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Mufikalifche Inftrumente.
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verfchiebbar. Das Werk hat circa 300 klingende Pfeifen. Das Aeufsere diefer
Salonorgel, die nach Singapore in Oftindien verkauft wurde, ift gefchmackvoll.
In der deutfchen Abtheilung fanden fich treffliche Melodeons bei R. Dix
in Gera vor. Damit wäre das Vorzüglichfte erfchöpft, was die Ausftellung in
diefem Genre bot.
In die Kategorie der mufikalifehen Spielwerke — wir nehmen diefes Wort
in feinem urfprünglichen Sinne, gehören auch das neuerfundene Inftrument, genannt
Pianon, von Carl Kuhn in Wien und der Cither-Concerttifch von Franz Böhm
in Griebach. Das erftere ifl nur eine Abart des Harmoniums, aber keine glückliche.
Es hat die Form eines kleinen Tifches mit einer Claviatur. Diefelbe hängt mit
einem im Tifche befindlichen Blasbalge zufammen; beim Druck der Finger auf die
Taften fenkt fie fich, durch welche Procedur der Ton erzeugt wird. Sie verfieht
auf diefe Weife diefelbe Function wie das Trittwerk am Harmonium. Das Inftrument
ift im Ganzen und Grofsen nur eine Curiofität.
An dasfelbe reiht fich auch das Schreibtifch-Harmonium, eine neue
Erfindung von Johann Klein in Wien. Der Charakter der Arbeit thut dar, dafs
der Schreibtifch die Hauptfache, das Harmonium mit feinen fünf Octaven nur
Zugabe ift. Wir haben es auch hier mit einem Curiofum zu thun.
Was den Cither-Concerttifch anbetrifit, fo hat er feinen Namen von drei
Cithern, die fich auf ihm befinden. Aufserdem enthält er noch eine Taftatur,
Stahl- und Metallglocken und eine kleine Trommel. Die Taftatur beherrfcht ein
Werk von 25 Flöten, welche der Spieler vermittelt des Anblafens durch einen
Schlauch zum Ertönen bringt. Es können mithin alfo an diefem Tifche zwei
Perfonen Cither fchlagen und obendrein ein Dritter auf der Claviatur eine getragene
Melodie fpielen und, um den Effect glänzend zu fteigern, zugleich Glocken und
Trommel erklingen laffen.
Maffenhaft ift in der öfterreichifchen Abtheilung die Gattung der Accordeons,
Mundharmoniken und derartiger Inftrumente vertreten. Die Erfteren gehören
zur Gattung der Physharmonika, nur dafs hier der Balg, ein Laternenbalg mit
vielen Falten, die fich parallel bewegen, nicht mit den Füfsen, fondern mit den
Händen gezogen werden, woher der Name Zugharmonika.
In erfter Linie find hier die Firmen Johann Klein in Wien, M. Bauer
in Wien zu nennen. Bei dem letzteren dürften befonders eine Zukunft die neuer-
fundenen Melophons haben, welche nach dem Clavierfyftem eingerichtet find und
5 bis 6 Odtaven umfaffen. Der Preis bei Klein ift 2- bis 500 fl. per Stück.
Ein grofses Accordeon mit 4 Octaven hatte W. Schramm in Wien
ausgeftellt. Im Weiteren führen wir noch an die Firmen Anton Grötzin Wien,
A. Vogler, Carl Kuhn ebenfalls in Wien.
Von noch gröfserer Varietät find die verfchiedenen Mundharmoniken. So
hatte die Firma Franz Mayer in Wien 130 Stück ausgeftellt, die fich in nicht
veniger als 120 Gattungen theilen. Unter ihren Ausftellungs-Objecten befand fich
ein Stück mit fchwebender oder doppelter Stimmung und zwei Regiftern für
Forte und Piano, welches als die neuefte Erfindung bezeichnet wird. Die Firma
producirt jährlich 900.000 bis 1,000.000 Stücke; man kann fich darnach eine
Vorftellung von dem ungemeinen Abfatz diefer Inftrumente bilden. Die Preife
find durchfchnittlich fehr billig.
Zur Seite jener Firma fteht Wilhelm Thie in Wien mit Mundharmonika
von verfchiedener Art, im Preife von 36 kr. bis 42 fl. öfterreichifcher Währung per
Dutzend. Die Firma befchäftigt I2o bis 130 Perfonen theils im Haufe, theils aufser
dem Haufe, arbeitet mit einer Dampfmafchine von 8 Pferdekraft und erzeugt
jährlich ı/, Million Stücke. Auch diefe Firma weift eine neue Erfindung auf,
nämlich die Eifenverfpreizung der Doppel-Mundharmonikas, welche fehr vortheil-
haft ift, da durch die angebrachten Klammern die Platten dichter an das Holz
geprefst werden, als bei der alten Methode mit den Nägeln. Der Handel mit diefem
Gegenftand hat in der That die grofsartigften Dimenfionen angenommen. So
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