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als höchſten Lebenszwe> an u. ſuchte mit weltmänniſcher Gewandt-
heit die Verhältniſſe ſi, niht ſi< den Verhältniſſen unterzuordnen.
Von ſeinen Schriften iſt nihts auf unſere Zeit gekommen. Die
Kyrenaiker verſhmolzen ſpäter mit den Epikuräern CD)
Ariſtobulos, einer von den Begleitern Alexander's d. Gr., ſhrieb
in ſeinem höheren Alter ein Werk über die Feldzüge ſeines Herrn, das
für die ſpäteren Schriftſteller eine der beſten Quellen bildete. — Ariſto-
bulos , Sohn des jüdiſchen Königs Alexander Jannäos, kämpfte
nah deſſen Tod mit ſeinem Bruder Hyrkanos um die Herrſchaft.
Pompejus entſchied ſi< gegen ihn u. führte ihn nad Rom in die
Gefangenſchaft. Er entkam jedoch u. zettelte 56 v. Chr. einen neuen
Aufſtand an, ward jedoch geſchlagen u. abermals nad Rom gejhidt.
Säfar befreite ihn u. ſandte ihn mit zwei Legionen nah Syrien, wo
ex dur< Gift ums Leben kam.
Ariſtodemos, ein König von Megalopolis in Arkadien, behaup-
tete ſi< lange gegen die Spartaner, die jedo<h 222 v. Chr. die
Stadt eroberten. Er herrſchte ſo gut, daß man ihm den Beinamen
„der Waere“ gab. — Ein zweiter Ariſtodemos, ein König der
Meffenier, focht ebenfalls gegen die Spartaner, mußte aber, um ſie
zu beſiegen, auf Befehl des Orakels ſeine eigene Tochter dem Tode
weihen. Später tödtete er ſi<h auf dem Grabe derſelben, weil er
meinte, daß ihr Opfer u. ſein Sieg vergebens geweſen. — Ein
dritter Ariſtodemos war aus der ſpartaniſchen Heldenſchar,, die bei
Thermopylä fiel, der Einzige, der niht mitgefochten hatte, weil er
an Augenkrankheit litt. Seine Ehre rettend, ſtarb er ſpäter in der
Schlacht bei Platää den Heldentod. — Ein vierter Ariſtodemos war
ein Heraklide, welchen der Bliy erſchlug, als er zur Eroberung des
Peloponneſos aus3zog.
Ariſtogeiton, \. „Harmodios“.
Ariſtokrat, ein Anhänger der ariſtokratiſchen Regierungsweiſe.
Ariſtokratie (grieh., wörtl. Herrſchaft der Beſten), zunächſt die
Bezeichnung für eine bevorzugte Sejellihaftsflaffe, als deren Anz
gehörige ſich die Griechen ihre vornehmſten u. beſten Bürger dachten,
wie es Plato in ſeiner „Republik“, in welcher er die A. an die
Spite feines idealen Mufteritantes ſtellt , weiter ausgeführt hat.
Eine dauernde Herrſchaft der Tugendhaften u. Beſten in einem
Staatsweſen iſt jedoch nicht zu verwirklichen, denn das Streben der
Menichen geht gemeinlich dahin, die von der Lebenzftellung gebote-
nen Vortheile auch zu genießen, die erlangte Herrihaft im eigenen
Intereſſe auszunuten , daher nah Möglichkeit zu befeſtigen u. die
daraus erwachſenen Vortheile für Familie, ſowie Freunde u. An-
hänger auf lange hinaus zu ſihern. — Unter A. im weiteren Sinne
d. h. im Gegenſaß zur Demokratie od. Volksherrſchaſt ſowie zur
Monarchie od. Einzelherrſchaft, verſteht man diejenige Staatsform,
bei welcher die Oberherrſchaft in den Händen einer bevorzugten Min-
derheit ruht. Diefe bildet fich aus ſolchen Geſchlechtern, deren Einfluß
dur< großes Vermögen, vornehmli<h Grundbeſiß, gejtüßt wird u.
welche die erlangte Gewalt, wie ein überkommenes angeborenes Recht
betrachten u. die Maſſen des Volkes ihrem Willen unterwerfen. Leß-
teres wird, abgeſehen von der geringeren geiſtigen od. fittlichen Bil-
dung der unteren Volksklaſſen , beſonders auch Durch die noch wenig
vorgefchrittene wirthihaftliche Entwidlung eines Volkes um ſo mehr
begünſtigt, als hiermit ein ſflaviſcher Reſpekt vor äußeren Rang-
verhältniſſen u: geſhihtlihem Herkommen Hand in Hand zu gehen
pflegt. Jn ſolchem Sinne finden wir zu allen Zeiten der Geſchichte
ariſtokratiſhe Regierungen aufrecht erhalten, 3. B. im alten Aeghyp-
ten dur die Prieſter, im Sonnenreiche der Perſer und im fernen
Indien durch die Kriegerkaſten, in Griechenland durch die Optima-
ten, im alten Rom durch die Patrizier , in Karthago dur die An-
hänger Hanno's, in Venedig durch die Nobili, endlich in der ver-
derblichſten Weiſe in der Republik Polen, welche uns die Herrſchaſt
der A. in einem abſchre>enden Beiſpiele vorführt. Bei den germa-
niſchen Völkern bildeten die Mitglieder des herrſchenden Geſchlechtes
u., nah Einführung des Lehnweſens, das Kriegsgefolge des Fürſten,
945 Ariſtobulos — Ariſtokratie te
ferner der feudale Lehnsadel ſammt den vornehmen Geiſtlichen, die
Orbis pictus, I.
