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1107 Aſien
zu welchem auch die Mandſchu, die jeßigen Herren des chineſiſchen Reiches,
zu rechnen ſind. Die eigentlihen Mongolen erfüllen die Steppen der
Gobi. Die Türken haben fi aus ihrer Heimat in Turkiſtan bis nah
Serbien verbreitet. Ihre Sprache gehört zu der tatariſhen. Während
die öſtlichen Stämme noch mongoliſchen Typus zeigen, haben die weſtlichen
Gruppen fich durchaus dem kaukaſiſchen Stammcharakter genähert, ſodaß
die Türken als ein Uebergangsvolk zwiſchen Mongolen u. Kaukaſiern er-
ſcheinen. Sie ſind meiſt Muhamedaner Uu. haben die arabiſche Schrift an-
genommen. Jn den Khanaten Turans ſind ſie unter dem Namen der Us -
beken (Oesbegen) die Herren des Landes. Die Osmanen od. Osmanli-
türken haben ihr Reich ſogar über drei Erdtheile ausgedehnt u. waren
Jahrhunderte lang der Schre>ken des chriſtlichen Europa. Jhnen ver-
wandt ſind die Uiguren in Oſtturkiſtan, die Turkmanen öſtlih vom
Kaſpiſee, die Kirgiſen u. Karakirgiſen oder Buruten zwiſchen dem
Kaſpiſee u. dem Altai, ſowie die Tataren in Transkaukaſien u. A. Zum
finniſchen od. tſhudiſchen Stamme, welcher ſprahlih mit dem türkiſchen
verwandt iſt, rechnet man die Dftjafen in Sibirien.
Nr. 896, Hirtenfürſt der Kirgiſen mit Familie.
Den Weſten u. Südoſten des Kontinents nehmen die Jndoeuropäer
u. Semiten ein. Lebtere bewohnen Arabien u. Syrien ſowie das meſo-
potamiſche Land. Die erſteren reichen in ihren Verzweigungen vom
Aegäiſchen Meere bis zum Golf von Bengalen. Wir rechnen dahin die
in den Küſtenſtädten Kleinaſiens zerſtreut lebenden Griechen, die Ar-
menier, Kurden, Tädſchiks in Perſien u. Turan, die Afghanen uU.
Hindu. Der ſüdliche u. öſtliche Theil von Dekhan iſ von einer andern
Naſſe, den Drawida- od. Tamulvölkern bewohnt. Für die Charak-
teriſtik u. Gruppirung des indiſchen Völkergewirres weiſen wir auf den
Artikel „Jndien“ hin. Endlich gehören die Bewohner des Kaukaſus zur
eigentlichen kaukaſiſchen Raſſe, es ſind die Oſſeten, Georgier, Min-
grelier, Suanen u. a. Die Jndoeuropäer find durchgängig Aderbauer,
die Semiten zum Theil Hirten. Der Religion nah übt der Jslam die
Herrſchaft in Arabien, im türkiſchen Reich u. Perſien. Der Brahmaismus
überwiegt in Vorderindien.
Die malaiiſche Raſſe bewohnt die Halbinſel Malaka u. die Jnſelflur
von Südaſien. Dahin zählen die eigentlihen Malaien, die Battavölker
auf Sumatra, die Sundanen u. Javanen auf Java, die Dajaks auf Bor-
neo, die Bugis auf Celebes, die Tagalen auf den Philippinen. Auf den
öſtlichen Jnſeln, den Molukken, treten die Papua, eine im äußern Körper-
bau von den Malaien weſentlich verſchiedene Raſſe hinzu; indeß bieten
die beiderſeitigen Sprachen doch bedeutende Vergleichungspunkte.
Merkwürdig iſt die weite Zerſtreuung mancher aſiatiſcher Völker, die ja
bei den Juden bis zur Auflöſung des Volkskernes gegangen iſt. Die Ar:
menier haben ſih wenigſtens in ihren Bergen noch eine Heimat bewahrt,
aber in der Zerſtreuung finden wir ſie von Konſtantinopel bis nah Birma
u. Siam, hier im Handel u. Geldgeſchäft an die Stelle der Juden tretend.
Die Araber haben ſi infolge ihrer Weltreligion, ihrer Weltſprache u.
ihres mittelalterlichen Weltreiches von den Säulen des Herkules bis zu
den Moluffen verbreitet. Bis nach den Geftaden von Neuguinea verlieren
ſih auch die lezten Spuren ihres Glaubens. Die Perſer leben außer
in Iran in Turfiftan als die ſtädtebewohnenden Kulturträger im Oſten
+
Aſien 1108
reichen ſie unter dem Namen Sarten (d. h. Kaufleute) bis an den Lopſee,
auf der Weſtküſte Vorderindiens ſind die Perſer die Großhändler und an
Kultur allen übrigen Aſiaten überlegen. Von den Jndiern ſind die handel-
treibenden Kaſten, namentlich die ſog. Banjanen, auf allen Küſtenpläßen
des Perſiſchen u. Arabiſchen Meeres u. an der Oſtküſte Afrika's bis über
Sanſibar hinaus anzutreffen, während die Multani zu Lande von Pend-
ſhab aus ſich über Turan zerſtreut haben. Daneben find, durch Europäer
veranlaßt, die arbeitenden Kaſten, die ſog. Kulis, in europäiſche Nieder-
laſſungen geführt, um an Stelle der Neger den Feldbau in der tropiſchen
Zone zu übernehmen. Das bedeutendſte Kolonialvolk Aſiens bleiben aber
die Chineſen, die mit einer angeborenen Raſſenfähigkeit u. - Zähigkeit
ſih in allen Zonen anſiedeln u. entwidkeln können. Wir finden die Chi-
neſen aber nicht blos über einen großen Theil Hinterindiens u. die Jnſeln
zerſtreut als Händler u. Landbauer, jondern auch eben ſo in Auſtralien,
in Nord- u. Südamerika.
