Full text: Musikalische Instrumente (Heft 39)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
     
  
  
   
   
   
    
   
    
   
      
    
    
    
   
      
     
     
    
   
       
   
   
    
   
    
      
      
     
       
    
     
    
     
    
   
    
   
    
     
   
    
    
  
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Werkftätten zu Paris, zu Chäteau-Thierry (Aisne) und zu Mericourt (Vogefen) 
mehr als 700 Arbeiter. Die ausgeftellt gewefenen, in das Bereich des Bleches 
fallenden Inftrumente find gut gearbeitet und zeichnen fich durch einen fchönen 
Ton aus; von vorzüglicher Schönheit ift der Ton einer Bafspofaune in 3. Auch 
die Leiftungen von Thibouville-Lamy auf diefem Gebiete find im Ganzen und 
Grofsen eh An einzelnen Inftrumenten indefs, fo an der Pofaune 
in C, wäre nur der Mangel an einem beftimmten Charakter des Tones auszufetzen 
welcher eine Mifchung von Trompeten- und Hornton bildet. 
Die italienifche Abtheilung ift mit den Blech-Blasinftrumenten beffer 
beftellt, als mit den Ton-W erkzeugen anderer Art. Giufeppe Pelitti in Mailand 
hat im Ganzen Preiswürdiges geliefert, unter Anderem eine Ordonnanztrompete 
in D, auf der.man die ganze S a fpielen kann, eine Erfindung, die für das Militär 
von groisem Werthe ift. Diefe Erweiterung des Inftrumentes wird durch eine 
Klappe erzielt. Ausgezeichn ne Inftrumente führte auch die Firma Antonio 
Santucciaus Verona vor. Unter ihnen ift befonders hervorzuheben ein Bom- 
bardon in #, in Form eines Helikon, wegen des kräftigen und dabei runden 2. 
auch eine Pofaune in 2 ift wegen es glanzvollen Rlangcharakters anzuführ 
Weniger gelungen waren ein #Horn und ein Bariton. Recht empfehlensw en 
Mittelgut behe Antonio Palmieri aus Forli. Von Gaötano Spadain Bologna 
fanden wir aufser jenem fchon erwähnten Metallfagot von neuer Conftrudtion ein 
Flügelhorn in Zs mit Quermechanismus, genannt Genis. Dagegen will eine 
doppelte Trompete von Mafuffi gar nichts befagen. Zu den neueften Erfindungen, 
welche die Ausftellung vorführte, gehört das Bimbonitono Profeffors Giachine 
Bimbani aus Florenz. Es bildet eine Trompone, welche durch einen Mecha- 
nismus Trompete, Clarinette und das Fagot vereinigt. a hat einen a von 
vier Octaven, vom Contra-#. Das Inftrument leiht fich in F olge des N 1anismus 
mit Leichtigkeit allen Figuren her, Triller in Dur und Moll find eh aus 
führbar. Der Ton ift ftark, weich und fanft, für Cantilenen geeignet; er entbehrt 
aber jeglichen beftimmten Charakters. Das Inftrument kann nur als Curiofität 
gelten und Aufmerkfamkeit beanfpruchen, aber für die Kunft ift es kein Gewinn. 
Die von Fedorow aus Moskau eingefendeten Inftrumente, ein Saxophon 
ohne Mundftück und eine Trompete, überfchreiten nicht das Mafs des Gewöhn- 
lichen. Endlich fahen wir noch Rumänien auf diefem Gebiete vertreten in nn 
Firma W. Staffek in Bukareft, welche Blech-Blasinftrumente aller Gattungen 
brachte, darunter einFlügelhorn in (, von fchöner äufserlicherArbeit de an fändig 
in Ton und zwei Tenor-Euphonions in C und D, zwei gute, aber leider mit 
fchlechten Mundftücken verfehene Inftrumente. Im Ganzen und Grofsen find die 
Leiftungen diefer Firma recht anftändig. 
Hiermit wäre das Bild erfchöpft, welches die Weltausftel u auf dem 
Gebiete der eigentlichen Kunftinftrumente entrollt hat. Wenn wir auf dem Terrain 
des Clavierbaues die unangenehme Erfahrung machten, dafs uns das deutfche 
Reich in diefem Zweige der Induftrie überholt hat, find wir ee in d 
Fabrication der Streichinftrumente überlegen und ftel ıen ihm in den Blas-Inftru- 
menten zum mindeften ebenbürtig, gegenüber. Ein Beleg dafür ift, dafs einzelne 
öfterreichifche Fabrikanten, z.B. C erveny, einen bedeutenden Gefchäftsverkehr 
mit dem Auslande haben. 
So haben nur Oefterreich, Frankreich, und wenn fich das Inftrument en 
Herrn Gemünder in New-York für die Dauer bewähren follte, Amerika Mufteı 
geigen geliefert. Ueberhaupt haben fich, im Durchfchnitt ee die öfter- 
reichifchen Streichinftrumente an Qualität des Tones den von Deutfchland 
geftellten, dem einzigen Lande, das mit Oefterreich nume Hiehih ir currenz 
trat, als überlegen ren In Betreff der Blasinftrumente reichen fich Oelfter- 
reich-Ungarn, Deutfchland und Frankreich die Hand, und bezügli “ der Blech- 
Blasinftrumente darf fich ihnen auch Italien anreihen. Auf dem Geb iete der Holz- 
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