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779 Apinus — Apis &
Apinus, Joh., früher Huch (auh Hu>k u. Hö) genannt, Super:
intendent zu Hamburg u. daſelbſt 1499 geboren, trat als Franzis3-
faner zum Proteſtantismus über. Jm J. 1522 zum Paſtor in
Hamburg erwählt u. ſeit 1524 Superintendent daſelbſt, ward er
vom Hamburger Senat 1534 einer Geſandtſchaft nah England bei-
geſellt u. fand infolge deſſen reiche Gelegenheit, für die Reformation
in jenem Lande zu wirken. Nah Hamburg zurückgekehrt, ſtarb er
daſelbſt 1553. Er ſchrieb ein ſehr bekannt gewordenes Werk über das
Fegefeuer „De purgatorio“ 1548 u. veranlaßte durch ſeine Behaup-
tung: „Nur die Seele Chriſti ſei in die Hölle gefahren, während fein
Leib im Grabe gelegen habe“, einen heftigen Streit, der zulett durch
den 9. Artikel der Konkordienformel (\. d.) beendet wurde.
A pion, eine Gattung kleiner Rüſſelkäfer (\. d.) mit birnförmigem
Körper und walzenförmigem Niüffel, deren Larven meiſt in Samen
169 = der Leguminoſen, beſonders der Wi>en u. Kleearten
NA leben, u. die in etwa 300 Arten befannt find. Apion
Pomonae, der „Dbjtjtecher”, ſchadet dur< Zerſtören der
Dbjtblüten, A. frumentarium, der ſogenannte „rothe
5 | Kornwurm”, lebt auf Gräfern.
Nr.666. Apion APIOSPorium, Beerenfporling, eine Gattung der
en Bauchpilze ( Kernſchwämme), ſ<hwarz od. olivenfarbig
wurm, u. vielfältig auf alten Fichten u. Weiden zu finden.
Apios tuberosa, virginifche Knollwi>e, au< amerikaniſche
Erdnuß: genannt, eine zur Familie der Papilionaceen gehörige Gat-
tung mit eßbaren, hülſenfruchtartigen Früchten u. knollenartigen,
genießbaren Wurzeln von artiſcho>artigem Geſhmacke. Jn Dampf
gekocht, gleichen dieſe den Kartoffeln, haben jedo<h mehr Stickſtoff
u. Stärkemehlgehalt als jene. Die Blütezeit der A. t. iſt Auguſt
u. September.
Apirie (grie<.), im Gegenſaß von Empirie (die Erfahrung),
die Unerfahrenheit , Mangel an Erfahrung.
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Nr. 667, Apisgrab im Serapeum.
Apis. Ein ſ{warzer Stier mit weißem Fle> auf der Stirne,
der im Tempel des Ptah zu Memphis als ein Sinnbild des Gottes
Oſiris gehalten wurde. Er galt für einen Repräſentanten der Sonne
Api — Apocyneen © 780
u. des Mondes u. entſtammte nah der Sage von einer Kuh, die
durch einen Sonnenſtrahl befruchtet worden. Die Art u. Weiſe ſeines
Gehens, ſein Appetit, ſein Aufenthaltsort boten Veranlaſſung zu
Orakeln u. Deutungen. Alle 25 Jahre, welche Zahl den Aegyptern
als eine kfombinirte Sonnen- u. Mondsperiode heilig war, wurde
unter großen Feierlichkeiten ein neuer Apis aufgeſucht; unterdeſſen
herrſchte Trauer in ganz Aegypten. Mit Einführung eines neuen
Stiers, der die Figur eines Adlers auf dem Rücken tragen u. auch
auf der Zunge durch einen käferähnlihen Knoten gezeichnet ſein
mußte, begann eine neue Periode in der Zeitrechnung des alten Wunz
derlandes, die 25jährige Apisperiode. Die geſtorbenen oder nad)
29 Jahren ertränkten Thiere wurden unter entſprechenden Feſtlich-
keiten in 4 Meter lange Granitſärge gelegt u. in einem großartigen
Seljengrabe bei Memphis (dem Serapeum) beigeſeßt. Das ſind die
Apisgraber (Nr. 667), die Mariette in den fünfziger Jahren wieder
aufgefunden hat. Jedoch ſind die meiſten Särge durch fanatiſche Chri-
ſten des 4. Jahrh. erbrochen, zerſtört od. doh mit Steinen angefüllt.
