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40 Guftav Semrad und Johann Sterbenz.
fchmiedeeifernen Radreife. Bei der Probelaft von 10.000 Kilogramm zeigte
fich keine mefsbare Zufammendrückung der Räder oder Durchbiegung der
Achfe.
Als Protze dient die gewöhnliche Belagerungsprotze. Der Protzhebel ift
am hinteren Ende des Rahmens leicht aufzuftecken und zu befefligen.
Bei derausgeftellten Protze waren eiferne, von einem früheren Verfuche her-
rührende Räder vorhanden, welche trotz ihrer Leichtigkeit genügten, da fie nur
einen kleinen Theil der Laft aufzunehmen haben, denn die Laftvertheilung auf der
Hinter- und Vorderachfe verhält fich wie 4: ı
Uebrigens können diefe eifernen Protzenräder jederzeit durch die hölzernen
Feld-Laffetenräder erfetzt werden.
Zur Erleichterung des Ganzen können auch die Rahmen-Laufrollen ent-
fernt und getrennt transportirt werden.
Bei den innerhalb der Krupp’fche en Fabrik ftattgehabten Verfuchen hat fich
die ganze Transporteinrichtung in allen Theilen vollkommen
haltbar erwiefen; die Fahrbarkeit foll leicht und die Lenkbarkeit genügend
gewefen fein, und zwei ftarke Pferde auf ebenem Terrain das Fahrzeug mit Rohr
ohne Anftrengung fortbewegt haben. Zur Placirung des Gefchützes in der Batterie
werden, fobald dasfelbe auf die Bettung gefahren ift, die Rahmen-Rollräder ein-
gefetzt, dann wird die Transportachfe foweit heruntergefchraubt, bis die vordere
Querverbindung des Rahmens auf dem Pivotbocke aufliegt; hierauf wird abge-
protzt und das . Ende des Rahmens mit einer Winde foweit heruntergelaffen,
bis die Rahmen-Rollräder auf der Lauffchiene aufftehen, endlich on die
Transporträder und die Transportachfe abgenommen. Das aufgeprotzte Gefchütz
mit Protze und Zubehör wiegt 8160 Kilogramm.
Die Brauchbarkeit der Laffete wide durch 26 Schufs mit 5 bis 71/, Kilo-
gramm prismatifchen Pulvers erprobt, aufserdem aus dem Rohre noch 9 'Schufs
mit 6 bis 9 Kilogramm desfelben Pulvers abgegeben.
Die Bättung wiegt complet 2080 Kılogramm; Lagerhöhe der Laffete in
Batterie: 1:9 Meter.
Die lange 17-Centimeter-Kanone lag in einer Oberdecks-
laffete, die zur Aufftellung im Bug oder Heck der Panzerfchiffe beftimmt und
mit einer Vorrichtung verfehen itt, um leicht und fchnell in eine rückwärtige Zuricht-
ftellung gebracht werden zu können. Zur He emmung des ae dient eine
Reunssbremie für das Nehmen der Seitenrichtung wird der für gewöhnlich auf
den Schienen aufliegende Rahmen auf die Rollen geftellt, zu welchem Zwecke die
hinteren Rahmenrollen excentrifch gelagert find. Zum Einholen der Laffete ver-
wendet man Taljen; das Vorführen wird durch den Gebrauch der rückwär-
tigen excentrifchen Laffetenrollen befchleunigt. Lagerhöhe der Laffete ro20
Meter.
Die lange I5-Centimeter-Kanone war in einer für den Gebrauch auf
den Breitenfeiten von Corvetten und ähnlichen Kriegsfahrzeugen beftimmten
Schiffslaffete gelagert. Diefe ift eine Rahmenlaffete und hat zum Hemmen
des Rücklaufes eine Slewent, der als Referve ein Brohktau zur Seite fteht.
Das Ausrennen gefchieht für gewöhnlich durch Schieben mit den Händen, da es
durch die Neigung des Rahmens nach der Bordfeite zu erleichtert wird; bei con-
ftanter ] Neigung des Schiffes nach der entgegengefetzten Seite kann man mit Tal-
jen einrennen, die einerfeits in die Se eitenaugen des Raperts, anderfeits in
Ringe an der Bordwand eingefchlagen werden. Die Elevation wird durch eine
Zalinhogen: Richtmafchine, die Seitenrichtung durch Taljen genommen, für deren
Anbringung am hinteren Rahmenende Seitenaugen vorhanden find. Für gewöhn-
lich ruht der Rahmen auf der Schwenkfchiene, nur für das Nehmen der Seiten-
richtung wird er auf Rollen geftellt. Lagerhöhe der Laffete: 0'960 Meter.
Die 15-Centimeter-Belagerungskanone lag in einer eifenblecher-
nen, hohen Laffete mit hölzernen Thonet’fchen Rädern, deren Durchmeffer