Full text: A (1. Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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1019 Arnauld — Arnauten 
Arnd — Arndt 1020 
  
  
Brigadegeneral erhielt. Jm J. 1850 übertrug ihm die Regierung das Arnd, Johann, ward am 27. Dezember 1555 in Ballenſtädt in 
Kommando über die Provinz Konjtantine, deren zerrüttete Verhält- 
niſſe A. dur kluge u. energiſche Maßregeln geſchi>t zu organiſiren 
verſtand. Mit raſchen Schlägen unterdrüdte er damals einen Auf- 
ſtand der Kabylen u. brachte den bis dahin unbeſiegten Bu - Akkas- 
Ben- Achur, den mächtigſten Emir der ganzen Provinz, unter die 
Botmäßigkeit Frankreichs. Dieſer glänzendſte unter allen algieriſchen 
Feldzügen der Franzoſen brachte ihm die Beförderung zum Diviſions- 
general. Jm J. 1851 wurde A. als Kommandeur der zweiten Di- 
viſion der Armee na Paris berufen u. ihm am 26. Okt. die Lei- 
tung des Kriegsminifteriums übertragen. Ludwig Napoleon wußte ihn 
für feine Intereffen jo zu gewinnen, daß er ihm unbeſorgt einen ſehr 
hervorragenden Antheil am Staatsſtreiche vom 2. Dezember anver- 
trauen konnte; au< war A. einer der fünf Generale, welche bei 
einem plößlihen Todesfalle des Prinzpräſidenten an die Spiße 
der Regierung treten ſollten. Am 2. Dezember 1852 erhielt er als 
Lohn für ſeine Verdienſte den Marſchallsſtab, ſpäter no< die Se- 
natorwürde u. den Titel eines Großſtallmeiſters des Kaiſers. Obwol 
A. unter Bugeaud, Changarnier u. Cavaignac nur als Soldat ſeine 
Bravour bewieſen hatte, verſtand er es doh, mit vielem Geſchick u. 
Sie in die Verwaltung ſeines Amtes u. in die Triebfäden der Po- 
litif einzugreifen. Jn dem zwiſchen der Pforte u. Nußland aus3ge- 
brochenen Kriege übertrug ihm Kaiſer Napoleon am 11. März 1854 
den Oberbefehl über die nach der Türkei beſtimmte franzöſiſche Armee. 
Troß ſeiner zerrütteten Geſundheit beſ<loß er die Expedition nach 
der Krim u. leitete unter fur<htbaren Schmerzen noch die Schlacht 
an der Alma (j. d.), ſah ſi< aber am 26. September gezwungen, den 
Oberbefehl niederzulegen. Sein Nachfolger war Canrobert. — Am 
Bord des „Berthollet“, der A. nah der Türkei gebracht, ſtarb er am 
29. September 1854 auf der Fahrt na< Konſtantinopel. 
Arnauld, Antoine, franz. Sahwalter u. Parlament3advokat, geb. 
1560, geſt. am 29. Dez. 1619, begründete ſeinen Ruf hauptſächlich 
durch eine Philippika gegen die mit der Univerſität zu Paris in Streit 
liegenden Jeſuiten u. dur< eine Vertheidigungsſchhrift zu Gunſten 
Heinrich'3 IV. — Sein Sohn Antoine, au< A. der Große 
genannt, war einer der geiſtreihſten Männer ſeiner Zeit. Geb. zu 
Paris am 6. Febr. 1612, ſtudirte er vom J. 1633 ab Theologie in 
der Sorbonne u. ward im J. 1643 Doktor u. Mitglied dieſes Kolle- 
giums. Als eiſrigen Anhänger des Janſenismus u. Gegner der 
Jeſuiten ſtieß ihn die Fakultät im J. 1656 aus u. nöthigte ihn, fich 
eine Zeit lang heimlich am verſchiedenen Orten Frankreichs aufzu- 
halten, bis der ſogenannte Friedens\{luß des Papſtes Clemens TX. 
den Janſeniſten (1668) nad) Paris zurücdzufehren erlaubte. Seine 
zahlreichen Feinde am Hofe wußten es indeſſen ſo weit zu bringen, 
daß er, al3 Unruhejtifter verdächtigt, im J. 1679 nad) den Nieder: 
landen entfliehen mußte. Hier ward er das Haupt der Janfeniften, 
u. von hier aus trat er bis zu feinem Tode beſonders heftig gegen 
die Reformirten auf. Er ſtarb am 8. Auguſt 1694 in einem Dorfe 
bei Lüttich. Seine Werke (48 Theile in 45 Bdn., Lauſanne 1775 
bis 1783) wurden vom Abte von Hautefaye herausgegeben. 
