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zeigte ſhon hier eine Neigung zur Myſtik. Als Hauslehrer in Dresden
(1689) wurde er mit Spener bekannt (\. d.), verlor aber durch ſein
pietiſtiſches Eifern gegen das Treiben der Welt ſeineStelle u. arbeitete
in Frankfurt a. M. als Korrektor. Daſelbſt trat er wieder in Ver:
bindung mit Separatiſten, no< mehr in Quedlinburg, wo er wieder
eine Hauslehrerſtelle übernommen hatte. Da {wärmte man von
Offenbarungen u. Viſionen, u. Arnold, der Böhme's u. Gichtel's
Schriften ftudirte, ward in diefe Kreiſe hereingezogen. Kurze Zeit
ward er hierauf Profeſſor in Gießen , dann kehrte er nah Quedlin-
burg zurück. Außer anderen viel geleſenen Schriften verfaßte er ſeine
„Sophia“, worin er unter Anderem ſagt: „Die göttliche Weisheit
(Sophia) iſt zu himmliſch, als daß, wer mit ihr verbunden iſt, eine
irdiſhe Ehe eingehen könnte. Der erſte Menſh war Mannweib.
Als Adam fiel, ſchied die himmliſhe Sophia von ihm.“ Indeffen
ward A. dieſen ſchroffen Anſichten untreu, als er ſi< 1700 verehe-
lihte. Er ward deshalb von feinen früheren Geſinnungsgenoſſen
arg angegriſſen. Später wurde er Hofprediger in Allſtädt, dann
Pfarrer in Werben u. endlich in Perleberg, wo er am 30. Mai 1714
ſtarb. Seine werthvollſte Schriſt iſt „Kirchen- u. Keßerhiſtorien“
in 3 Bänden, von der die leßte Ausgabe in Schaffhauſen 1740 bis
1742 erſchien. — A., Chriſtoph, ein Landmann, zu Sommerfeld
bei Leipzig am 17. Septbr. 1650 geboren, erwarb ſi< dur< un-
ermüdlihes Selbſtſtudium, bei welhem ihm erſt in ſpäteren Jah-
ren der Aſtronom Kirch in Leipzig zur Seite ſtand, einen bedeuten-
den Schaßz von aſtronomiſchen Kenntniſſen u. erbaute fich in ſeinem
Hauſe ein eigenes Obſervatorium, das wegen Baufälligkeit im Y.
1794 abgetragen werden mußte. Von 1683 — 1686 entde>te A.
mehrere Kometen früher als andere Aſtronomen u. ſtand beſtändig
mit den angeſehenſten Männern der Wiſſenſchaft in Briefwechſel.
Am bekannteſten ward A. durch ſeine Beobachtung des Durchganges
des Merkur dur< die Sonne am 31. Okt. 1690. Am 15. April
1695 ſtarb A. in ſeinem Geburtsorte. Sein handſchriftlicher Nach-
laß, worunter ſein Briefwechſel, befindet ſih auf der Leipziger Stadt-
bibliothek. — A., Georg Daniel, geb. zuStrasburg am 18. Febr.
1780, ſtudirte die Rechte u. zeichnete ſi als juriſtiſher Schriftſteller
u. Dichter in elſaßiſher Mundart aus. Vom J. 1806 ab las er
über Civilreht an der Nechts\{hule zu Koblenz; 1810 erfolgte feine
Berufung nah Strasburg, wo er zuerſt als Profeſſor der Geſchichte,
dann auch der Jurisprudenz angeſtellt wurde u. vom J. 1820 ab
eine kurze Zeit als Präfekturrath amtirte. Sein bedeutendſtes
juriſtiſhes Werk behandelt die Elemente des Juſtinianeiſchen Civil-
reht3;z ſein beſtes poetiſhes Erzeugniß iſt das Luſtſpiel „Der Pfingſt-
montag“. Am 18. Febr. 1829 ſtarb A. in ſeiner Geburtsſtadt. —
A. Thomas, am 13. Juni 1795 zu Cowes auf der Inſel Wight
geboren, erwarb fich dur< Reformirung des engliſhen Schulweſens
bedeutende Verdienſte ; beſonders führte er in den Schulen, in
denen faſt nux Latein u. Griechiſh gelehrt wurde, den Unterricht
in der Geſchichte u. Geographie, ſowie in der deutſchen u. franz.
Sprache ein. Anfänglich Direktor an der Schule zu Rugby 1827,
wurde er 1828 Doktor. der Theologie u. Prieſter u. erhielt 1841
einen Ruf an die Univerſität zu Oxford, wo ex ſeine Vorleſungen
mit bedeutendem Erfolge eröffnete, jedoch jchon am 12, Juni 1842
ſtarb. — A., Johann, ein Müller bei Pommerzig in der Neumark,
brachte bei König Friedrich Ik. die Beſchwerde an, daß ſein Erb:
pächter, von Gersdorf, einen neuen Teich angelegt u. ihm dadurch
das zum Betriebe ſeines Gewerbes nöthige Waſſer entzogen habe.
