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Guftav Semrad und
diefs ift das Verdienft unferer Tage, entwickelte fich das Waffenwefen in nie
geahnter Sc u, gkeit und zu le Vollkommenheit, dafs
ften Forderungen gerecht werden konnte.
den weitgehend
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der gezogenen Feldgefchütze in Italien im Jahre 1859 fich auf das Studium und
lie De sildung des Principes gezogener Kanonenrohre warfen
lerien in aller Eile mit folchen Gefchützen bewaffneten.
Während man aber der Gefchützfrage die Aufmerkfamkeit zuwendete,
blieb die Hinterladung bei den Hand-Feuerwaffen bis in die letzten Jahre ein noli
me tangere, und die Zahl Jener war eine fehr geringe, welche der Einführung
Kinter adgewehren mit Ueberzeugung das Wort redeten, obwohl der
wig’fche Feldzug die Vortheile derfelben fehr nahe gelegt hatte.
Man blieb . an diefelben und es würde die Ausrüftung der Armeen
mit . rladgewehren nicht fobald jenen rapiden Verlauf genommen haben,
wenn nicht fo gewaltige Ereigniffe, wie die des Jahres 1866 die Augen allerwärts
geöfft tet und en o Imedie [s nur auf Vorurtheilen beruhenden Widerftand g
Hinteriadung beim kleinen Gewehre gebrochen hätte.
Man weißs, dafs die meiften euı ‘opi äifchen Mächte gleich nach dem Debut
‚und ihre Artil
von
fchles-
:n die
Der durch das entftandene Bedürfnifs angeregte und durch die Fort-
fchritte in der Mafchinentechnik erftarkte Erfindungsgeift, liefs nun in rafcher
Folge mehrere, vollkommen lebensfähige P a etliche :n, die das preufsifche
Hinterladungsgewehr fofort an balliftifchem Effedte, aber noch nicht an Feuer-
[chnelligkeit, a ı Potenzirung ebenfalls gew richt wurde, übertrafen. In letzte-
rer Hinficht konnte erft durch die in Amerika erfundene Metallpatrone
Durchgreifendes erreicht werden. Diefelbe bewirkt felbft den gasdichten Abfchlufs
und geftattet dadurch die Vereinfachung des Verfchlufsmechanismus und fomit
n fchnelleres Laden.
Durch die Adoptirung der Metallpatronen wurde aber auch der Verfchlufs-
mechanismus der diredten Einwirkung der Gafe entzogen, was die Aı ee
ftärkerer Ladungen ermöglichte, und in weiterer Folge jene ang geftrebte Erhöhung
der Bahnrafanz Beben dafs nunmehr auch jene Schützen einer genügenden
Trefferzahl verfichert fein können, die eine ne oberflächliche Schulung und
mangelhafte Ausbildung im Diftanzfchätzen genoffen haben.
Der deutfch-franzöfifche Krieg 1870 bis en gibt die beften Belege für
den NE grofser Bahnrafanzen.
Bekanntermafsen wurde den deutfchen Truppen die flache Bahn des
Chaffepot-Gewehres bei Bewegungen im freien Felde fchon auf Entfernun
gen über 1200 Schritt gefährlich.
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Einen wefentlichen Fador zur Erlangu ing diefer Bahnrafanz bildete die
Einführung eines kleineren
1
,‚ als des früher gebräuchlichen Kalibers
bei gegebenem Gewichte des Gefchoffes die Belaftung des Berta en:
(das auf die Quadrateinheit: ı Quadratmeter, I (Juadratcentimeter etc. entfallende
a] nden
Gewicht) vermehrt wurde, woraus eine geringere verzögernde Kraft des Luft
widerftandes und demgemäfs eine gröfsere Tragweite und Bahnrafanz refultirte.
In der Entwicklung diefes} Principes der zwekmäfsigften (Querfchnittsbelaftung ift
auch vornehmlich die die gezogenen Waffen charakterifirende. grofse Tragweite
begründet.
o-
Die Haft, mit welcher jetzt die Einführung der Hinterladungsgewehre
allerorts betrieben wurde, liefs die naturgemäfse Ausbildung der Patrone und des
Verfchlufsmechanismus nicht in dem Mafse zu, welches vielleicht im Laufe der
Zeit zu einem allgemein als muftergiltig anerkannten Sylitem geführt
wir diefs z. B. bei den Gefchützen im Rundkeilverfchluffe fehen.
An ‚demfelben Grunde‘ liegt es auch, dafs faft ebenfo viele Gewehr-Ver-
hätte, wie
“chlufsfyfteme exiftiren, als Staaten, weil überall vor Allem dasjenige verfucht
wurde, was eben zur Hand war, und was dann durch fliufenweife Verbefferungen
kriegstüchtig gemacht worden ift. Dafs man bei der Wahl des Syftems meiftens