Full text: Musikalische Instrumente (Heft 39)

    
   
  
  
   
   
   
  
    
  
   
   
   
  
   
  
   
   
   
   
  
  
   
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
   
Mufikalifbhe Inftrumente. i 59 
Violinen, eine nach Maggini, die andere nach Gafpardo di Salo, Preis des Quar- 
tettes 400 Thaler, zwei Violinen * 8o Thaler, Cello ı60 Thaler, Viola 80 Thaler, 
eine Violine nach Giufeppe Guarneri; Ferdinand Diehlin Darmftadt mit einem 
Contrabafs zu 300 Gulden, Cello zu 200 Gulden, Violaroo Gulden, zwei Violinen 
zu 100 Gulden. Unter den Inftrumenten ift namentlich das Cello von fchöner 
Klangfarbe; die Viola könnte einen weniger verfchleierten Ton haben, wird 
jedoch im Quartett guten Effet machen. Die Violinen find fchneidig im Ton. 
J. J. Heldaus Beuel (Rheinprovinz) zwei Violinen mit Doppelkaften und Bogen 
zu 75 Thaler, der Ton der Geigen ift zwar etwas fcharf, aber gut egalifirt. 
Die Firma L. Kriener aus Stuttgart brachte drei Violinen zu 88 Thaler, 
mit Bogen und Käften, aufserdem zwei Violinen mit Stahlfaiten, fogenannte Stahl 
geigen. Das Inftrument gehört in das Bereich der Zither, und zwar der Streich- 
zither und bildet ein Seitenftück zu diefer. Die Streichzither, die auch in der 
öfterreichifchen Abtheilung unter den Firmen Lux, Kindel und Kircher fich 
vorfand , hat einen platten Corpus von herzförmiger Geftalt mit zwei Schall- 
löchern und ein gewölbtes Griffbret mit kleinen Bünden nach dem Syftem der 
gewöhnlichen Zither, über diefe Bünde laufen drei und vier kleine Stahlfaiten. 
Am Rücken befinden fich drei kleine Pflöcke, damit beim Spielen der Corpus 
nicht den Tifch berührt. Die Stahlgeige wird wie eine Violine behandelt, hat 
aber vier Stahlfaiten, welche, wie bei diefer, über einen Steg laufen und in der 
Violaftimmung ftehen. Sie ähnelt in Form der fogenannten, jetzt aufser Gebrauch 
gekommenen Philomela, von der einige Exemplare in der additionellen Austtel- 
lung fich befanden. Bei der Letzteren weichen die Schalllöcher in der Form von 
denen der Geige vielfach ab, bei der Stahlgeige find fie den Löchern der Viola 
d’amore ähnlich. Zu diefer Claffe von Inftrumenten gehört auch das Streich- 
melodion, von demfich Exemplare beiHeidegger in Paflau undM. Amberger 
in München ausgeftellt fanden. Es hat einen der Geige gleichen Corpus und ift 
auch mit gewöhnlichen F-Löchern verfehen, dagegen hat das Griffbret Bünde wie 
die Streichzither. Am oberen Ende des Corpus, das heifst am Anfange des 
Halfes, ift eine Kerbe von Eifen angebracht, welche in ein an irgend eine Platte 
angefchraubtes Eifen eingefchoben wird, fo dafs beim Spielen der ganze Corpus 
frei in der Luft fchwebt. Wie bei der Streichzither finden fich auch hier die Bafs- 
faiten auf der rechten Seite und nicht auf der linken, wie bei der Geige, daher der 
Stimmftock eine andere Stellung erhalten hat. Die Saiten des Melodions haben 
die gewöhnliche Violaftimmung. Der Ton desfelben ift, wenn die Saiten gut 
geftrichen werden, ätherifch und lieblich und macht befonders einen reizenden 
Effett, wenn das Inftrument von einer Zither und einer Guitarre begleitet wird. 
Die Firma Georg Heideggerin Paffau hat aufser dem bereits erwähnten 
Streichmelodion auch fehr brauchbare Violinen zu billigen Preifen ausgeftellt. 
Die Firma, obwohl fchon: länger bekannt, hat befonders feit 1870 eine grofse 
Thätigkeit und tüchtiges Streben entfaltet und erfreut fich eines ftets fich fteigern- 
den Umfatzes ihrer Fabricate, fo dafsfie jetzt anftatt 5 Arbeiter, wie im Jahre 1870 
bei ihrem Beginne, 36 Arbeiter befchäftigt. 
Ein dem Streichmelodion ähnliches Inftrument ift die fogenannte Stahl- 
viola, welche H. Wach ausgeftellt hatte. Der Corpus derfelben gleicht dem des 
Streichmelodions. Am Rücken des Vordertheiles feines Corpus hat das Inftru- 
ment zwei kleinere Plöcke und einen gröfseren am äufserften Ende des Halfes, 
fo dafs es, zum Behuf des Spielens auf den Tifch geftellt, eine fchräge Stellung 
erhält. Ein Vorbild der Stahlviola lieferte ebenfalls die additionelle Ausftellung, 
nur dafs diefes Inftrument oben in den Wirbeln in einen metallenen Schallbecher 
ausläuft, und zwei ähnliche Schallbecher ftatt der gewöhnlichen F-Löcher in dem 
Refonanzboden in den Zargen des Buges angebracht find. 
Die franzöfifche Abtheilung enthielt nur zwei Firmen, Sylve ftre in Lyon 
“hibouville-Lamy in Paris; allein beide haben einen weitgehenden 
and 
  
  
rn AR ee in 
     
n 
ae 0
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.