Full text: A (1. Band)

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593 Anaxagoras — Anbetung 
+ 
anbinden — anbrüchig 594 
  
  
Anaxagoras, ein griehiſher Philoſoph, wurde i. J. 499 v. Chr. 
zu Klazomenä in Jonien geboren. Zum Mann herangereift, ging 
er nad Athen und trat dort mit Perikles, Thukydides und Euripides 
als Freund und Lehrer in nahe Verbindung. Später der Gottes- 
leugnung angeklagt, wurde er nur durch den Einfluß des Perikles 
gerettet. Er ſtarb zu Lampfakos im 72. Lebensjahre. — Sein Name 
bezeichnet einen weſentlichen Fortſchritt in der griechischen Bhilofophie ; 
denn er war es zuerſt, der über das Entſtehen und den Wechſel der 
weltlichen Dinge tiefer nachdachte und als Urgrund ſowie als bewegende 
Kraft derſelben einen von allem Stoff geſonderten, frei waltenden 
Weltgeiſt annahm. Es gelang ihm freilich noch nicht, diejes Prinzip 
wirklih als die Wahrheit des natürlihen Sinnes nachzuweiſen. 
Allein er hat doch die Bernunft als Richterin über alle Erſcheinungen 
der Außenwelt eingeſeßt und gewiſſermaßen der praktiſchen Philoſo- 
phie eines Sokrates den Weg gebahnt, wenn er auc) zugleich das 
tedere Auftreten der ihm folgenden Sophiſten (\. d. A.) veranlaßte. 
Anaxandrides, ein Rhodier oder Jonier, war ein Zeitgenoſſe 
Philipp's von Makedonien und einer der fruchtbarſten Dichter der 
ſpäteren attiſhen Komödie. Doch iſt nux etwa die Hälfte der Titel 
von ſeinen 65 Luſtſpielen uns überliefert worden. 
Anaximandex aus Milet, Schüler des Thales, geb. 610, ge- 
ſtorben 546 v. Chr. ; A. war ein Philoſoph der Joniſchen Schule und 
wird als erſter philoſophiſcher und naturwiſſenſchaftlicher Schriftſteller 
aufgeführt. Er ſoll die Schiefe der Ekliptik entde>t und dur ein 
Gnomon (Sonnenmeſſer) gemeſſen, ſowie auch die erſten Himmels- 
und Landkarten verfertigt haben. Jn ſeiner Philoſophie lehrte er, daß 
das Urprinzip der ſinnlichen Erſcheinungswelt als das Unendliche, 
Beſtimmungsloſe, Unbegrenzte aufgefaßt werden müſſe. Ueber ſeine 
Lehre veröffentlichte Schleiermacher 1811 zu Bexlin eine Schrift. 
Anaximenes aus Milet, geb. um 550, geſt. na< 500 v. Chr., 
war ein Shüler Anaximander's und als ſolcher Philoſoph der Joni- 
hen Schule. Ex lehrte, daß der Mond ſein Licht von der Sonne 
empfange, und ſoll die erſte Sonnenuhr konſtruirt haben. — Ein 
zweiter A., geboren um 365 v. Chr. zu Lampſakos, iſt als Geſchicht- 
ſchreiber bekannt geworden. Von ihm rühren einige früher dem 
Ariſtoteles zugeſchriebene Werke her. 
Angzotuxie, reichliche Abſonderung eines an Harnſtoff armen 
Harnes. S. „Harnruhr“. 
Anbetung, die Richtung des Gemüthes auf Gott, in Gedanken 
oder Worten, ſei es zur Anerkennung ſeiner Größe und Herrlichkeit, 
jet e3 zur Bitte um ſeinen Beiſtand oder zum Dank für ſeine Wohl- 
thaten. Jeſus lehrte im Geiſt und 
in der Wahrheit (\. weiterhin 
„Gebet“) Gott anbeten. — Bei 
den meiſten vorchriſtli<hen Völ- 
\ fern beſtand die Anbetung im Her- 
è ſagen von Gebetsformeln, denen 
man eine magiſhe Wirkung zu: 
ſchrieb; ja eine Anzahl heutiger 
niht{<riſtli<er Völker, vornehm- 
li Aſiens, bedient ſi<h zur Her- 
ſagung von Gebeten und Fürbit: 
è ten beſonderer Gebetmaſchi- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
       
         
  
  
   
   
        
  
  
   
  
    
   
    
e — Hebeträder. — Die Be- 
— E nen und Gebeträd er. — Die Be 
M kenner des Buddha laſſen das 
G Beten überhaupt zumeiſt durch 
= ) St vo“ - 
U —_ thre Prieſter beſorgen, welche dann 
  
re für alles Volk die Gebete ein- 
n N X N zeln, mündlich, oder gleich ma ſ- 
Nr. 561, Buddhiſtiſche Gebetmühle. ſenweiſ SE durch Gebetmüh- 
len — verrichten, wenn nämlich die Aufträge zu Gebeten ſo maſſen- 
haft eingehen, daß dieſelben durch einzelnes Herſagen nicht bewältigt 
werden können. Zur fehnelleren Erledigung des Geſchäftes dienen 
Gebetmaſchinen , die aus zwei über einander befindlichen Kapſeln 
beſtehen, in denen zahlreiche Gebetsformeln eingeſchloſſen ſind. 
Orbis pictus, I. 
  
