Full text: Allgemeine Bewaffnung und Artilleriewesen (Heft 45)

  
       
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
    
   
  
   
   
   
  
   
Allgemeine Bewaffnung und Artiller.ewefen. 
mit vier Löchern durchbohrt ift. Die an demfelben befeftigte Kolbenftange 
aus Gufsftahl tritt durch den Cylinderdeckel, in welchen fie durch eine mitteift 
der mit Gewinden verfehenen broncenen Stopfbüchfe % anziehbaren Hanf- 
packung verdichtet ift, in den Cylinder, und wird vorne durch zwei Muttern mit 
dem Kolbenftangen-Lager / verbunden, welches am vorderen Ende des 
Bodenbleches des Raperts angefchraubt ift. 
Die Wirkungsweife der hydraulifchen Bremfe ift folgende: 
Der Cylinder ift bis auf ein gewiffes, darin verbleibendes Luftquantum mit 
Glycerin gefüllt, welchem vor Waffer defshalb der Vorzug gegeben wurde, weil 
es weder dem Gefrieren, noch dem Verdunften ausgefetzt ift. Beim Rücklauf 
drückt der Rapert mittelft des Kolbenftangen-Lagers und der Kolbenftange den 
Kolben, welcher vorn dicht hinter dem Cylinderdeckel fteht, tiefer in den Cylin- 
der hinein, fo dafs fich die ausweichende Flüffigkeit mit grofser Gefchwindigkeit 
durch die Löcher des Kolbens preffen mufs. Hiedurch wird allmälig der Rapert 
zum Stehen gebracht. Der beim Beginn des Rücklaufes die wirkenden Theile 
treffende Stofs wird durch die gleichfam als elaftifches Kiffen dienende Luft des 
Cylinders wefentlich gemildert. Da der Widerftand der Flüffgkeit bei geringer 
Gefchwindigkeit des Kolbens fehr klein ift, fo fetzt die hydraulifche Bremfe dem 
langfam erfolgenden Vorlaufen kein Hindernifs entgegen. 
Der Rahmen befteht im Wefentlichen aus zwei Rahmenbalken, die aus 
Blech- und Winkeleifen mit vorderer und hinterer Querverbindung hergeftellt 
find; er ruht auf zwei Paar gufsftählernen Rollenrädern, deren Achfen inftarken 
[chmiedeifernen Lagern befeftigt find. 
Die Lauffläche der hinteren Rollräder ift mit einer Anzahl radialer Einboh- 
‘ungen verfehen, in welche Handfpeichen eingefteckt werden können, um die 
xollen zu drehen und dadurch Seitenrichtung zu nehmen. 
Zum Zurückbringen (oder Einholen) des Raperts dient die Tauwinde. 
Diefelbe befteht aus einer Kneiffcheibey (Z@g. 8), inderen V-förmigem Rande 
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I 
Fig. 8. 
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fich das Windetau feftklemmt, und welche durch eine Kurbel mittelft Zahnrad und 
Getriebe in Umdrehung verfetzt werden kann. Bei fehr fchweren Gefchützen ift 
zwifchen Kurbel und Kneiffcheibe ein doppeltes Zahnradvorgelege vorhanden. 
Alle diefe Theile find an einem Lagerarmr angebracht, der unten mit einem 
Zapfen in das entfprechend geftaltete Loch des am hinteren Ende der Rahmen- 
balken an jeder Seite befindlichen Windekaftens s eingefteckt werden 
kann. Zum Einholen wird an jeder Seite das eine Ende des Windetaues mit 
einem Haken in das Seitenauge der Raperts eingehängt und das andere um die 
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