Arnault, Antoine Vincent, franz. Dichter, geb. am 22. Januar 
1766 zu Paris, wanderte, nachdem er dur< die Dramen „Marius à 
Minturnes“ u. „Lucrèce“ größere Berühmtheit erlangt hatte, im 
%.1792 nad) England u. von da nad Brüſſel aus. Bei ſeiner Rü- 
fehr nad) Frankreich 1793 ward er als Emigrant verhaftet, bald 
aber als Verfaſſer des „Marius“ freigeſprochen u. im 3. 1808 zum 
Generalſekretär des Univerſitätsrathes ernannt. Napoleon I. be- 
dachte ihn wegen ſeines Werkes „Vie politique et militaire de Na- 
poléon“‘ (3 Bde., Paris 1822) im Teſtamente mit 100,000 Francs ; 
mit Jouy, Jay u. Norvins verfaßte er „Biographie des Contem- 
porains“, Nach dem Sturze Napoleon's verlor ex ſeine Aemter u. 
erhielt erſt im J. 1819 die Erlaubniß zur Rückkehr. Jn die Akademie 
aufgenommen, ward ex im J. 1833 ſtändiger Sekretär derſelben. Er 
ſtarb am 16. September 1834 zu Godeville b. Havre. 
Axnauten, |. „Albaneſen“. 
  
Anhaltiſchen geboren, wo ſein Vater Hofprediger war. Nach voll: 
endeten Studien folgte er zuerſt im J. 1584 einem Rufe als Pfarrer 
zu Badeborn, ver: 
ließ indeſſen dieſe 
Stellung bald, da 
er mit den dorti- 
gen Calviniſten in 
Streit gerieth. Aus 
demſelben Grunde, 
u. weil er viel von 
der DVerfolgungs- 
ſucht ſeiner Kollegen 
zu dulden hatte, 
blieb ex niemals 
lange in einer Stel- 
lung, bis ihn im J. 
1611 der Herzog v. 
Braunſchweig zum 
Generalſuperinten- 
denten in Celle er- D 
nannte, wo er am NN HL 
11.Mat1621jtarb. Nr. 816. Iohann Arnd (geb. 27. Dez. 1555, geſt. 11. Mai 1621). 
Unter feinen Erbauungsfhriften, deren Inhalt eine myftiiche Fürs 
bung zeigen, ſtehen die jeßt vielgelefenen „Vier Bücher vom wahren 
Chriſtenthum“ oben an. Ebenfalls große Verbreitung fand fein 
Gebetbuch „Das Paradiesgärtlein“. 
Arndt, Ernſt Moritz, geb. am 26. Dezember 1769 zu Schoriß 
auf Rügen, bezog Oſtern 1791 die Univerſität zu Greifswalde, 
blieb zwei Jahre dort u. beendete dann in Jena ſeine theologiſchen 
Studien. Von einem längeren Aufenthalte in Schweden zurüd- 
gekehrt, ſchrieb er gegen Ende des Jahres 1805 den „Geiſt der Zeit“, 
eine Schrift, welche das dur< Napoleon's Dru in träge Muthloſig- 
keit verſunkene deutſche Volk zur Ermannung u. Thatkraft aufrütteln 
ſollte. Um dem 
Schickſale des Buch- 
händlers Palm zu 
entgehen, war ex 
gendthigt, fih auf 
einige Zeit bei fei- 
nen Freunden in 
Stockholm zu ver: 
bergen. Im J. 1812 
lud Freiherr von 
Stein den ihm per- 
ſönlich unbekannten 
Schriftſteller, den er 
aus feinen Freiheit 
athmenden Schrif- 
ten kennen gelernt, 
zu ſih nah Peters- 
burg, wo ex mit ihm 
gemeinſam die Wie- 
dererhebung Deutſchlands anzubahnen gedachte. Kaum wax Napo- 
leon’s Heer auf den eiſigen Gefilden Rußlands zu Grunde gegangen, 
ſo kehrten Beide na<h Deutſchland zurü>k, um ſi< dur< Wort u. 
That an der Befreiung des Vaterlandes zu betheiligen. Durch ſeine 
Geſänge u. zahlreichen Flugſchriften übte A. den bedeutendſten Ein- 
fluß auf die Stimmung der Zeit. Jm J. 1813 ſchrieb ex u. A. ſeinen 
„Soldaten-Katehismus“, ferner über „Landwehr u. Landſturm“ u. 
dichtete neben anderen Freiheitsliedern das im Volksmunde fortlebende 
„Was iſt des Deutſchen Vaterland“. Nach fo we<ſelvollem Leben 
übernahm ex im J. 1818 die Stelle eines Profeſſors in Bonn, ward 
aber bereit3 im darauf folgenden Jahre, angeblich wegen demagog. 
Umtriebe, in den Rubeftand verfegt. Erft Friedrich Wilhelm IV. feste 
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