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1077 Heiche
ift die Kenntnif der Zufammenfebung der Aichen der Kulturpflanzen
von der größten Wichtigkeit. — Die Aſchen der Thiere beſtehen meiſt
aus phosphorſaurem u. kohlenſaurem Kalk nebſt etwas Magneſia,
Kali, Natron u. Eiſenoxyd. Einen Handelsartikel bildet namentlich
die Holzaſche, welche von Seifenſiedern zur Bereitung der Aetz-
ſauge u. im Großen zur Bereitung von Pota ſche (j.d.) benußt wird.
— Als geogn. Bezeichnung wird A. jowol für eine dem ſog. älteren
Flößgebirge angehörige Geſteinsart wie für jüngſte Gebilde unſerer
Erdrinde gebraucht. Ju der deutſchen Kupferſchiefer- u. Zechſtein-
formation (der unteren Halbſcheid der Dyas, \. d.), welche man eine
Zeit lang fälſhli< „Permiſche Formation” nannte (mach den zum
Theil zu Sibirien gehörigen Gouvernement Perm, wo Quarzſand:
bildungen mit äußerſt armer Kupfererzführung auftreten, welche
nach Geſteinsbeſchaffenheit, geologiſchem Alter u. |. w. auch nicht im
Entfernteſten mit unſerer Formation [in Mansfeld, Heſſen u. ſt. w.]
zuſammengebra<ht werden können), bildet der Dolomit, ein
förniger Kalkſtein, eines der hervorragendſten Formationsglieder.
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Nr. 865. Vulkaniſhe Aſche vom Hekla.
Namentlich in ſeinen unteren Abtheilungen wird er bisweilen mürbe,
ſelbſt erdig u. dies oft bei ſo geringem Zuſammenhalt, daß das Ge-
ſtein ſehr leicht zerbrö>elt u. zu Staub zerfällt. Wo die A. an der
Erdoberfläche ſelbſt od. nicht tief unter der Dammerde mit beträcht-
lichem Gehalt au Gips u. Schaumfalt auftritt, verdient fie die Be-
achtung der Landwirthe. — Aus den Kratern der Vulkane ſteigen
auh oft ungeheure Maſſen Staub u. ſogen. vulkaniſche A. auf,
welche ſich an der Mündung des Schlundes in der Regel unmittelbar
rund um dieſelbe anzuſeßen u. allmählig den Aſchen - od. Aus-
wur fskegel zu bilden pflegen. Bisweilen wird die vulkaniſche A.
von Winden weit fortgeführt u. fällt als Aſ<henregen zur Erde
(f. au< „Vulkane“). Herculanum u. Pompeji wurden bekanntlich
im J. 79 n. Chr. dur einen ſolhen Aſchenregen verſchüttet. —
Auch tritt die A. mit Waſſer zu Schlamm zuſammen, der auch Schich-
tung annimmt u., feſt geworden, vulkaniſ<her Tuff heißt. Die
A. ſelbſt beſteht aus äußerſt kleinen Lava- u. Bimsſteinbruchſtückchen,
Glimmexrblättchen, Feldſpath-, Augit- u. Magneteiſenerzkörnchen.
Unſere Abb. Nr. 865 ſtellt in mikroſkopiſcher Vergrößerung eine
Probe vulkaniſcher A. von dem am 2. Sept. 1845 erfolgten Aus-
bruche des Hekla auf Island, nah den Unterſuchungen des Prof.
Ehrenberg in Berlin, dar.
Aeſe (Thymallus vulgaris Nils.). Vorallen Gliedern der Lach3-
familie iſs die Nefche durch ihre auffallend große Rückenfloſſe u. deren
wunderſchönes Farbenſpiel ausgezeichnet. Sie liebt klares, fließendes,
niht eben tiefes Waſſer mit ſteinigem Grunde u. hält ſich daher
nad) Forellenart mehr in Gebirgsbächen u. Flüſſen als inScen auf.
Aſchenbad — Aſhhermitiwoh 1078
Sie wird 28 bis 42 Centimtr. lang u. gewönli<h 1!/, Pfd. ſ{hwer;z
ihr Fleiſh iſ ſchr geſchäßt, daher ihr die Angler gern nachſtellen.
