» Auguſt (Prinz \ v. ©. :8.:6.) — Auguſta u v. Pr. ) +
Der unglüdliche Feldz ug 289 = 1806, an dn er als Chef eines
Grenadierbataillons ſich betheiligte, brachte ihn nach der verzwei-
feltſten Gegenwehr in franz. Gefangenſchaft. Nah 13 Monaten
wieder frei, bereifte ev die Schweiz, Italien u. Rußland, avanzirte
bei der Reorganiſation der preuß. Armee zum Generalmajor u. Chef
der geſammten Artillerie u. 1813 zum General -Leutnant. Als
ſolcher führte er das Kommando der 12. Brigade beim Kleiſt'ſchen
(2.) Armeecorps in den Schlachten u. Gefechten bei Dresden, Kulm,
Leipzig, Montmirail, Laon u. Paris 2c., in denen die von ihm auf:
geſtellte Artillerie entſcheidend wirkte. Ausgezeichnet leitete Prinz
A. im Y. 1815 als Befehlshaber des 2. norddeutſhen Armeecorps
die Belagerungen der an der Nordgrenze Frankreichs gelegenen
Feſtungen, u. erzwang bei größter Schonung der Truppen u. mit
geringen Belagerungsmitteln binnen 45 Tagen die Uebergabe von
Maubeuge, Philippeville, Marienbourg, Longwy, Rocroy , Givet,
Montmedy, Sedan und Mezières. Nach der Rückkehr ins Vater-
ſand zum General der Infanterie, Generalinſpektor u. Chef der Ar-
tillerie ernannt, erhob er die preuß. Artillerie auf eine hohe Stufe
der Vollkommenheit. Ueberhaupt beſaß Prinz A. ſür wiſſenſchaſt-
lie Dinge wie für Alles, was den Staat u. das Leben bewegt, das
lebhafteſte Jntereſſe. Er verkehrte ſtets mit den Gebildetſten u. Un-
terrichtetſten, u. geſtattete in deren Unterhaltung niht nur die
freieſte Meinungsäußerung, ſondern wünſchte dieſelbe ſogar, um ſein
eigenes Urtheil darnach zu berihtigen. Ju dieſem Sinne bildete er
einen geiftigen VBerfammlungspunft, der nach ſeinem Ableben ſehr
vermißt wurde. Diefes erfolgte auf einer Infpeftiongreije infolge
eines Bruſtkrampfes am 19. Juli 1843 zu Bromberg. Sämmtliche
Güter, welche zur Dotation des Prinzen gehörten, fielen, da der
Prinz nicht ebenbürtig vermählt war, an die Krone. Sein ſehr bes
deutendes Privatvermögen dagegen erbten ſeine aus den morgana-
tiſchen Verbindungen mit der Frau v. Prillwiß u. der Gräfin Wal-
denburg hervorgegangenen Kinder.
Auguſt, Ludwig Maria Eudes, Prinz v. Sachſen -Koburg-
Gotha, Herzog zu Sachſen, geb. 9. Aug. 1845 als zweiter Sohn des
Prinzen Auguſt Ludw. Victor (geb. 13. Juni 1818), Herzogs zu
Sachſen, u. der mit dieſem ſeit dem 20. April 1843 vermählten
Prinzeſſin Marie Clementine Caroline Leopoldine Clotilde von
Bourbon- Orleans (geb. 3. Juni 1817), einer Tochter des ehemali-
gen Königs der Franzoſen Ludwig Philipp. Seit ſeiner Vermählung
mit der Prinzeſſin Leopoldina (geb. 13. Juli 1847), der zweiten
Tochter des Kaiſers Dom Pedro II. von Braſilien, lebt Prinz A.
als Admiral der braſilianiſhen Marine zu Rio de Janeiro u. wird
allgemein als der deſignirte Thronfolger des Kaiſers bezeichnet.
Augusta, die Erhabene, ein ſowol den Gemahlinnen der römi-
ſchen Kaiſer, wie auch den übrigen weiblichen Mitgliedern der kaiſerl.
Familie beigelegter Beiname. Livia, die Gemahlin des Kaiſers
Octavianus Auguſtus, war die erſte, die ihn führte. Hiernach belegte
man auh mit dieſem Namen e der röm. Herrſchaft unter-
worfene Länder u. Städte, ſo z. B. À. Emerita, vom Kaiſer Auguſtus
in Luſitanien angelegt, das ‘heute Merida; wo die Ruinen der
alten Römerſtadt noch jet zu ſehen e A. Taurinorum, das jeßige
Turinz A. Tiberü, jeßt Regensburg; A. Trevirorum, jeßt Trier;
A. Vangionum , H Worms; A. Vindelicorum, jezt Augsburg.
Inu. bei den genannten Orten findet man noch jet die Spuren
der von der früheren Weltenbezwingerin Noma ausgeführten groß:
artigen baulichen Unternehmungen.
