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Allgemeine Bewaffnung und Artilleriewefen. 95
Die Phosphorbronce widerfteht auch weitaus beffer der Oxydation, als
gewöhnliche Bronce, beffer als = reinfte englifche Kupfer.
Ein Verfuch, welcher mit ®],, Millimeter ftarken Schiffsbefchlä ägen aus
Phosphorbronce und gleichdimenfionirten Gegenftänden aus reinftem englifchem
Kupfer ausgeführt wurde, die man einer fechsmonatlichen Immerfion in See-
waffer unterwarf, ergab, dafs der Gewichtsverluft durch die oxydirende Ein-
wirkung des Seewaffers für befte englifche Kupferbleche 3°058 Percent, für
Phosphorbronce-Bleche aber nur 1'158 Percent betrug. Diefe aufserordentliche
Widerftandsfähigkeit der Phosphorbronce gegen oxydirende Einflüffe macht fie
namentlich dort zur Benützung geeignet, wo die aus ihr angefertigten Fabricate
einer intenfiven Oxydation ausgefetzt find.
Diefs, dann die leichte Reinigung der Bronce veranlafsten die Firma
zur Anwendung des mehrerwähnten Materiales bei jenen Gewehr-Beftandtheilen,
welche der oxydirenden Wirkung des Pulverrückftandes ae find, und
vermöge ihrer Function nicht aus Stahl hergeftellt werden müffeı
Die Firma Chriftophe und Montig a in Brüffel nach
ihrem Syfteme Mitrailleufen für jede beliel ebige Zahl von Läufen; bisher
fabricirte fie folche von 37, 31, 19 und 7 Läufen von ır bis 38 Millimeter Kalil ber.
In der Mafchinenhalle waren jedoch nur zwei diefer Gefchütze, das eine mit 19,
das andere mit 7 Läufen fammt Laffeteı exponirt.
Die fiebenläufigen Mitrailleufen, deren es von 25 bis 38 Millimeter Kaliber
gi ibt (das ausgeftellte Ge rütz befafs den erfteren), fchiefsenSpreng-Gefchoffe
im Gewichte bis zu I00 Gramm auf die Maximal- Entfernung von 4500 Meter. Trotz
ihres bedeutenden Kalibers find diefe Gefchütze nicht um viel fchwerer als jene
mit kleinem Kaliber.
Die Ausftattung und Einrichtung des Rohrbündels ift bei beiden Gattungen
(nämlich vom grofsen und kleinen Kal iber) gleich, und unterfcheidet fich die
a Mitrailleufe von der öfterreichifchen im Allgemeinen nur durch Folgen-
des: Bei der belgifchen find die Hülfe und die Gabelwände e aus gefchmiedetem
E Ken: ftatt des Rahmenauffatzes hal ven fie einen an der rückwärtigen Fläche des
V erfchlulfes angebrachten Stangenauffatz ; die Ladeplatten find verzinnt, wodurch
das Roften derfelben verhindert und die Renigunz erleichtert wird.
gegen das Ausbrennen durch die Pulvergafe vermindern. Nachdem es auf tein mechanifchem Wege
ganz unthunlich fcheint, diefe Oxyde vollftändig aus der Legirung zu entfernen, fo war man
gezwungen, zu chemifchen Agentien feine Zuflucht zu nehmen. Dr. Kü nzl, der Gefell-
[chafter Montefiore-Levi’s, bedient fich nun hiezu des Phosphors. Die folgende Tabelle
enthält die Refultate eines Zerreifsverfuches’mit Broncebarren von zehn Zoll Länge und einem
Quadratzoll Querfchnitt, welche deutlich den Einflufs der Oxyde auf die mechanifchen Eigen-
fchaften der Bronce erkennen laffen.
Vertiefung
erringerung
a : |
Abfolute | Elafticitäts- | Verlängerung | der Section der
Feftigkeit | zeu2e | der Barren vor | Barren am
| dem Zerreifsen ! Zerreifsungs-
| | in Eibktanmen] per Quadrat- | | punkte
| | centimeter in Percenten
desoxydirt
. A | |
| Alte Gefchützbronce EV | 1209 | 2'0 3'2 |
| |
|
| Ib | R
| Diefe gepolt 1755 1244 28 32
I = I
| en
| II. |
Diefe durch Phosphor 2384 1356 | 68 67
| |
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