Mufikalifche Inftrumente. 39
felben Material. Beide Inftrumente ragen nicht über das Niveau anftändiser
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Mittelmäfsigkeit hervor. Der Preis des Flügels beträgt 800 Thaler, der des
Pianino 500 Thaler
Im Weiteren boten uns treffliche Leiftungen die Firma Keim & Günther
zu Kirchheim (Württemberg) in einem Salonflügel aus Paliffander mit überfaitigem
Bezug und englifcher Mechanik, einen Stutzflügel von derfelben Conftrudtion und
aus demfelben Materiale und einem überfaitigen. Pianino, ebenfalls aus Paliffander.
An den Inftrumenten ift ein zwar kleiner, aber fchöner und namentlich in allen
Lagen gut ausgeglichener Ton und eine äufserft folide Arbeit zu loben. Leider
ftellen die E lügel dem Stimmer eine fehr fchwere, ja eine kaum zu löfende Aufgabe,
weil die Schränkung zu fteil gerathen ift. Die Preife find gegenüber den Vorzügen
der Inftrumente äufserft mäfsig zu nennen Der erfte I "lügel koftet 500 T al
der zweite 400 Thaler, das Pianino endlich 300 Thaler
Einen Fortfchritt hat auch Gebauher aus Königsberg mit einer neuen
Stimmvorrichtung an einem feiner Concertflügel zum Wenigften angeftrebt. Die
Saiten nämlich find nicht um die Wirbel gefchlungen, fondern mit einer Schlinge
an einen Haken eingehängt, deffen Eifenfortfatz mit einer Schraube in den aus
einem fchweren, eifernen Steg beftehenden Stimmftock eingefetzt ift. Der Mechanis-
mus bewirkt, dafs eine grofse Umdrehung des Schlüffels nur ein fehr feines Anziehen
der Saiten zur Folge hat. Der Stimmfchlüffel ift gerade fo geformt, wie bei einer
Pendeluhr. Das Stimmen des Inftrumentes wird alle rdings durch diefe Einrichtung
erleichtert, ob fie indefs die Haltbarkeit der Sthämtng befördert, ift eine andere
Frage, jedenfalls aber ift das Aufziehen der Saiten unendlich elchwerk Aufser
jenem mit englifcher Mechanik und Eifenrahmen verfehenen grofsen Flügel hat
Gebauher einen geradfaitigen Salonflügel mit Eifenrahmen, geradfaitig und ein
Pianino von hohem Format gebracht. Alle Inftrumente haben einen Corpus aus
Paliffander. An der Solidität des Baues läfst fich nichts ausfetzen, Alles dagegen
an dem Ton, der trocken und fteif ift. Das Pianino zeichnet fich durch feine ganz
befonders fchlechte Spielart aus, die Mechanik ift gänzlich mifslungen. Der erfte
Klügel koftet I000 Thaler, der zweite 400 Thaler. Das Pianino 320 Thaler. Die
unv erhältnifsmäfsige Werthverfchiedenheit zwifchen den beiden Flü; geln verdanken
fie einzig und allen; jener — wie zu befürchten fteht — fehr unpr aktifchen Neue-
rung in der Stimmvorrichtung.
Einen feltfamen Eindruck machte ein grofser überfaitiger Flügel, den die
Firma Gerhard Adam, Wefel (Rheinprov inz) geftellt hat. Die Mechanik verr
nämlich bei genauerem Einblick E igenthüimlichkeiten, die man leicht als Symptome
eines canonifchen Alters auslegen könnte. Der ungleiche, fpitzige Ton, v
mangelhafte Spielart gereichen dem Inftrumente ebenfalls nicht zur mpfehlung
Etwas beffer ift es mit den beiden Pianinos beftellt, denen man einen leidli
Ton gerade nicht abfprechen kann, jedenfalls find aber ihre Eigenfchaften nicht
fo hervorragend, dafs fie den Flügel entfchuldigen könnten. Der Flügel koftet
600 Thaler, das überfaitige Pianino 300 De das fchrägfaitige 280 Thaler.
Auch die Ausftellungsobjedte von E.Rofenkranz, beftehend in einem
Flügel aus Paliffander, überfaitig, 720 Thaler, ein Pianino, kleines Format, gerad-
faıtig, der Kaften gefchmackvoll mit P erlmutter ausgelegt, 1200 Thaler, entfprechen,
weder nach Ton noch nach der Arbeit dem Ruf, den die Firma lange Jahre hin-
durch fich zu erhalten wufste.
Aehnlich verhält es fich mit J. B. Klems in Düffeldorf, von dem uns zwei
überfaitige Concertflügel mit Erard’fcher Mechanik und ein kreuzfaitiges Pianino
im hohen Format vorgeführt find. Auch diefer Firma geht ein grofser, wohlver-
dienter Ruf in der mufikalifchen Welt voran, namentlich hatte Franz Schumann
eine Vorliebe für die Inftrumente aus diefer Fabrik. Bei den beiden Flügeln ift
die Abdämpfung nichts weniger als tadellos und der Anfchl lag hart; unter den
Claves fehlen etwa fünf Tuchdichten, um den ne Druck zu erz
gezeichnet an den Inftrumenten ift die Tifchlerarbeit. Den günft tigften Eindruck
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