92
niſche
tion,
1d er-
Der:
t den
ſteht.
h die
öhle,
Srobe
zigen
prend
‘ivat-
unſ
‘igen,
t als
‘echen
nom-
rthei-
chen-
i\aßt.
kann
{hon
lichen
e auf
ile zu
1 Ge-
uſge-
da ſie
<luß
1 der
1d die
h den
wird.
nato-
es zu
e tz
len’s
hr.),
nene,
‘ritos
iſchen
y Be:
t (in
und,
rallo:
) im
arvey
e
Lehre
32—
nifro:
yejon:
"men,
roy
Joh.
amen
hende
\iſtio-
e
chend
erde
gaten
utter-
aſalt.
593 Anaxagoras — Anbetung
+
anbinden — anbrüchig 594
Anaxagoras, ein griehiſher Philoſoph, wurde i. J. 499 v. Chr.
zu Klazomenä in Jonien geboren. Zum Mann herangereift, ging
er nad Athen und trat dort mit Perikles, Thukydides und Euripides
als Freund und Lehrer in nahe Verbindung. Später der Gottes-
leugnung angeklagt, wurde er nur durch den Einfluß des Perikles
gerettet. Er ſtarb zu Lampfakos im 72. Lebensjahre. — Sein Name
bezeichnet einen weſentlichen Fortſchritt in der griechischen Bhilofophie ;
denn er war es zuerſt, der über das Entſtehen und den Wechſel der
weltlichen Dinge tiefer nachdachte und als Urgrund ſowie als bewegende
Kraft derſelben einen von allem Stoff geſonderten, frei waltenden
Weltgeiſt annahm. Es gelang ihm freilich noch nicht, diejes Prinzip
wirklih als die Wahrheit des natürlihen Sinnes nachzuweiſen.
Allein er hat doch die Bernunft als Richterin über alle Erſcheinungen
der Außenwelt eingeſeßt und gewiſſermaßen der praktiſchen Philoſo-
phie eines Sokrates den Weg gebahnt, wenn er auc) zugleich das
tedere Auftreten der ihm folgenden Sophiſten (\. d. A.) veranlaßte.
Anaxandrides, ein Rhodier oder Jonier, war ein Zeitgenoſſe
Philipp's von Makedonien und einer der fruchtbarſten Dichter der
ſpäteren attiſhen Komödie. Doch iſt nux etwa die Hälfte der Titel
von ſeinen 65 Luſtſpielen uns überliefert worden.
Anaximandex aus Milet, Schüler des Thales, geb. 610, ge-
ſtorben 546 v. Chr. ; A. war ein Philoſoph der Joniſchen Schule und
wird als erſter philoſophiſcher und naturwiſſenſchaftlicher Schriftſteller
aufgeführt. Er ſoll die Schiefe der Ekliptik entde>t und dur ein
Gnomon (Sonnenmeſſer) gemeſſen, ſowie auch die erſten Himmels-
und Landkarten verfertigt haben. Jn ſeiner Philoſophie lehrte er, daß
das Urprinzip der ſinnlichen Erſcheinungswelt als das Unendliche,
Beſtimmungsloſe, Unbegrenzte aufgefaßt werden müſſe. Ueber ſeine
Lehre veröffentlichte Schleiermacher 1811 zu Bexlin eine Schrift.
Anaximenes aus Milet, geb. um 550, geſt. na< 500 v. Chr.,
war ein Shüler Anaximander's und als ſolcher Philoſoph der Joni-
hen Schule. Ex lehrte, daß der Mond ſein Licht von der Sonne
empfange, und ſoll die erſte Sonnenuhr konſtruirt haben. — Ein
zweiter A., geboren um 365 v. Chr. zu Lampſakos, iſt als Geſchicht-
ſchreiber bekannt geworden. Von ihm rühren einige früher dem
Ariſtoteles zugeſchriebene Werke her.
Angzotuxie, reichliche Abſonderung eines an Harnſtoff armen
Harnes. S. „Harnruhr“.
Anbetung, die Richtung des Gemüthes auf Gott, in Gedanken
oder Worten, ſei es zur Anerkennung ſeiner Größe und Herrlichkeit,
jet e3 zur Bitte um ſeinen Beiſtand oder zum Dank für ſeine Wohl-
thaten. Jeſus lehrte im Geiſt und
in der Wahrheit (\. weiterhin
„Gebet“) Gott anbeten. — Bei
den meiſten vorchriſtli<hen Völ-
\ fern beſtand die Anbetung im Her-
è ſagen von Gebetsformeln, denen
man eine magiſhe Wirkung zu:
ſchrieb; ja eine Anzahl heutiger
niht{<riſtli<er Völker, vornehm-
li Aſiens, bedient ſi<h zur Her-
ſagung von Gebeten und Fürbit:
è ten beſonderer Gebetmaſchi-
e — Hebeträder. — Die Be-
— E nen und Gebeträd er. — Die Be
M kenner des Buddha laſſen das
G Beten überhaupt zumeiſt durch
= ) St vo“ -
U —_ thre Prieſter beſorgen, welche dann
re für alles Volk die Gebete ein-
n N X N zeln, mündlich, oder gleich ma ſ-
Nr. 561, Buddhiſtiſche Gebetmühle. ſenweiſ SE durch Gebetmüh-
len — verrichten, wenn nämlich die Aufträge zu Gebeten ſo maſſen-
haft eingehen, daß dieſelben durch einzelnes Herſagen nicht bewältigt
werden können. Zur fehnelleren Erledigung des Geſchäftes dienen
Gebetmaſchinen , die aus zwei über einander befindlichen Kapſeln
beſtehen, in denen zahlreiche Gebetsformeln eingeſchloſſen ſind.