Auguſta, Gemahlin des gegenwärtigen Königs v. Preußen, Wil-
helm T., zweite Tochter des Großherzogs Karl Friedrich v. Sachſen-
Weimar u. der ruſſiſhen Großfürſtin Maria Paulowna, geb. am
30. Sept. 1811. Von dex Natur mit blühender Schönheit u. glän-
zenden Geiſte8gaben au3geſtattet, ſowie ſorgfältig von einer vortreff-
fihen Mutter erzogen, war fie im Alter von 17 Jahren eine der lie-
benswürdigſten u. anmuthigſten aller deutſchen Fürſtentöhter, welche
ſich der dritte u. ſtattlihſte Sohn des Königs von Preußen, Friedrich
Wilhelm 111, der Prinz Friedri Ludwig Wilhelm, 1829 zur Ge-
00 N v. Pr. ) = Auguſta E Y 1296
“nabla erfor u., lein von E preußiſchen Bevölkerung begrüßt,
ſeinem Königshauſe Mee An der Seite dieſer edlen u. liebens-
würdigen Gemahlin erblühte ihm das jchönite Samilienglie, welches
durch Die Geburt zweier Kinder, de am 18. Dit. 1831 geborenen
Kronprinzen Friedri<h Wilhelm u. der am 3. Dez. 1838 gebores
nen Prinzeſſin Luiſe (Gemahlin des jeßt regierenden Großh er3098
Triedrih Wilhelm Budinig von Baden), erhöht wurde. Geliebt
u. geachtet von ihrem Gemahl, konnte die Prinzeffin A. fi ihrer
Neigung, geiſtvolle, den Künſten huldigende Zirkel um fi) zu ver:
ſammeln, E überlaſſen u. ihren Hang" zur Mildthätigkeit
im unbeſchränkteſten Maße MOOT
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Nr, 1038. Auguſta, Königin von Preußen (geb. 30. Sept. 1811).
Als 1858 ihr Gemahl die Regentſchaft übernahm, war man durch-
aus nicht im Zweifel, daß man beſonders ihrem Einfluſſe den liberalen
Umſchwung in der Regierung zu danken hatte, welcher damals von
der Bevölkerung ſo freudig begrüßt wurde. Jm J. 1861 jchmücte
das königliche Diadem ſelbſt die ſchöne Stirn der hohen Frau, u. da
{rieb man es wieder ihrer Klugheit zu, als von Oben der Geiſt
der Zeit richtig aufgefaßt u. eine liberale, den Wünſchen des Volkes
gerecht werdende Negierungsweife eingejchlagen wurde. Aus dem
Strahlenglanze der Majeſtät wendete fie fich der Zurückgezogenheit
eines faſt privaten Lebens zu u. widmete ihre Tage dem innigſten
Familienleben mit ihren Kindern u. Enkeln, ihrer eigenen ſtillen
häuslihen Welt u. den Werken der Mildthätigkeit. Als aber der
greiſe König Wilhelm im J. 1870 ſelbſt mit nah Frankreich zog, den
übermüthigen Erbfeind zu bekämpfen, richtete er vom Kriegsſchau-
plate aus die erſten Nachrichten von den Siegen der vereinigten
deutſchen Armeen an die treue Gefährtin ſeines vielbewegten Lebens.
In dieſer ſtürmiſchen und herzerhebenden Zeit wurde den Depeſchen
des „Königs an die Königin“ von Alt u. Jung, als den zuverläſſig-
ſten Berichten über ‘den Fortgang unſerer Waſſen, mit Spannung
entgegengejehen.
Auguſta, 1. County im nordamerikaniſchen Staate Virginia mit
30,000 E., darunter 6500 Farbige. Hauptſtadt Staunton. —
2. A., Hauptſtadt des nordamerik. Staates Maine am Kennebec-
fluffe mit 900 Einw., beſißt ein Arſenal der Verein. Staaten u. ein
Jrrenhaus. — 3
3. A., Hauptort v. Richmond County im nordamerik.
Staate Georgia, am Savannahfluſſe, mit (1870) 15,000 Einw.,