Was die Dichtigkeit der Bevölkerung betrifft, ſo mangeln zwar für einen
großen Theil Aſiens zuverläſſige ſtatiſtiſ<he Angaben, allein es läßt fich
doch im Allgemeinen behaupten, daß in den mittleren u. ſüdlichen
Provinzen von China die Bevölkerung am dichteſten iſt. Japan u.
Korea im NO. ſowie Annam u. Hinduſtan im ©. u. SW. ſ<hließen
ſih zunächſt an. Unter den Fnſeln iſ Java in erſter Linie zu nen-
nen; e3 hat etwa gleiche Größe u. gleiche Volksdichtigkeit mit dem
eigentlichen England. Fn ganz Weſtaſien, kurz überall, wo neben
der Aderbaubevölferung auch noch Nomaden eriftiven, ijt die Zahl
der Bewohner außerordentlich ungleich vertheilt; menſchenleere Re-
gionen neben dichtbewohnten, oaſenartigen Kulturſtrichen.
Sämmtliche aftatische Kulturpölfer gehören, mit Ausnahme
der Chineſen u. Japaner, zu der kaukaſiſchen Raſſe der Sndogerma-
nen u. Semiten. Leßtere ſtehen in manchen Leiſtungen den Jndo-
germanen nah. So iſt in der Poeſie die Lyrik u. Spruchweisheit
beſonders gepflegt, das Drama u. Epos dagegen verkümmert. Jn
der Kunſt fehlt die Ausbildung der Malerei u. Plaſtik. Unter den
Wiſſenſchaften ſind zwar von den Arabern die Philofophie u. Natur-
wiſſenſchaften betrieben, aber nur auf Anregung der Griechen; über
die Leiſtungen ihrer Lehrmeiſter ſind ſie niht Hinausgegangen. Im
Staatsleben jchwanfen ſie zwiſchen Deſpotie u. Anarchie. Ein
ſelbſtändiger Soldatenſtand hat ſih auh nicht unter ihnen aus-
gebildet. Bei größerer Staatsbildung kommt ſtets die Religion
ins Spiel; darum zerfallen die ſemitiſchen Reiche bald wieder. Die
Semiten ſind aber die Schöpfer des Monotheismus im Juden-
thum, Chriſtenthum u. Jslam, eine Religion8anſchauung, welche
den Jndogermanen urſprünglich fremd geblieben iſt, inſofern ſie
jämmtlih vom Himalaja bis Jsland den Polytheismus aus-
gebildet haben.
Den Chineſen fehlt der Sinn für die Religion faſt ganz u. nur die
Sittenlehre iſt bei ihnen ausgebildet. Die Urſache liegt in dem durchaus
aufs praktiſche Leben gerichteten Sinn dieſes Volkes, das mit dem Dieſſeits
vollauf zu thun hat, ſodaß es an das Jenſeits nicht denken mag. Und wenn
der Volk3glaube den Frauen keine Seele zuſchreibt, ſo mag der Einfluß der
Miſſionäre nach dieſer Seite in dem Streben, das weibliche Geſchlecht von
einem unnatürlichen Drucke zu befreien, manches Segensreiche gewirkt haben.
Die indogermaniſchen, namentlich die ariſh- indiſchen Völker haben eine
ganz andere religiöſe Entwi>lung gehabt. Die fchlichtefte Geftalt des
ariſchen Naturglaubens tritt in den alten heiligen Schriften, den Veda,
hervor. Daraus hat ſih der Brahmaismus gebildet, aus dem im ſe<ſten
Jahrh. vor Chriſto, gewiſſermaßen dur<h Oppoſition gegen das über-
wuchernde Prieſterthum, die Reform des Buddha hervorging.
Religion, Von der Geſammtbevölkerung der Erde rechnet man 31%,
Buddhiſten, 30%, Chriſten, 16% Muhamedaner, 13%, Brahmaiſten,
0,3% Juden u. ſt. w. Unter allen Religionen Aſiens hat alſo Buddha am
meiſten Anhänger. Jm Gegenſaß zu den Chriſten u. Muhamedanern, die
über mehrere Erdtheile ſih verbreitet haben, Hat fich der Buddhaismus
im fompakter Maſſe auf einen Kontinent beſchränkt. Er nimmt den
ganzen Oſten Aſiens ein: Hinterindien, Tibet, Mongolei, China u. Japan;
dazu Nepal, Vorderindien u. Ceylon. Jn Hinterindien iſ ex Staats-
religion, in Tibet unter der beſonderen Form des Lamaismus bekannt.
Hier gehört ein Drittel der Bevölkerung dem Stande der Mönche (Lama)
an. Der Brahmaismus herrſcht nur in Fudien. Der Jslam, deſſen beide
wichtigſte Konfeſſionen, die der Schüten in Perſien u. der Sunniten in
dem türk. Gebiet, Arabien u. Turkiſtan, bilden, beherrſcht Weſtaſien. Eine
chriſtliche Jiſel bildet gewiſſermaßen das armeniſche Volk. Die Lehre des
Kong-fu-tſe (Konfucius) hat Anhänger in China, die Lehre des Zerduſcht
(Zoroaſter) in Perſien u. Indien. Das Chriſtenthum dominirt im ruff.
Reich, ſonſt finden fich nur in den Kolonien zerſtreut Chriſten. Die Miſ-
ſionäre haben bis jezt noh keinen ret ergiebigen Boden für thre völker-
beglückende Thätigkeit zu finden vermocht.