Ariſtokratismus — Aristolochia 946
A. ; hierzu geſellen ſi< im Mittelalter die reichen Patrizier der ge-
werbthätigen Städte, u. alle zuſammen hielten um die Wette den
Geiſt des aufſtrebenden Bürgerthums nieder u. nußten in ihrem
Intereſſe die Kraft des hörigen Landvolkes aus. — Die Gefahren
der ariſtokratiſchen Regierungsform beſtehen vornehmlich darin, daß
weder Reichthum no< edle Abſtammung, noch die Tugend einzelner
Bürger für die dauernde Wohlfahrt des Staates u. ſeiner Angehöri-
gen eine Bürgſchaft bietet. Da wo eine Minderzahl herriht, ges
langen vielmehr häufig gleich tüchtige, ja beffere Kräfte nicht zur
Geltung, während das Privileg der Herrſchaft die Gefühle des
Haſſes u. Neides in den Herzen der Zurücgefebten erweckt. Eine
Vererbung der zum Regieren erforderlichen Eigenſchaſten giebt es
ohnehin nicht u. damit fällt die Beſtändigkeit der Autorität u. der
Grund zum Privilegium einer Anzahl bevorrechteter Familien. Nur
zu oft herrſchen dagegen Geldſtolz, Herzloſigkeit, Hochmuth u. Selbſt-
überhebung da, wo die A. zur Oligarchie (\. d.), d. h. zur Willkür-
herrſchaft Weniger, ausartet. — Jm gewöhnlichen Sprachgebrauche
wird übrigens das Wort A. als gleichbedeutend für Adel angewen-
det. Sp ipriht man von einem Geburtsadel u. einer Geburtsariſto-
fratie, von einem Geiſtes8adel u. einer A. des Geiſtes, weiterhin
auch von einem Beamtenadel u. einer Beamten-A., von einem Geld-
adel u. einer Geldariſtokratie. Andererſeits iſ der Ausdru> A.
neuerdings auc in den Ver. Staaten Amerika's, obſchon dieſe aus-
drülih einen eigentlichen Adelsſtand verfaſſungsmäßig ausſchließen,
doch vielfach gebraucht worden. So find z. B. im Kampfe der
Sflavenhalter gegen die Republikaner die Ausdrücde Nafjenariito:
fratie u. A. der Hautfarbe vielfach angemendete Stichworte geweſen.
Auch) hat man in den Testen Jahren, wo die Anfammlung bedeuten:
der Kapitalien in den Händen Einzelner die öffentliche Aufmerkſam-
keit ſtark beſchäftigt, häufig von einer Kapitalariſtokratie, ſo wie ganz
ſpeziell in Amerika, von einer Eiſenbahnariſtokratie reden hören.
Die Gegenwart hat ſich der eigentlichen ariſtokratiſchen Regierungs-
weiſe abhold gezeigt; nur in England, wo ſich der hohe Adel nicht
ganz abgeſchloſſen u. in Verbindung mit der geſammten Nation er-
halten hat, haben ſi< Inſtitutionen aufre<t halten laſſen, die ſich
auf das ariſtokratiſhe Element gründen. Wenigſtens hat der untere
engliſche Adel ſeit Jahrhunderten ſtets mit dem Bürgerthum im
Unterhauſe zuſammengeſtanden, ſo daß dort einer Vermiſchung der
Geſellſchaftsklaſſen niht grundſäblich die Thür verſchloſſen blieb.
Unter ſolchen Vorausſeßungen kann im Uebrigen die wohlthätige
Einwirkung ariſtokratiſcher Einrichtungen bei jeder Staatsform nicht
geleugnet werden; auh weiſen mannichfache Erſcheinungen, ſelbſt in
den gebildetſten Staaten auf die Nothwendigkeit hin, dem demokra-
tiſchen, mehr beweglichen Element ein ariſtokratiſches, mehr beſtän-
diges Element im Jutereſſe einer förderfamen, die Wohlfahrt des
Ganzen begünftigenden Ausgleihung gegenüber zu ſtellen. — ariſto-
Pratifch, der Adelsherrichaft zugethan, auch Anhänger des Königthums.
Ariſtokratismus, das Regierungsſyſtem der Ariſtokratie.
Aristolochia, Oſterluzei, zuſammengeſeßt aus Oſterli u. Zeia,
daher in der Schweiz Oſterlizeia od. ſhle<tweg Zeia-<rut (Zeia-
kraut); anderwärts auh Oſterluñg. Alles aber wahrſcheinli<h nur
verſtümmelt von Aristolochia, von welcher Pflanzengattung die A.
Clematitis allein bei uns vorkommt, obſchon ſie als aus dem Süden
eingewandert gilt. Sie nur wurde urſprünglich Oſterluzei genannt,
während nun der Name auch auf ihre übrigen Gattungsgenoffen |
überging. Sie vertreten eine eigene Familie, die Ariſtolochiaceen,
zu denen als beliebte Zierpflanzen der Pfeifenſtrau<h unſerer Lauben
(A. Sipho Nr. 768 a) gehört. Neuerdings hat man Arten von gro-
ßer Schönheit in unſeren Gärten eingeführtz z. B. eine Art, die, von
Guſtav Wallis in Südamerika entde>t, Blumen hervorbringt,
welche zu den größten der Welt gehören u. an die Seite der berühm-
ten Rafflesia von den Sundainſeln geſtellt werden können. — Aus
derſelben Gattung ſtammen aber auch eine Menge Arten, deren
Wurzeln gegen den Biß giftiger Schlangen verwendet werden, ob-
gleich man wol annehmen darf, daß dieſe Eigenſchaft nur eine eins
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