Aſchenbad, ein tro>enes Bad aus erwärmter Holzaſche, welches
man in früherer Zeit häuſig gegen Hautwaſſerſucht u. zur Wieder-
belebung von Scheintodten , insbeſondere Ertrunkenen, anjyandte.
Gegenwärtig wird es nur ſelten benußt.
Aſchenbrödel, auh Aſ<henputtel, eine ſchöne Königstochter,
deren wunderbare Geſchi>e ein Volksmärchen verherrlicht. Sie hatte
eine böſe Stiefmutter u. zwei ältere, von Geſtalt häßliche, von Cha-
vafter herrichfüchtige u. {hle<ht geſinnte Schweſtern. Von dieſem herz-
loſen Kleeblatt wurde ſie aus Neid beſtändig mißhandelt, zu den
niedrigſten Küchen- u. Hausarbeiten angehalten, auf jede Weiſe zu-
rügeſeßzt u. wie eine Unwürdige von der Theilnahme an den Ber:
gnügungen des Haufes ausgefchloffen. Daher ihr Name, jo viel al?
Aſchenwühlerin. Eine gute Fee indeſſen erbarmte ſich ihrer; durch
die göttlihe Macht derſelben in den Stand gejeht. unerkannt in
Prachtgewändern auf dem Feſte zu erſcheinen, gewann die tugend-
hafte u. beſcheidene Jungfrau das Herz eines Königsſohnes. Ein
von ihr verlorener Pantoffel gab die Veranlaſſung zur Erklärung
dieſes Geheimniſſes, welches die unbekannte Theilnehmerin an jenem
Feſte umſhwebt hatte. Beſhämt mußten die beiden neidiſhen
Schweſtern vor ihr zurüctreten. Sprüchwörtlih nennt man ein
jedes weibliche Mitglied einer Familie, welches den Verwandten nach-
geſeßt wird, ſcherzhaft Aſchenbrödel. Der franzöſiſche Kapellmeiſter
Nicolo Jſouard benutte den Stoff zu einer ſeiner Opern, die „Cen-
drillon“ betitelt iſt; eben ſo Noſſini zu ſeiner italienischen Oper „Ce
nerentola“. Platen legte die Handlung dieſes Märchens ſeinem
Luſtſpiele „Der gläſerne Pantoffel“ zu Grunde.
Aſchenkrüge, auch Urnen, waren Gefäße von gebranntem Thon,
in denen die Völker des Alterthums, namentlich die Griechen u.
Römer, Aſche u. Knochenreſte der verbrannten Todten aufbewahrten.
Man ſette dieſe Urnen, welche gewöhnlich nur die Aſche eines Leich-
nams enthielten, in den Grabgewölben nieder u. nannte den Ort
Ollarium, Columbarium od. Cinerarium. Auch die alten Ger-
inanen u. Slaven pflegten ihre Todten nicht zu begraben, ſondern
zu verbrennen u. die Aſche u. Knochenreſte in A.n aufzubewahren.
(Abbild. #. untex „Amphora“ S. 538, Nx. 476).
Aſchenpflanze, |. „Cineraria“.
Aſchenziehex, \. „Turmalin“.
“ Nr. 866. Aeſhe (Thymallus vulgaris Nils.).
Aſchermittwo, der erſte Tag der 40tägigen Faſten vor Oſtern,
alſo Mittwoch nah dem Sonntage Eſtomihi. Die Faſten waren in
Erinnerung an Jeſu 40tägigen Aufenthalt in der Wüſte angeordnet,
Aſchermittwoch ſollte eine Mahnung an die Buße in Sa> u. Aſche
ſein, u. die Beſtreuung od. Bekreuzung mit Aſche war nur auf die
zur Kirchenbuße Verurtheilten beichräntt. Im Laufe der Zeit, etwa
vor 1091, wurde leßterer Gebrauch auf alle Chriſten ausgedehnt.
Zu dem Ende wurden die am Palmſonntag des vorigen Jahres ge:
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