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Werkftätten zu Paris, zu Chäteau-Thierry (Aisne) und zu Mericourt (Vogefen)
mehr als 700 Arbeiter. Die ausgeftellt gewefenen, in das Bereich des Bleches
fallenden Inftrumente find gut gearbeitet und zeichnen fich durch einen fchönen
Ton aus; von vorzüglicher Schönheit ift der Ton einer Bafspofaune in 3. Auch
die Leiftungen von Thibouville-Lamy auf diefem Gebiete find im Ganzen und
Grofsen eh An einzelnen Inftrumenten indefs, fo an der Pofaune
in C, wäre nur der Mangel an einem beftimmten Charakter des Tones auszufetzen
welcher eine Mifchung von Trompeten- und Hornton bildet.
Die italienifche Abtheilung ift mit den Blech-Blasinftrumenten beffer
beftellt, als mit den Ton-W erkzeugen anderer Art. Giufeppe Pelitti in Mailand
hat im Ganzen Preiswürdiges geliefert, unter Anderem eine Ordonnanztrompete
in D, auf der.man die ganze S a fpielen kann, eine Erfindung, die für das Militär
von groisem Werthe ift. Diefe Erweiterung des Inftrumentes wird durch eine
Klappe erzielt. Ausgezeichn ne Inftrumente führte auch die Firma Antonio
Santucciaus Verona vor. Unter ihnen ift befonders hervorzuheben ein Bom-
bardon in #, in Form eines Helikon, wegen des kräftigen und dabei runden 2.
auch eine Pofaune in 2 ift wegen es glanzvollen Rlangcharakters anzuführ
Weniger gelungen waren ein #Horn und ein Bariton. Recht empfehlensw en
Mittelgut behe Antonio Palmieri aus Forli. Von Gaötano Spadain Bologna
fanden wir aufser jenem fchon erwähnten Metallfagot von neuer Conftrudtion ein
Flügelhorn in Zs mit Quermechanismus, genannt Genis. Dagegen will eine
doppelte Trompete von Mafuffi gar nichts befagen. Zu den neueften Erfindungen,
welche die Ausftellung vorführte, gehört das Bimbonitono Profeffors Giachine
Bimbani aus Florenz. Es bildet eine Trompone, welche durch einen Mecha-
nismus Trompete, Clarinette und das Fagot vereinigt. a hat einen a von
vier Octaven, vom Contra-#. Das Inftrument leiht fich in F olge des N 1anismus
mit Leichtigkeit allen Figuren her, Triller in Dur und Moll find eh aus
führbar. Der Ton ift ftark, weich und fanft, für Cantilenen geeignet; er entbehrt
aber jeglichen beftimmten Charakters. Das Inftrument kann nur als Curiofität
gelten und Aufmerkfamkeit beanfpruchen, aber für die Kunft ift es kein Gewinn.
Die von Fedorow aus Moskau eingefendeten Inftrumente, ein Saxophon
ohne Mundftück und eine Trompete, überfchreiten nicht das Mafs des Gewöhn-
lichen. Endlich fahen wir noch Rumänien auf diefem Gebiete vertreten in nn
Firma W. Staffek in Bukareft, welche Blech-Blasinftrumente aller Gattungen
brachte, darunter einFlügelhorn in (, von fchöner äufserlicherArbeit de an fändig
in Ton und zwei Tenor-Euphonions in C und D, zwei gute, aber leider mit
fchlechten Mundftücken verfehene Inftrumente. Im Ganzen und Grofsen find die
Leiftungen diefer Firma recht anftändig.
Hiermit wäre das Bild erfchöpft, welches die Weltausftel u auf dem
Gebiete der eigentlichen Kunftinftrumente entrollt hat. Wenn wir auf dem Terrain
des Clavierbaues die unangenehme Erfahrung machten, dafs uns das deutfche
Reich in diefem Zweige der Induftrie überholt hat, find wir ee in d
Fabrication der Streichinftrumente überlegen und ftel ıen ihm in den Blas-Inftru-
menten zum mindeften ebenbürtig, gegenüber. Ein Beleg dafür ift, dafs einzelne
öfterreichifche Fabrikanten, z.B. C erveny, einen bedeutenden Gefchäftsverkehr
mit dem Auslande haben.
So haben nur Oefterreich, Frankreich, und wenn fich das Inftrument en
Herrn Gemünder in New-York für die Dauer bewähren follte, Amerika Mufteı
geigen geliefert. Ueberhaupt haben fich, im Durchfchnitt ee die öfter-
reichifchen Streichinftrumente an Qualität des Tones den von Deutfchland
geftellten, dem einzigen Lande, das mit Oefterreich nume Hiehih ir currenz
trat, als überlegen ren In Betreff der Blasinftrumente reichen fich Oelfter-
reich-Ungarn, Deutfchland und Frankreich die Hand, und bezügli “ der Blech-
Blasinftrumente darf fich ihnen auch Italien anreihen. Auf dem Geb iete der Holz-
er