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1065 Aru
in Danzig, die jebige Börſe, erbaut im 3. 1379, fpäter nach einem
Brande von 1476 in ſpätgothiſchem Stile wieder hergeſtellt u. in der
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Nr. 858. Der Markt zu Danzig mit dem Rathhauſe
und dem Artushof.
Mitte des 16. Jahrh. bedeutend erweitert. Nx. 858. Aus dieſer Zeit
ſtammt ſein Hauptſaal, mit einem ſternförmig verſchlungenen Fächer-
gewölbe, won vier mächtigen, ſhlanken Granitpfeilern getragen, u.
einer reichen Pracht von Malereien u. Schnitwerfen an den Wänden.
Aru od. Axruinſeln, 5°—7° ſüdl. Br., 1519 40° bis 1520 40‘
öſtl. L. gelegen, die öſtlichſten Jnſeln von Auſtralaſien, ſüdli<h von
Neuguinea, beſtehen aus einer ſehr großen Centralinſel u. vielen
kleineren. Die Hauptinſel (80 engl. Ml. lang von N.—O. und
40—50 von O.—W.) iſt von 3 Kanälen in 4 Stücke geſchnitten,
welche die Händler Flüſſe nennen. Ganz Aru iſt niedriger, tro>ner,
felſiger Grund mit welliger Oberfläche bis 65 Mtr. (200) hoch u.
beſteht aus Korallenkalkſtein. Die Bevölkerung, ca. 13,000
Seelen, gehört meiſt dem Stamm der Alfuren anz andere haben troß
ihrer dunklen Hautfarbe wenig Papuatypus u. ſcheinen Miſchlinge
zu ſein. Die Orang-Aru (d. h. Einwohner, Leute von A.) ſind ge-
ſchi>te Bogenſchützen u. gehen nie ohne dieſe Waffe aus, außerdem
haben ſie Speere u. parang (Hackmeſſer). Am Gürtel hängt eine
Taſche aus Fell u. ein verzierter Bambusbehälter für Betelnuß,
Tabak u. Kalk. Ein kleines deut\<es Meſſer ſte>t zwiſchen der
Leibbinde u. der bloßen Haut. Die Schlafmatte (Radihan) aus den
Blättern einer Bandane, dient im Regenwetter au< als Mantel u.
Regenſchirm. Die einzigen Zierathen ſind Jagdtrophäen von wil-
den Schweinen u. vom Kaſuar. Als Puy tragen die Männer Ohr-
u. Fingerringe, um den Arm unter den Schultern ein Band aus
geflohtenem Graſe mit einem Büſchel Haare od. {<ön gefärbten
Federn , Knöchelringe von Metall od. Muſcheln u. a. Die Frauen.
tragen nur einen Palmblattgürtel, ſelten den Sarong. Das krauſe
Haar wird in einem Bündel auf dem Hinterkopfe zuſammengebunden.
Die Häuſer ſtehen etwa 3 Mir. Hoch auf Pfühlen, die Wände find
etwa 1 bi8 1'/, Mir. hoch u. mit einem großen Giebeldache verſehen.
Der Fußboden beſteht aus Bambuslatten. Die Jnſeln ſtehen nominell
unter der Regierung der Molukken , welche die eingeborenen Häupt-
linge anerkennt. Jm Küſtengebiet giebt es <hriſtlihe Schulen, auc
ſind die Eingeborenen getauft. Die Flora ift im höchſten Grade
üppig, namentlich giebt es prachtvolle Baumformen u. zahlreiche
Palmen, aber wenig Blumen. Die Nahrung der Eingebornen
beſteht aus verſchiedenen Arten Gemüſe, Piſang, Yamswurzeln u.