Apißz (eigentl. Albrecht), geb. 1269, natürlicher Sohn Albrechts
des Unartigen, Landgrafen v. Thüringen, u. Kunigunden's v. Eiſen-
berg, wurde na< Vermählung ſeiner Eltern von Kaiſer Nudolf
v. Habsburg 1274 legitimirt. Sein Vater wollte ihm Thüringen
überlaſſen, wurde daran aber durch feine rechtmäßigen Söhne ver:
hindert u. konnte ihm daher nur das Amt Tenneberg zuwenden,
woſelbſt A. 1298, na< And. 1300 od. 1303, ohne Erben ſtarb.
Apium, Eppig, au< Ache genannt, eine zur Familie der Dolden-
gewächſe gehörige Gattung, bei uns in Deutſchland vornehmlich in
zwei Arten , À. graveolens, Sellerie u. A. Petroselinum, Peter-
ſilie, vertreten. — Jm Alterthum pflegte man die Sieger in den
iſthmiſchen u. nemeiſchen Spielen, ferner die Gäſte bei Leichen - u.
Freudenmahlen, ſowie auch die Gräber, mit den Blättern des
Eppigs zu bekränzen.
aplanatiſch, ohne Abweichung, gleihmäßig fortſhreitend. Apl.
Linie, ſe ¿Le apl. Fernrohr, |. „Bernrohr”; apl. Linfe,
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aplaniren (franz.), ebenen, Erhöhungen u. Vertiefungen aus:
gleichen, auh Hinderniſſe aus dem Wege ſchaffen.
aplomb Cfranz., ſpr. aplongb ), ſenkre<t, Tothrecht nach dem
Blei; ficher im Benehmen u. Weſen, z. B. in der Tanzk. die Sicher-
heit in den Bewegungen des Tänzers.
Apnóa, Luft- u. Athemloſigkeit; das ſogenannte Aus- od.
Ste>kenbleiben der Luſt bei Kindern u. hiſteriſhen Perſonen bei hef-
tigem Huſten, wobei ein augenbli>licher Krampf der Stimmrive
das Athmen verhindert. Auch das Ausſeßen des Athmens bei Ohn-
mächtigen wird A. genannt.
Apobates (grie<.), auch Paräbates od. Anabates, jene Streiter
im Alterth., die wohlgerüſtet u. bewaffnet vom Streitwagen herab
kämpften , al3 es no< niht Sitte war, zu Pferde in den Kampf zu
ziehen; ſpäter in den Kampſfſpielen Diejenigen, welche von ihren
Pferden od. Wagen ahb- u. auf andere überſprangen.
a P0C0 a POCO (ital.), nad) u. nad, allmählig; als Vortrags-
bezeihnung in der Muſik ſchreibt ſie entweder eine allmählige Ab-
od. Zunahme der Tonſtücke od. der Geſchwindigkeit der Bewegung vor:
Apocriſiarius, der Geſandte des römiſchen Biſchofs (Papſtes),
der ſih fortwährend in der Umgebung der Kaiſer des Oſtrömiſchen
Reiches befand; ſodann auch ein von den fränkiſchen Königen er-
wählter Geiſtlicher, der am Hofe derſelben der königlichen Kanzlei
vorſtand; auh die Großſiegelbewahrer der byzantiniſchen Kaiſer
führten dieſen Namen; ferner in den Klöſtern jene Mönche, welche
die Aufjicht über die in der Kirche befindlichen Reliquien, Koſt-
barkeiten u. Altarſchäße zu führen u. das Oeffnen u. Verſchließen der
Thüren zu beſorgen hatten. :
Apocyneen, Hundswürger - Pflanzen; eine merkwürdige, meiſt
den heißen Ländern angehörige Familie, deren Arten in der Regel
einen ſcharfen, oft ſehr giftigen Milchſaft erzeugen. Ahr ſ{<önſter
Vertreter in Europa iſt der bekannte Oleander, deſſen Blumenpracht
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