Als A. hierauf den Pachtzins, zu deſſen Erlegung er durch die über-
einſtimmenden Erkenntniſſe der Küſtriner Regierung u. des Kammer-
geri<ts zu Berlin verurtheilt worden, nicht habe entrichten können,
ſei ihm die Mühle abgenommen u. er mit Frau u. Kindern in voll-
ſtändige Armuth gerathen. Der König erblickte in dieſem Urtheile
eine Härte u. Ungerechtigkeit gegen A. u. beauftragte den Oberſt
y. Heuking, den Thatbeſtand der obſ<hwebenden Verhältniſſe perſön-
li<h an Ort u. Stelle zu unterſuchen. Der Bericht des Oberſten
ſprach zu Gunſten des Müllers, der allerdings mehrere ſehr weſent-
liche Bunkte abfichtlich nicht erwähnt haben foll, u. Friedrich II. ge:
rieth dadurch in fo heftige Aufregung, daß er ſeinen Großkanzler
v. Fürſt wegen jchlecht geführter Juſtiz ſeines Amtes enthob u. die
mit Führung dieſes Prozeſſes betraut geweſenen Räthe verhaften
ließ. Der Kriminalſenat des Kammergerichts ſprach zwar nach aber-
maliger Reviſion der Akten die Verhafteten von Ungerechtigkeit u.
Parteilichkeit vollſtändig frei, der König aber beſtand darauf, daß
mehrere Regierungs- u. Gerichts3räthe nebſt einem Juſtitiarius ihrer
Poſten entſetzt, zu einjähriger Feſtungshaft u. im Verein mit dem
Erbpächter v. Gersdorf zur Schadloshaltung des Müllers A. ver:
urtheilt wurden. Nach Friedrich’3 IL. Tode beantragten die Ver:
urtheilten eine erneute Nevifion des Prozeſſes u. erreihten vollkom-
mene Freiſprehung u. Genugthuung, während A. aus Staatsmitteln
entſhädigt wurde. — Dieſer Prozeß erregte ſeiner Zeit großes Auf-
ſehen u. iſt mehrfa< ſehr ausführli<h behandelt worden. Vergl.
Reiche, „Friedrih der Gr. u. ſeine Zeit “, (Leipzig 1840). —
A., Youry v., Komponiſt u. Schriftſteller; geb. 1. Nov. 1811 in
Peter3burg, ſtudirte Staatswiſſenſchaft u. widmete fich ſpäter ganz
der Muſik. Er komponirte Opern u. Lieder, gründete 1863 in
Leipzig die „Neue Zeitſchrift für Muſik u. Theater“ u. iſt gegen-
wärtig Profeſſor am Konſervatorium für Muſik in St. Petersburg.
— A. a. d. Melehthale, \._ „Halden“.
Arnoldi, Ernſt Wilhelm, war der Sohn eines ehrſamen- Kauf-
mannes in Gotha u. am 21. Mai 1778 daſelbſt geboren. Eine ge-
diegene Schulbildung wurde dem Knaben niht zu Theil, da ſein
Vater aus Abneigung gegen das Gothaiſhe Gymnaſium ihm nur
einen mangelhaften Privatunterricht angedeihen ließ. Der Vater
hatte feinen talentvollen Sohn für den Handelsitand beſtimmt
u. brachte ihn daher zeitig in die Lehre nah Hamburg, welches da-
mals al3 Hochſchule für junge Kaufleute betrachtet wurde. — Nach
mehrjährigem Aufenthalte daſelbſt trat er im-Jahre 1805 in das
väterliche Geſchäft als Theilnehmer ein. Sein Streben ging haupt-
ſächlich dahin, neue HandelSartifel einzuführen, jowie für die Er:
zeugniſſe ſeiner Heimat einen größern Markt auswärts zu ſuchen.
Schon 1803 gab fich die erhöhte
Thätigkeit in der Errichtung einer
Farbenfabrik zu Remſtedt in der
Nähe von Gotha kund, eines Eta-
bliffements, das fich mit der Dar-
jtellung von Mennige-, Chrom:
u. Fernambukfarben beſchäftigte.
Drei Jahre ſpäter erfolgte der
Austritt des Vaters aus dem
gemeinſamen Geſchäfte, das er
ſeinen beiden Söhnen, Ernſt Wil- |
helm u. Johann Friedrich, über- Y
ließ. Den Umfang der geichäfte
lihen Unternehmungen erwei:
terte demnächſt eine Steingut-
fabrik zu Elgersburg (unweit Jlmenau) zur Anfertigung von Ges
fäßen aus einer dem engliſchen „Wedgewood“ ähnlichen Maſſe. Die
Kramerinnung ſeiner Vaterſtadt wählte den energiſchen ſtrebſamen
Mann zu ihrem Vorſtande, in welcher Eigenſchaft er ſich bald auch
in weiteren Kreiſen bemerkbar mahte. Er war es, welcher im
J. 1817 die erſte Veranlaſſung zur Gründung der Jnnungshalle
in Gotha u. der damit verbundenen Handelslehranſtalt gab. Zwei
Jahre ſpäter überreichte er der Bundesverſammlung eine von mehr
als 5000 Fabrikanten u. Gewerbtreibenden unterzeichnete Petition,
in welcher die Aufhebung der Hemmniſſe des inneren Verkehrs u.
höhere Beſteuerung ſremder Erzeugniſſe verlangt wurden. Man kann
U. mit feinen Freunden deshalb mit Fug u. Recht die Pioniere des
Zollvereins nennen, den erſt im J. 1829 die preuß. Regierung ins
Leben rief. Jm Sommer 1818 befand fih A., von einer Geihäfts:-
reife nad) Bremen u. Holland zurüdkehrend, in Köln. Beim Bes
treten einer alten Branditätte jammelte er alle bisherigen Gedanken
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Nr. 821. E. W. Arnoldi.