$ Aerugo — Arba 1066
ſüßen Kartoffeln. Betel, Tabak u. Arak bekommen fie von den
Händlern. Reis u. Sago fehlt faſt ganz. Aus der Fauna find
hervorzuheben das e<te Känguruh, ferner Cuscus maculatus, eines
der ſeltſamſten Beutelthiere, Wildſchweine; prachtvolle Vögel (Königs-
paradiesvogel , ſchwarzer Kakadu, Kaſuar, Buſchtruthahn, Fliegen-
fänger u. a.). Merkwürdig iſt der Reichthum an (ſelbſt 5 Centim.
langen) Spinnen. Für den Handels verkehr wichtig ijt der kleine
Ort Dobbo auf der Injel Wamma. Diefe Handelsniederlage der
Bugis u. Chineſen iſt auf einer ſhmalen fich in die See erftredfenden
Sandbank gelegen , auf welcher gerade drei Reihen Häuſer ſtehen,
welche alle nad) einem Mujter gebaut u. nur während der Saiſon
bewohnt find. Die Einfuhr umfaßt Waffen, Tabak, Teller, Schalen,
Tücher, Sarongs, Araf, Spiegel, Pfeifen, Raſirmeſſer u. a., die
Ausfuhr Tripang , Perlmutter, Schildpatt, Perlen , eßbare Vogel-
neſter, Bauholz, Paradiesvögel u. a. Den Umſatz giebt man auf
100,000 Thlr. an.
Aerugo (lat.), im Allgemeinen Grünſpan (\. d.). Aer. nobilis
(Patina, verde antico), ebenfalls ein Grünſpan, iſt der grünblaue
Ueberzug, der fi an bronzenen u. kupfernen Gegenſtänden bildet,
welche längere Zeit in der Erde gelegen haben. Jn neuerer Zeit
pflegt man an neu verfertigten bronzenen od. kupfernen Gegenſtän-
den dieſen Ueberzug durch aufgetragene Säuren künſtlich zu erzeugen,
um ihnen das Anſehen eines höheren Alters zu geben, u. nennt
dies Verfahren „äruginiren“.
Arum, \. „Aroideen“.
Arundinaceae, eine der dreizehn Gruppen, in welche Kunth
die Familie der Gramineae od. Gräſer eintheilt. Sie entwideln
hohe Halme u. ihre Blüten ſind meiſt mit langen weichen Haaren
umgeben. Nur mäßig hohe Arten, die auf Gebirgstriften u. Sand-
flächen oft mafjenhaft wachjen, umfaßt die Gattung Calamagrostis,
während Phragmites communis (Arundo Phragmites L.), da3
„Schilfrohr“ unſerer ſtehenden Wäſſer, das bekanntlich beim Häufer-
bau zum Berohren der Wände u. Deen dient, über 2'/, Mtr. Höhe
erreicht wie das in ganz Südeuropa verbreitete „Flötenrohr“ (Artındo
Donax), deſſen noh ſtärkere Halme mancherlei Verwendung finden.
Nr. 859. Schloß Arun.
Arva, ein neun Meilen langer Zufluß der Waag im nördlichſten
Ungarn. Nach ihm iſt die Arvaer Geſpanſchaft benannt, ein
38 IM. großes, vauhes, wildes Karpathenthal nordweſtli<h von
der Hohen Tatra. Die ſlovakiſchen Bewohner bauen meiſt Flachs
u. Hafer. Die Arvaer Karpathen erheben ſi< bis zu 2000 Mtr.
Größere Städte giebts in der Landſchaft niht. Jutereſſant iſt das
S<hloß Arva, Nr. 859, ſonſt Eigenthum der berühmten Familie
Thurzo, welche faſt die ganze Geſpanſchaft beſaß. Das Schloß, auf
dem Gipfel eines koniſhen Felſen über der Arva, beſteht aus
drei Stockwerken od. vielmehr drei verſchiedenen Schlöſſern, die auf drei
verſchiedenen Höhepunkten unmittelbar über einander gebaut find,
u. gilt als eines der beiten Mufter gothiicher Burgbaufunft.
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