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68 Eduard Schelle.
; denn was jener Meifter dem Inftrumente zu ıgemuthet hat,
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-ompeter zu übernehmen, aber auf der anderen Seite kann
in diefer Form den Be ne des Orchefters nicht mehr entfprechen.
Das Horn alfo und die ” Irompete forderten fchon frühzeitig, als die reni-
tenteften unter den Blechinftrumenten, den Scharffinn zur Verbeffer rung ihres
Mechanismus heraus. Ein grofser Fortfchritt war fchon die Erfindung der fog
nannten Inventionshörner, welche Ham pelin Dresden, in der Mitte des vorigen
JTahrhundertes zu werlanken ift. Die Conftrudtion war derart, dafs man jetzt ein
einziges für nn > Tonarten brauchen konnte, indem man nämlich Krumm-
bogen von verfchiedener L änge, je nachdem der Grundton der Tonarten fie erfor-
derte, in die ehr heise) ben und diefe fomit nach Belieben umflimmen
konnte; ı die Hauptfache blieb doch immer, die vollftändige chromatifche
Scala auf dem Inftrumente, ohne Beihilfe des de zu ermöglichen. Mit der
Trompete hatte diefs fchon im Jahre 1802 Weidinger durch ein Klappenfyftem
erzielt, allein der Ton erlitt dadurch eine zu großse Einbufse an Charakteı
a als dafs man aus diefer Erfindung für den Orcheftereffedt einen nen:
Nutzen ziehen konnte
Die Klappentrompete war im Grunde nur als Solo-
Concertinftrument zu verwenden, und den Bedürfniffen der nur auf en ‚monie-
mufik angewiefenen Mil en gefchah dadurch keine durchge
Abhilfe. Da trat 1815 Stölzelaus Plefs in Oberfchlefien mit feinem
[yftem hervor und damit beginnt eine neue Aera für den Bau der
inftrumente.
Die Mafchinen nämlich ee in zwei kleinen Röhren, welche, oben
gefchloffen, an zwei Punkten ihrer Höhe, aber quer durchbohrt, in
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nden des angefügten Bogens a einer Feder fich auf- und liefsen.
Sie hiefsen Wechfel, in Destiei ıland wurden fie Mafchinen, in Frankreich Piftons
yannt. Diefe Erfindung nahm der Metall-Blasinftrumentenmacher Adolf Sax
in Paris auf, erfetzte aber beide Röhren durch eine :inzige, gröfsere Schubröhre
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welche nach ihrer Form Cylinder hiefs. Uel jrigens hat es mit der Erfin dung des
Herrn Adolf Sax feine eigene Bewandtnifs. So fchreibt a königlich preufsifche
General-Mufikdiredtor, Bir W. Wieprecht, vom 4. April 1867 an ai N , Mußik-
Inftrumentenmacher V. F. Cervenvin Königgrätz ®=: „Im Jahre 1844 — fo ich
mich erinnere — trat Herr Adolf Sax mit feinen fogenannten Saxhörnern in Paris
als Erfinder derfelben, an welchen er fich meiner P umpventile unverändert bedient
hat, auf. Was aufser diefen als Erfindun: g der Saxhörner conftatirt werden kann, das
wird wohl jeder Fachmann einfehen; felbft die aufrecht ftehende Form feiner
Saxhörner war nicht neu, indem fchon 1835 meine Bafstuba in diefer Form exiftirte
und auch in Oefterreich die Bombardone und noch viel früher in Paris die Op! 1i-
kleiden diefe aufrechte Form führten.“ Die angeführten Pumpventile find
Anderes als die Saxventile, und die Ehre der Erfindung hätte daher nach 2
Schreiben nicht Sax, fondern Wie prechtzu beanfpruchen. Aber auch mit den
ee :n Erfindungen des Herrn Sax, welche auf der Parifer Wel ung 1867
f er in die Wagfchale zu Gunften desfelben fielen, verhält es fich fehr bed tenklich.
So 2.B. die Blechinftrumente mit fechs erhöhten Piftons, ion ee
welche das Rohr verkürzen und fomit die Note um einen halben Ton erhöhen, ftatt
ihn, wie bei unferen Mafchinen, zu vertiefen. Diefelbe Anzahlvon V entilen hat bereits
Wieprecht 1835 bei feiner Tuba angewendet: die erh öhenden } Piftons ftammen
aus Rufsland her, und wurden als unpraktifch zur Seite
geleg Ebenfo ver
5 fich mit dem drehbaren Schallbecher, welcher bereits 1849. in Oefterreich
bei einem ee Cornotragone, in Anwendung gebracht wurde. Ebenfo
wenige hat Anwendung von Klappen und Piftons das Anrecht auf das Ver-
dienft a Neldung- da fie bereits fchon früher in Baiern in Gebrauch
e und franzöfifche M