den Gnoſtikern
(1: d.) aud) die vor der Zeit aus Gott thätig gewefenen Kräfte oder
Geiſter, welche über die verſchiedenen Welkzeiten geſeßt find.
Aonideu, Name der Muſen. Jn den früheſten Zeiten des Alterth.
wurden dieſelben beſonders in Aeonien verehrt und nah dieſem
Lande benannt. -
Annier, der Name jener Völterfchaft, welche, einſtmals
in den thebanijchen Ebenen anſäſſig, ſpäter das an Phokis
grenzende Land bewohnte. Sie leitete ihre Abſtammung
u. ihren ſowie thres Landes (Aonia) Namen von dem von
Euböa na< Böotien eingewanderten Heros Aon ab. Jn
Aonia lag der Helikon, jener Berg, auf dem Apollo, da:
von der Aonifche genannt, die Muſen um fich verfammelte,
welche deshalb auch die Aoniden hießen. Auch die Dichter:
quelle Aganippe (j. d.) befand fich dafeloft u. empfing da-
von den Namen Aonius fons („der Aoniſche Duell’). —
Die aunifhen Götter waren Apollon u. Herakles, die
beide in Aonia od. Böotien Hoch verehrt wurden.
Aoriſt (griech. ), eigentlich das Unbegrenzte, die im
manchen Sprachen, namentlich im Griech., vorkommende
Form des Zeitworts für erzählende Darſtellung; fie be:
deutet im Grunde dasjenige Tempus des Verbum , welches
eine einmalige Handlung blos als geſchehen angiebt u.
dieſelbe (ohne Beziehung auf eine andere gedachte Hand:
lung) als ein einzelnes Faktum hinſtellt. Dieſe Beziehungs-
loſigkeit, Unbeſtimmtheit, in gewiſſem Sinne ſogar An-
wendbarkeit auf alle Zeiten, wird im Griech. , das zwei
Formen für den A. hat, eben mit aoristos (unbegrenzt)
bezeichnet. — Das Sanskrit hat ſieben Formen des A.s,
in den Veden noch eine ahte umſchreibende. Jm Arabiſchen hat
ſich der Aorift noch heute erhalten.
ars (griedh.), wörtlich „vogellos“, eine Bezeichnung für
ſolche Orte, an denen wegen der hohen Lage od. infolge mephitiſcher
Ausdünſtungen Vögel niht mehr zu leben vermögen. An erfterem
Sinne führte dieſen Namen z. B. eine berühmte Bergfeſte in
Jndien , deren Einnahme Alexander dem Großen nur na< unſäg-
lichen Opfern und Anſtrengungen mit Hülfe eigens dazu erbauter
Gerüſte u. |. w. gelang. Jm zweiten Sinne. kanu als Beiſpiel
das Todte-Meer gelten, welches ehemals in dem Rufe einer verderb-
lichen Einwirkung auf alles Lebende, insbeſondere auf die Vogelwelt,
ſtand. — Weiterhin war A. gleihbedeutend mit Avernus (\. d.).
Aorſi, Name der Völkerſchaften, welche früher die Länder am
| Schwarzen und Kaſpiſchen Meere inne hatten, wo jeßt Kalmüken,
I fortgewiejen, um aufs Neue feine langen Irrfahrten fortzufegen. | Kaufafier, Georgier, Kirgiſen u. deren Nachbarn wohnen. Jene
| Eine ſpätere Sage macht den U. zu einem wirklichen Gott, der die | Völker unterhielten lebhafte Handelöverbindungen mit Armeniern u.
Mediern, von denen ſie indiſche und ſyriſhe Waaren entnahmen. Ihr
Name hatte fich im Mittelalter in Arſai umgewandelt.
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