Full text: Allgemeine Bewaffnung und Artilleriewesen (Heft 45)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
Guftav Semrad und Johann Sterbenz. 
   
  
  
  
   
   
  
     
    
  
   
   
  
     
    
  
   
   
   
   
     
   
  
   
  
    
     
    
     
    
   
     
  
  
   
    
   
  
    
       
     
  
    
  
   
    
  
    
    
      
      
      
  
      
  
  
Seit die Holzfchiffe der Kriegsflotten faft vollftändig durch Fahrzeı uge mit 
dicker Eifenbekleid lung verdrängt wurden, fielen die glatten Schiffs- und Küften- 
gefchütze einem ad vol liger Ohnmacht anheim. Die Granate, ehedem der 
hriichie Feind eines Holfbiffes wurde wirkungslos gegen die undurcl ıdring- 
liche Eifenhaut; die Meeresküften, früher Achtung gebietend armirt, waren nun 
mehr faft wehrlos gegen den Angriff einer feindlichen Panze lare: 
Erft die gro ofskalibrigen Kanonen, namentlich aber die gezogenen 
Mörfer mit ihrer W urfpräcifion und mit ihrem enormen F alleffec gegen das 
ichwache Deck der Schiffe gaben der Küftenartillerie das verloren o 
Uebergewicht zum grofsen Theile wieder zurück. 
Im Se egefechte jedoch dürfte die Schiffsartillerie ihre frühere Bedeutung 
nie wieder erlangen, da fie in der Ramme, wie es fcheint, einen mächtige: 
Concurrenten erhalten hat, und dem Eifenpanzer überhaupt nur normal auf den- 
felben auftreffende Gefchoffe, die aber im Seekampfe höchtt 
find, gefährlich werden. 
So durchgebildet gegenwärtig auch das Waffenwefen ift, fo kleben Jdem- N 
felben noch immer mare Mängel an, und hat es in verfchiedenen Richtun Igen 
Lücken aufzuweifen. Die Befe itigung derfelben en unausgefetzt angeftrebt und 
wäre es daher erwünfcht, wenn jede halbw egs ve 
gegangene 
felten anzubringen 
rfprechende Erfindung erprobt 
werden könnte. Es ift zwar nicht jeder neue Ge ak e lebe ensfähig, aber Be 
lehrung 
läfst ich aus allen Experimenten fchöpfen, und Manches, was heute 
noch als 
hwärmerifches Project gelten mag, kann im Laufe der Jahre zur praktifchen 
:ife gelangen. 
Ueber alle Zweifel erhaben ift jedoch die Behauptung, dafs durch all- 
gemeine Betheiligung der Induftrie und Technik an der L öfung fo vieler wichtiger 
Fragen das Waffenwefen in der jüngften Epoche rafcher denn je dem Stadium 
der Vollendung näher rückte. 
Nachdem wir nun in kurzem Umriffe den gegenwärtigen Standpunkt « 
Waffenwefens gekennzeichnet, wird es unfere Dehlte Aufgabe fein, 
Ausftellung vertreten gewefenen, hervorragenden Objedte diefes Gebietes zu 
befprechen, wobei wir folgende Gruppirung des Stoffes einhalten werden. 
Blanke Waffen. 
fcl 
Re 
. 
les 
die auf der 
Hand-Feuerwaffen. 
Feld- und Gebirgsartillerie, Feftungs-, Schiffs- und Küftergefchütze 
Blanke Waffen. 
Die blanken Waffe 1, worunter wir die'zum Kampfe von Mann 
Mann, und zwar zum Hieb und Stofs beftimmten, alfo Säbe l,Diegen, bLanzen, 
Bajonnete und dergl. verftehen, waren auf der Austtell ung nicht fehr zahlreich 
vertreten, und fand man folche überhauı pt nur im 
Oefterreich, Spanien, Re Italien, 
Schweiz, 
Von Deutfchland if in diefer Beziehung die Collectivausftellun g 
der stahl und Bifenw aaren-Fabrikanten in Solinsen 
welche übrigens von der weltbekannten Grof: 
gegen 
deutfe hen Reiche in 
Schweden und in der 
zu nennen, 
Isartigkeit der Solinger Klingenfabri- 
cation ein ich tiges Bild zu geben nicht vermochte: 
weder durch de Reichhaltigkeit der ausgeftellten Objedte hervor, noch durch die 
Zahl der Firmen, die fich an derfelben betheiligt hatten. 
Johann Friedrich Kremer und F. r He 
dener damascirter Säbel- und Deg 
waffen eingefchickt. 
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die Solinger Expofition ragte 
Es hatten nämlich blofs 
:rmes eine kleine Sammluı 
ıklingen, fowie vollftändig montirter Hieb 
  
  
Darunter befanden fich auch ein Paar matt abgebeizte Säbelfcheiden. 
© 
welche weniger dem Rofte unterli gen follen als blank polirte. 
  
	        
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