Allgemeine Bewaffnung und Artiller.ewefen.
mit vier Löchern durchbohrt ift. Die an demfelben befeftigte Kolbenftange
aus Gufsftahl tritt durch den Cylinderdeckel, in welchen fie durch eine mitteift
der mit Gewinden verfehenen broncenen Stopfbüchfe % anziehbaren Hanf-
packung verdichtet ift, in den Cylinder, und wird vorne durch zwei Muttern mit
dem Kolbenftangen-Lager / verbunden, welches am vorderen Ende des
Bodenbleches des Raperts angefchraubt ift.
Die Wirkungsweife der hydraulifchen Bremfe ift folgende:
Der Cylinder ift bis auf ein gewiffes, darin verbleibendes Luftquantum mit
Glycerin gefüllt, welchem vor Waffer defshalb der Vorzug gegeben wurde, weil
es weder dem Gefrieren, noch dem Verdunften ausgefetzt ift. Beim Rücklauf
drückt der Rapert mittelft des Kolbenftangen-Lagers und der Kolbenftange den
Kolben, welcher vorn dicht hinter dem Cylinderdeckel fteht, tiefer in den Cylin-
der hinein, fo dafs fich die ausweichende Flüffigkeit mit grofser Gefchwindigkeit
durch die Löcher des Kolbens preffen mufs. Hiedurch wird allmälig der Rapert
zum Stehen gebracht. Der beim Beginn des Rücklaufes die wirkenden Theile
treffende Stofs wird durch die gleichfam als elaftifches Kiffen dienende Luft des
Cylinders wefentlich gemildert. Da der Widerftand der Flüffgkeit bei geringer
Gefchwindigkeit des Kolbens fehr klein ift, fo fetzt die hydraulifche Bremfe dem
langfam erfolgenden Vorlaufen kein Hindernifs entgegen.
Der Rahmen befteht im Wefentlichen aus zwei Rahmenbalken, die aus
Blech- und Winkeleifen mit vorderer und hinterer Querverbindung hergeftellt
find; er ruht auf zwei Paar gufsftählernen Rollenrädern, deren Achfen inftarken
[chmiedeifernen Lagern befeftigt find.
Die Lauffläche der hinteren Rollräder ift mit einer Anzahl radialer Einboh-
‘ungen verfehen, in welche Handfpeichen eingefteckt werden können, um die
xollen zu drehen und dadurch Seitenrichtung zu nehmen.
Zum Zurückbringen (oder Einholen) des Raperts dient die Tauwinde.
Diefelbe befteht aus einer Kneiffcheibey (Z@g. 8), inderen V-förmigem Rande
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Fig. 8.
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fich das Windetau feftklemmt, und welche durch eine Kurbel mittelft Zahnrad und
Getriebe in Umdrehung verfetzt werden kann. Bei fehr fchweren Gefchützen ift
zwifchen Kurbel und Kneiffcheibe ein doppeltes Zahnradvorgelege vorhanden.
Alle diefe Theile find an einem Lagerarmr angebracht, der unten mit einem
Zapfen in das entfprechend geftaltete Loch des am hinteren Ende der Rahmen-
balken an jeder Seite befindlichen Windekaftens s eingefteckt werden
kann. Zum Einholen wird an jeder Seite das eine Ende des Windetaues mit
einem Haken in das Seitenauge der Raperts eingehängt und das andere um die
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