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Carl Mayer.
Die Infanterie-Patrontafche unterfcheidet fich von der öfterrei ichifchen
Cavallerie-Patrontafche alten Syftems, abgefehen von ihrer Tı ragart, dadurch, dafs
der Deckel an beiden Seiten mit en Schutzleder verfehen ift. Sie ift
zu feicht und entbehrt den w en a öfterreichifchen Infanterie- an
tafche eigenen Vortheil, dafs fich diefe be geöffnetem Deckel fäche rartig von
felbft fehhet und das Verlieren der nen verhindert
Schwedens Ausftellung beftand aus zwei Figuren, und zwar aus einem
Infanteriften und einem Artillerie en; ferner aus einem Reilzeuse
Das Charakteriftifche der aus ftarkem Malerisle erzeugten Mon-
turen befteht in der fchwarzblauen Farbe, dem bloufenartigen Schnitte des Hinter-
theiles am Infanterie-Waffenrocke, mit in den Se eh desfelben verfenkten
Schofstafchen, welches Kleidungsftück, als zwifchen Waffenrock und Bloufe liegend,
nicht unpraktifch ift; einer de militärifchen Abzeichens entbehrenden Pantalon
von derfelben DE den öfterreichifchen ähnlichen Schnürfchuhen, licht] laue,
esakoförmige Tuchkäppi mit geradem Schirme, blankem Metallfchilde und kurzem
Rofsbufche.
Der Artillerift trägt den enganliegenden, atillaartig fchwarzbefchnürten
Waffenrock mit drei Behe Compaffeln, fowohl im Sitze als auch an den Beinen
mit Leder befetzte Pantalons und diefe nicht aufnehmende, mithin zwecklos hohe
Stiefel.
Der fchwarzberiemte Infanterietornifter aus rauhem Kalbfelle it übermä Äfsig
grofs, fo dafs der gerollte, über den Deckel gelegte und an den Seitenwänden
befeftigte Mantel den Mann an Breite überragt und die Fühlung nur am Packe
g ner werden kann.
Das Reitzeug ift viel zu complieirt und dürfte fchon des Koftenpunktes
wegen keine Nachahmung finden.
Die fchwere Stange mit langen Ober- und Unterbäumen läfst auf das
Zurückftehen der fchw Sdifehn Reiterei in der Abrichtung fchliefsen hinter dem
in diefer Beziehung von anderen Armeen und, wir dürfen es wohl fagen, nament-
lich der öfterreichifchen, erreichten hohen Standpunkte.
Der fo viel koftbares Materiale abforbirende Sattel entbehrt die, nebft
einer guten Zäumung erforderliche Grundbedingnifs für eine
Tiefe des Sitzes.
Der Prunk-Appendix in Geftalt einer Echabraque, hier aus dunkelblauem
Tuche mit fchwarz gefärbter Leinwand gefüttert, gilt für die Cavallerie der nach
dem Praktifchen ftrebenden öfterreichifchen Armee als überwundener Standpunkt
und wird ihrer hier nur defshalb Erw ähnung gethan, weil hin und wieder noch
einzelne Stimmen für die Wiederaufnahme diefes Deckmantels einer unordent-
lichen Packung, beziehungsweife der Bebürdung des Pferdes mit werthlofem
Plunder, plaidiren.
Soll die Echabraque den ihr aller Wahrfcheinlichkeit nach urfprünglich
zugedachten Zweck erfüllen, fo mufs fie wafferdicht fein. Eine wafferdichte Echa-
braque aber macht die gegenwärtig angewendete koftfpielige Bekleidung des
Sattels, fowie die theueren ledernen Packtornifter überflüf ig, und es müfste noth-
wendig, wenigftens annäherungsweife auf das alte Reit- und Packzeug zurück-
gegriffen werden.
Der öfterreichifche Sattel fowohl, als auch die Packtornifter find von
folcher Befchaffenheit, dafs fie einer Schutzdecke gegen Näffe nicht benöthigen.
Der übrigens damit zur Sprache gebrachte Uebelftand des Nafswerdens
eines Theiles der Pferdedecke ift denn doch nicht ftichhältig, da diefe
naffen Theile, wenn die Decke nach dem Abfatteln zum Schutze des P ferdes ver-
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wendet wird, diefes nicht zu berühren brauchen und fie, wenn nicht fchneller, fo
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doch ebenfo fchnell trocknet, als eine bei abgefeffenem Reiter nrandhich nafs
gute Reiterei, die