49
Sehr rühmlich hat ich dagegen Schweden, Norwegen und Dänemark
bewährt. Hier verbindet fich ein energifches Streben, die in Amerika a
Förtfe hr itte praktifch zu verwerthen, mit feinem Sinn und Gefchmack. Diefs gilt ir
erfter Inftanz von den Inftrumenten der Firma J. G. Malsmzö in ee
Diefelbe brachte einen überfaitigen Concertflügel mit Mechanik nach Herz und
Oberdämpfung. Den Ton charakterifirt vornehmlich eine fehr feine Klangfarbe,
namentlich im Discant, er wirkt mehr durch Gefang als Wucht und Kraft. Die
Spielart ift ausgezeichnet; ferner einen Stutzflügel mit Stofszungen-Mechanik,
endlich ein Piano in Tafelformat, überfaitig und mit Oberdämpfung. Diefes Tafel-
piano gehört zu den fchönften Ex emplare n, die wir in diefer Gattung kennen
gelernt haben. Feinheit des oucharaktess, der Spielart. wie der Arbeit am Bau
treten an diefen beiden Inftrumenten, wie an dem Flügel als befonders eigen-
thümlicher Zug hervor. Alle drei Inftrumente find Copien nach Steinway. Preis
per Stück 1200 Gulden.
C. H. Billberg (Gothenburg) lieferte einen überfaitigen Concertflügel
mit Repetit ionsmechanik. Die Spielart ift etwas zähe, der Ton hell und fchön,
allein im. Discant etwas zu fchwach gegenüber dem Bafs; dann ein Pianino,
fchrägfeitig mit Oberdämpfung, hell und gleichmäfsig im Ton und einer im
Ganzen guten Spielart. In beiden Inftrumenten ke ennzeichnet fich eine gediegene
I
Leiftuı
Gebrüder Hals (Chriftiania) ein geradfaitiges Pianino von guter Arbeit,
ıber klein im Ton.
Aus Dänemark erfchienen folgende Firmen: Hornung & Möller
(Ko Beben: mit einem überfaitigen Concertflügel mit kurzem Capotafto, eifernem
ee und Agraffen;. der Ton ift von einer anfprechenden Klangfarbe,
nur etwas Sn in der Mittellage . Preis 1000 Gulden. Ein Pianino, fchrägfaitig,
4 Fufs 4 Zoll hoch, fchwach, aber gut ausgeglichener Ton und gute Spielart.
Gar-Görsenten (Kopenhagen) zwei fchrägfaitige Pianinos von guter
Bauart und leidlich im Ton.
J. H. Ehlert (Kopenhagen) ein fchrägfaitiges Pianino mit einer Ein-
richtung zum Transponiren. Der Ton ift mittelmäfsig.
In der ungarifchen Abtheilung ift bereits der Flügel des Herrn
Beregfzafzy gedacht Buen, es wäre noch die Fabrik Strobel aus P
ihnen, deren beide Flügel von mittlerer Gröfse mit kreuzfaitigem Bezug
und durchlaufendem Klangf ftock und Streicher’fcher Stofszungen-Mechanik in
rm
Betreff des Tones fehr fchätzbare Erzeugniffe find.
nftigen Boden
In Italien und Spanien hat der Pianobau bisher zu wenig gün
on als dafs man auf ganz aufserordentliche Leiftungen gefafst fein könnte.
In < a lung des erften Landes bildete die einzige hervorragende Erfchei-
1ung “der Ruffe Sierers in Neapel, auch als Schriftfteller in feinem Fache
bekannt. Er hatte einen grofsen, geradfaitigen Flügel und einen überfaitigen Salon-
lügel ee mit englifcher Mechanik und ein Pianino (halboblique) gebracht.
Der erfte enthält eine Verbefferung der Mechanik durch eine Feder unter der
Schulter zu Gunften der Repetition. Der Ton ift hell und klar, die Spielart
vorzüglich. An dem zweiten findet fich eine neue Zufammenfetzung der Mechanik
vor. Die Eifenplatte ift zufammengefchraubt und mit einem ee 3 verfehen.
Die Spielart ift ungemein leicht, der Ton aber nicht fo ns wie beim erften.
An dem Pianino ift ebenfalls die leichte Spielart zu loben. D Pia janozug ift mit
Tuchleiften verfehen. Das Inftrument hat Hinterdämpfung, der Ton ift hell und frei.
Aus derfelben Stadt hatte noch die Firma Giovanni de Meglio & Aigli
geftellt einen grofsen überfaitigen Flügel mit breiter Kaftenform; die Breite
a nach der Bafsfeite hinaus erweitert, der Ton ift voll, aber seht edel, die
Spielart im Ganzen leicht; ein Pianino mit Vorderdämpfung,
1
aber fehr dünn im Ton.
leichter Spielart,