Orbis pictus, I.
So oft man nun dieſe Kapſeln mittels einer einfahen Vorrichtung
umdreht, ſo oft bewegen ſi<h natürlich die darin befindlihen Formeln,
und da ſchon die gute-Abſicht, d. h. ſhon die Bewegung des Mundes,
folglih au< die Bewegung der Formeln, für ein Gebet gik, jo
kann man ſich denken, wel< eine Menge Gebete auf dieſe wohlaus-
gedachte, einfache Weiſe dur< die Prieſter beſorgt werden können.
— An den Orten, wo. die mongoliſchen Völker und überhaupt die
Verehrer des Buddha ihre Todten begraben, ſowie vor den Tempeln,
ſieht man häufig auh Pfoſten mit Juſchriften,, die ſi<h über die
Nichtigkeit des irdiſhen Daſeins und die Freuden der Seligkeit ver-
breiten. Gegen fie wendet fich der Prieſter und ſpricht das Gebet
oder eine Fürbitte aus. Jeder dieſer Pfoſten hat in der Mitte ſeiner
Höhe, wohin man mit der Hand leicht reichen kann, einen Einſchnitt,
in dem ein Rad um eine Achſe läuft. Ui jede Speiche deſſelben find
zwei kleine eiſerne Ninge loſe befeſtigt. Dieſes Rad in Bewegung zu
ſeßen, gilt nun ebenfalls für ein oder mehrere Gebete. Wer das Rad
unabläſſig in Schwung jest, erwirbt ſih das größte Verdienſt und hat
außerdem no< den Vortheil, daß die Gottheit mittels der ſtärker
klingenden Ringe auf ihn no< beſonders aufmerkſam gemacht wird.
Ja, in Tibet, dem Mittelpunkt des Buddhismus, hat man ſtatt
der Gebeträder ſogar Gebetmühlen (\. Abbild. Nr. 561), die mit
Waſſer getrieben werden. Eine Unſumme gottgefälliger Handlungen
Yäßt fich Durch dergleichen finnreiche Vorrichtungen vollziehen.
anbinden, als landw. Ausdru> ſo viel wie entwöhnen, von einem
Kalbe oder Füllen gebraucht, wel<hes von der Mutter getrennt an
einem Orte angebunden wird. — a. in der Fehtkunſt |. „binden“.
anblaſen, einen Shmelzofen , das Gebläſe eines Shmelzwerkes
zum Beginne des Betriebes anlaſſen.
Anbot, |. v. w. Angebot, im Bergbau ein Vorrecht der Gewerke,
wonach ihnen, ehe ein aufgegebener Grubentheil durch Andere weiter
abgebaut werden kann, derſelbe erſt no< einmal angeboten werden
muß. In manchen Ländern erliſcht dieſes Vorrecht nach einer gewiſſen
Zeit, gewöhnlich nach drei oder ſehs Jahren und eben ſo viel Tagen.
fr e ——— Teen
—=
“Nr. 562. An- und Aufbraſſen mehrerer Schiffe. Br
nir- und nufbrnllen (Seew.), das Anziehen gewiffer Taue
(der Braſſen), welche an den Enden der die Hauptjegel tragenden
Raaen hängen, zu dem Zwecke, um die quere Segelſtellung in eine
gerade erforderliche, mehr ſ{hräge, zu verwandeln. Hierbei braßt
man an, wenn die an der Windſeite (Leeſeite), und auf, wenn die
an der Abwind- oder Luvſeite liegenden Braſſen angeholt werden.
Dieſes Manöver kommt beſonders zur Anwendung, wenn zwei
Schiffe fich mit einander verſtändigen (ſprechen) wollen.
Anbrühe, in der Grube, dur< bergmänniſche Gewinnungs-
arbeiten aufgeſchloſſene, nußbare Mineralien (Erze).
anbrüchig, bedeutet im Allgemeinen ſo viel als im Junnern krank,
im Verderben begriffen. Jn der Forſtwiſſenſchaſt bezeihnet man da-
mit das Vorhandenſein beginnender Fäulniß eines Stammes, ferner
ein von innerer Krankheit befallenes Wild; in der Landwirthſchaft
bezieht es ſi auf eine Lungenkrankheit der Schafe, die mit Vereiterung
dieſes Organs endet und an der bleichen Farbe der Haut, vorzüglich
der inneren Haut der Augenlider und Lippen, erkannt werden kann.
38