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Allgemeine Bewaffnung und Artilleriewefen. 95
ruhen. Dem hinteren Ende des letzteren ift durch einen unten angefchraubten
Holzklotz eine Art Protzftock-Form gegeben.
Die Richtmafchine ift auf dem horizontal liegenden Hauptnerv des
gers b aufgefchraubt, und befteht aus einer hohen, fixen, broncenen Mutter und
Tri
einer darin mittel Handkreuz bewegbaren Richt-Schraube.
Der Hauptträger und ein die Schilde verbindender Qüerbolzen haben
runde Durchläffe von etwa 8o Millimeter Durchmeffer. Diefe werden durch einen
Leitbalken c paffırt, der vorne ein Reihlöch befitzt und hinten eine Puffer-
vorrichtung F trägt.
Die Laffete wird auf einer Bettung gebraucht, welche aus fünf Quer-
rippenhölzern und fechs Pfoften befteht; leiztete liegen in der Rücklaufrichtung
und werden auf die Querrippen-Hölzer mit iahsen Holzfchrauben und vorne
en dadurch niederge Aalen; dafs ein gufseiferner Reihklotz auf den mittleren
Pfoften aufgefetzt und mit zwei ftarken ınenbols en durch den Pfoftenbelag
hindurch an das vordere Querrippenholz angezogen ift.
Der ftarke Reihnagel d vereinigt endlich den erwähnten Leitbalken mit
dem Reihklotze e. Beim Schuffe fpielt die Laffete genau längs des Leitb Alk. ens
zurück, nachdem fie, wie erwähnt, von diefem an zwei Punkten geführt ift, und
gelangt dann an den Puffer; fie trägt zur entfprechenden Anleh ınung an letzteren
am nr ılaffe des I-Trägers einen paffend geformten Anfchlag.
Der Leitbalken ift ein gewöhnliches fchmie deifernes Wafferleitungsrohr,
welches an feinem vorderen Ende ein Beihlorhplick und hinten die Puffer
vorrichtung /eingefchraubt enthält; letztere ift jenen Kautfchukpuffern gleich,
wie fie im Aikcbuhnfache für Zuchaken s gebräuchlich find.
Damit fich die Bettung vorne im Momente der P ufferwirkung nicht hebe,
ift fie durch zwei in Canäle der Kafemattmauer eingefchobene Holzftücke nieder-
geftützt.
Das Pufferende des Leitrohres dient
Seitenrichtung.
Die Laffetenachfe trägt zwei niedere, gufseiferne Rollräder mit Hand-
[peichen-Löchern am Umfange.
Das Gefchütz läfst fich mit Handfpeichen u Zu Mann leicht zurück-
führen, und durch drei Mann mittelft directen Angriffes, alfo ohne alle Hilfsmittel
in einem Zuge nach vorne fchieben.
Die befpr« ochene Laffete gehört für Gefchütze zur Grabenbeftrei-
chung; fie erinnert in ihrer allgemeinen Geftalt wohl an eine franzöfifche
Conftruction, ift von diefer jedoch in der Detailanordnung fo differirend, dafs fie
als vollftändig neue Conception angefehen werden mufs. Insbefondere eigenthüm-
lich ıft die einfache Anordnung i ihres Laffetenblockes, die neue und fehr corredte
endlich auch als Richthebel für
Anordnung des Leitrohres fammt Puffer, endlich die einfache und gelungene
Bettungsconftrudtion. Der horizontale Dreh punkt des Gefchützes if in
Folge der letzteren der Bruftmauer bis auf 100 Millimeter nahegerückt. Das Rohr
reicht weiter als mit feiner halben Länge in die Scharte, und ift der Beftreichungs-
winkel bei alledem mehr als ausreichend.
Der hinterfte Punkt des rückgefpielten Gefchützes fteht nicht ganz drei
Meter von der Bruft ab.
Die Laffete ift endlich trotz des bedeutenden Gefchützkalibers ( (15 Centi-
meter) {6 compendiös, dafs die zur Aufftellung und Bedienung nöthig e Räum-
hk
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li eit blofs 9 Fufs Brke und bei 3 Fufs rückw ärtiger mneen 12 Fufs
Tiefe erfordert. Sie ergab beim Verfuche eine Feuerfce hnelligkeit von
30 Secunden per Schufs. Die Feuerhöhe der Laffete beträgt 1063 Milli-
meter
In der öfterreichifchen Abtheilung hatte ferner noch die Waffenfabrik
inSteyr ein Exemplar der in der k. k. Armee eingeführten Mitrailleufe und
in der ungarifchen Abtheilung das königlich ungarifche Landesverthei-
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