So oft man nun dieſe Kapſeln mittels einer einfahen Vorrichtung 
umdreht, ſo oft bewegen ſi<h natürlich die darin befindlihen Formeln, 
und da ſchon die gute-Abſicht, d. h. ſhon die Bewegung des Mundes, 
folglih au< die Bewegung der Formeln, für ein Gebet gik, jo 
kann man ſich denken, wel< eine Menge Gebete auf dieſe wohlaus- 
gedachte, einfache Weiſe dur< die Prieſter beſorgt werden können. 
— An den Orten, wo. die mongoliſchen Völker und überhaupt die 
Verehrer des Buddha ihre Todten begraben, ſowie vor den Tempeln, 
ſieht man häufig auh Pfoſten mit Juſchriften,, die ſi<h über die 
Nichtigkeit des irdiſhen Daſeins und die Freuden der Seligkeit ver- 
breiten. Gegen fie wendet fich der Prieſter und ſpricht das Gebet 
oder eine Fürbitte aus. Jeder dieſer Pfoſten hat in der Mitte ſeiner 
Höhe, wohin man mit der Hand leicht reichen kann, einen Einſchnitt, 
in dem ein Rad um eine Achſe läuft. Ui jede Speiche deſſelben find 
zwei kleine eiſerne Ninge loſe befeſtigt. Dieſes Rad in Bewegung zu 
ſeßen, gilt nun ebenfalls für ein oder mehrere Gebete. Wer das Rad 
unabläſſig in Schwung jest, erwirbt ſih das größte Verdienſt und hat 
außerdem no< den Vortheil, daß die Gottheit mittels der ſtärker 
klingenden Ringe auf ihn no< beſonders aufmerkſam gemacht wird. 
Ja, in Tibet, dem Mittelpunkt des Buddhismus, hat man ſtatt 
der Gebeträder ſogar Gebetmühlen (\. Abbild. Nr. 561), die mit 
Waſſer getrieben werden. Eine Unſumme gottgefälliger Handlungen 
Yäßt fich Durch dergleichen finnreiche Vorrichtungen vollziehen. 
anbinden, als landw. Ausdru> ſo viel wie entwöhnen, von einem 
Kalbe oder Füllen gebraucht, wel<hes von der Mutter getrennt an 
einem Orte angebunden wird. — a. in der Fehtkunſt |. „binden“. 
anblaſen, einen Shmelzofen , das Gebläſe eines Shmelzwerkes 
zum Beginne des Betriebes anlaſſen. 
Anbot, |. v. w. Angebot, im Bergbau ein Vorrecht der Gewerke, 
wonach ihnen, ehe ein aufgegebener Grubentheil durch Andere weiter 
abgebaut werden kann, derſelbe erſt no< einmal angeboten werden 
muß. In manchen Ländern erliſcht dieſes Vorrecht nach einer gewiſſen 
Zeit, gewöhnlich nach drei oder ſehs Jahren und eben ſo viel Tagen. 
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“Nr. 562. An- und Aufbraſſen mehrerer Schiffe. Br 
nir- und nufbrnllen (Seew.), das Anziehen gewiffer Taue 
(der Braſſen), welche an den Enden der die Hauptjegel tragenden 
Raaen hängen, zu dem Zwecke, um die quere Segelſtellung in eine 
gerade erforderliche, mehr ſ{hräge, zu verwandeln. Hierbei braßt 
man an, wenn die an der Windſeite (Leeſeite), und auf, wenn die 
an der Abwind- oder Luvſeite liegenden Braſſen angeholt werden. 
Dieſes Manöver kommt beſonders zur Anwendung, wenn zwei 
Schiffe fich mit einander verſtändigen (ſprechen) wollen. 
Anbrühe, in der Grube, dur< bergmänniſche Gewinnungs- 
arbeiten aufgeſchloſſene, nußbare Mineralien (Erze). 
anbrüchig, bedeutet im Allgemeinen ſo viel als im Junnern krank, 
im Verderben begriffen. Jn der Forſtwiſſenſchaſt bezeihnet man da- 
mit das Vorhandenſein beginnender Fäulniß eines Stammes, ferner 
ein von innerer Krankheit befallenes Wild; in der Landwirthſchaft 
bezieht es ſi auf eine Lungenkrankheit der Schafe, die mit Vereiterung 
dieſes Organs endet und an der bleichen Farbe der Haut, vorzüglich 
der inneren Haut der Augenlider und Lippen, erkannt werden kann. 
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