Full text: Musikalische Instrumente (Heft 39)

  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
  
  
  
    
  
   
   
   
   
  
   
  
   
  
   
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
   
  
   
     
   
  
   
  
   
    
     
  
   
  
   
   
  
   
  
   
  
     
66 Eduard Schelle. 
obenhin und seht in das Mundftück hinein, während bei der Clarinette der 
Schnabel in die Birne, das fogenannte Umfatzftück eing efchoben wird. Bei Alt 
und Tenor fpringt der Hals mit dem Schnabel rechtwinklig in der Biegung 
hervor, beim Bafs it der Hals abermals heruntergebogen en befchreibt eine 
sröfsere Windung. Bei den drei letzten Inftrumenten nimmt der Schallbecher die 
Richtung nach obenhin, an demfelben befinden fich zwei Klappen. Diefe Inftru- 
  
mente find aus verfilbertem Kupfer geformt. Ihr Ton ift von etwas bleicher Farbe, 
ausgiebig und warm; er hat a von en Charakter eines auf einem Saiten- 
inftrumente geftrichenen Tones, und defshalb würde die Einführung eines { folchen 
Quartettes in unfere Harmoniemufik von nn Nutzenfein und hier das Streich- 
quartett aufs Wirkfamfte 'erfetzen. Diefe "Saxophons ftehen: Sopran und Tenor 
in B, Alt und Bafs in Zs. Für den Concertgebrauch ift das Altfaxophon das geeig- 
netfte. Die Inftrumente find leicht und die Spielart macht keine Schwierigkeit. 
Der Preis der Inftrumente ift in Rückficht auf das koftbare Material mäfsig zu nennen. 
Die Saxophons werden nur aus Metall gefertigt, aber fie gehören nach dem 
Charakter des Tones wie der Mechanik zu den Holz-Blasinftrumenten. Sax in 
Paris hat diefe Inftrumente erfunden, aber fpielbar find fie erft durch Goumas 
ei 
Meyerbeer hat bekanntlich Saxophons im „Nordftern,, und der 
„Afrikanerin“ einzuführen getracl htet. Aufserdem hat Goumas noch fehr fchöne 
Clarinetten, Alt- und Barden tten gen lt. Die Bafsclarinetten dürften vielleicht 
in Betreff des Tones nicht fo leicht ihres Gleichen finden. Zwei Fagots, ein eng- 
lifches Horn und zwei Obo&n bewähren nach Bauart wie Ton den wohlbekannten 
Ruf der Fabrik aufs Rühmlichfte, defsgleichen auch die Clarinetten, Befonders 
zeichnet fich unter ihnen eine Clarinette in A, nach Syftem Böhm mit Klappen für 
und 3 aus. Der Ton ift in allen Regiftern gleich, und hat etwas Häten: ırtigies 
und bewahrt dennoch den Charakter der Clarinette. Von vorzüg 
wirkung find endlich auch die Flöten und Piccolos; auch hier waltet, wie über- 
haupt in Frankreich, das Syftem Böhm vor, doch befindet fich unter den Flöten 
eine nach altem Syftem conftruirte. In Betreff der Bauart läfst die Letztere nichts 
zu wünfchen übrig. Es bot fich hier Gelegenheit zu einem Vergleich diefer beiden 
  
     
licher Klan 
Syfteme, und zwar mit einer Metall- und Holzflöte nach Böhm. Den Letzteren 
mufste man fchon den Vorzug geben wegen des in allen Lagen wunderbar aus- 
gegli an und dabei kräftigen Tones, in welcher Beziehung ihnen die Flöten 
des alten Syftems und felbft die beften entfchieden nachftehen. Die Fabrik 
Goumas b efchäfti 
der Löcher Dampfkraft. 
Die bereits genannten FirmenThibouville-LamyundGautreau aıme 
legen ihren Schwerpunkt nicht auf Holz-, fondern auf Blech-Blasinftrumente. 
Die in die erfte Claffe fallenden Inftrumente, wie Clarinetten gehören in die 
Rubrik des Mittelgut, dagegen hat Thibouville ee von verfilbertem, 
Gautreau defs gleichen von reinem Kupfer ausgeftellt, die recht preiswürdig find. 
o- 
gt nicht weniger als 150 Arbeiter und verwendet zur Bohrung 
  
1 
Unter den Objecten der letzteren Firma befindet fich auch eine für uns wenigftens 
neue Familie von Inftrumenten, die allerdings aus Metall angefertigt, aber wie 
die Saxophons aus der Clarinette, aus dem Fagot an zum Theil aus der Obo& 
hervorgegangen find. Diefe Inftrumente paradirten fchon unter dem Namen 
Sarrufophons auf der Parifer Ausftellung 1867. Der Erfinder des Inftrumentes ift 
Gautreau aine, aber die Idee und Veranlaffung gab ihm der Militär-Kapell- 
meifter Sarrus, nach deffen Namen die Inftrumente getauft wurden. Sie waren 
beftimmt, die in der franzöfifchen Militärmufik ausgefchloffenen Oboen und Fagots 
zu erfetzen. Die ganze Familie geht in auf teigender Linie vom fogenannten 
Sopranino in #s bis zum Contrabafs in B. Das Sopranino, wie der Sopran in 2, 
gleichen in der Geftalt ganz einer Obo& von Metall; vom Alt an ift die Röhre in 
paralleler Richtung gebogen und der Hals fpringt mit dem Mundftück heraus, wie 
beimFagot, dasM undft ick beftehtwie beim Fagot oder der Obo& in einem Doppel
	        
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