Full text: A (1. Band)

  
  
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Arkwright 
  
Nr, 790. Richard Arkwright. 
Die Watermaſchine wurde von A. fo genannt, weil fie gleich von 
Anfang auf Betrieb mit Waſſerkraft bere<hnet war. Nach den ihr 
eigenthümlichen Flügelſpindeln mit Spule heißt fie wol aud) Drofſel- 
maſchine (throstle). Dieſe Maſchine beruht nämli<h auf einer 
Kombination mehrerer Stre>walzenpaare, welche das Vorgeſpinnſt 
(Loute) ausziehen u. jo die. Finger der Spinnerin vertreten, mit 
einer Anzahl eben ſolcher Spindeln, wie jedes Spinnrad eine hat. 
   
  
  
  
  
  
  
“Nr. 791. “Arena zu Arles. 
Da hierbei das Strecken, Drehen u. Aufwinden gleichzeitig ununter- 
brochen fortgeht, fo wird die Mafchine bei den Franzoſen Continue 
genannt; bei ver Mulemaſchine, welche ſimple Spindeln hat, wechjelt 
dagegen das Aufwinden mit dem Drehen od. Spinnen ab. — A. war 
das jüngſte von dreizehn Kindern einer armen Familie, war zuerſt als 
Barbier u. Haarhändler in Bolton thätig, kam aber nicht vorwärts, 
weil ex an mechaniſchen Arbeiten u, Grübeleien mehr Geſhma> fand. 
     
    
Arlanc — Arles 980 
  
Er beſchäftigte fi ſogar- mit Erfindung eines Perpetuum 
mobile, bis ſeine Auſmerkſamkeit von einem befreundeten Uhr- 
macher, Kay, auf die praktiſhere Aufgabe einer Spinn- 
maſchine gelenkt wurde. Hierüber klar geworden , fand er end- 
lich bei dem Bankier Strutt in Nottingham auh die nöthi- 
gen Geldmittel u. erlangte 1769 das erſte Patent auf ſeine 
Maſchinen. Jufolge deſſen erzielte er im Laufe der Zeit einen 
ſo beträchtlichen Gewinn, daß er bei ſeinem am 3. Aug. 1792 
erfolgten Tode ſeinem Sohne ein außerordentli<h großes 
Vermögen hinterlaſſen konnte; im J. 1786 war ihm auch der 
Adelsbrief ertheilt worden. 
Arlanc (franz, \pr. Arlang), Stadt an der Dolore im 
franz. Departement Puy-de-Dome, mit Mineralquellen, einer 
Badeanſtalt u. gegen 4000 E., welche ſih größtentheils mit 
Blonden -, Spißen- u. Bandfabrikation beſchäftigen. 
Arlaud (franz. ſpr. Arloh), Jacq. Antoine, berühmter Mi- 
niaturmaler, geb. zu Öenf im Mai 1668 u. geft. daf. 1746, 
Er erwarb fi in England, Frankreich u. Italien durch die eben 
ſo zarte, als entſchiedene Ausführung u. das vortreffliche Ko- 
lorit ſeiner Gemälde einen großen Ruf. Sehr bekannt iſt 
ſeine nah einem Bas-relief von Michel Angelo ausgeführte 
Leda geworden. — Auch ſein Bruder Benoit A., der ſich 
in England niederließ u. 1719 zu London ſtarb, war ein 
namhafter Miniaturmaler. 
Arlberg, Adlerberg, Aarberg, ein 1900 Mtr. hoher 
Gebirgsrü>en an der Grenze von Vorarlberg , unweit der Lechquelle, 
Der A. bildet die Waſſerſcheide zwiſchen den Zuflüſſen des Jnn u. 
des Rhein. Hier iſt die öſtliche Grenze der alemanniſchen Mundart. 
Der Rücken des Berges beſteht aus Glimmerſchiefer u. dunkelgrauem 
Kalk, weiter abwärts aus Thonſchiefer. Die Landſchaft zwiſchen 
dem Bodenſee u. dem A. heißt Vorarlberg (\. d.) 
Arleino, \. „Harlekin“. 
un. Arler, Heinrich, Baumeiſter aus Shwä- 
biſ< Gmünd, begann daſelbſt 1351 den Bau 
der Kreuzkirhe. Jm J. 1391 finden wir ihn 
in Mailand als Werkmeiſter des dortigen Do- 
me3. Db er den Entwurf gemacht, ijt nod) 
ſtreitig. Die Italiener nennen ihn Enrico 
Arleri da Gamodia. Er wohnte eine Zeit 
lang in Bologna. Für ſeinen Sohn gilt der 
1333 in Bologna geborene Peter Arleri da 
Gamodia, welcher 1356—1392 ala Werk 
meiſter am ©. Veitsdom zu Prag fungirte. 
Da diefer, in einer Infchrift P. ARLER ge- 
nannt wird u. da in einer Urkunde von 1387 
ein Pessco (czehiſ<h für Peter) parleris, 
Bürger von Prag, den Bau des Hoſpitals 
zu Skutſch übernimmt, ſo hat man die Ver- 
muthung aufgeſtellt, daß der Name nicht 
Arler ſondern Parler laute. Da aber jenes 
Wort parleris in der Urkunde von Skutſch 
klein geſchrieben erſcheint, während alle an- 
deren Namen derſelben Urkunde groß ge- 
ſchrieben ſind, ſo kann das Wort auch Parlier, 
Werkführer, heißen. Als Erbauer der Bar: 
tholomäikir<he zu Kollin 1360 ift er nur 
Peter von Gmünd genannt. 
Arles, Stadt am Beginne des Rhone- 
delta3, auf der linken Seite des Fluſſes, 24 Kilometer vom Meere, 
mit 26,500 E., iſt entſtanden aus einer celtiſhen Niederlaſſung, wie 
der Name zeigt, denn Arelate, der alte, röm. Name der Stadt, bedeutet 
„am Sumpfe“, od. „im Sumpfe gelegen“ (ar-aid). Um 43 v.Chr. 
wurde A. von Jul. Cäſar erobert u. zur röm. Militärkolonie gemacht. 
Kaiſer Konſtantin erhob den Ort zur Hauptſtadt Galliens. Später 
von Weſtgothen u, Sarazenen erobert, wurde A. 879 Hauptſtadt des 
 
	        
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