Full text: Allgemeine Bewaffnung und Artilleriewesen (Heft 45)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
    
  
  
  
    
  
  
   
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
   
   
   
   
   
  
  
   
  
    
   
  
  
  
  
       
  
   
  
  
  
     
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a0 Guftav Semrad und Johann Sterbenz. 
denen das der Laffete näher liegende ein Protzloch befitzt, verbunden find, 
befindet fich ein Kutfchbock. 
Die zugehörige Protze befteht aus einem, aus zwei Theilen verdiebelten 
Mittelft ee mit Ben Stangendeichfel und zwei auf den Enden des Achs- 
ftockes aufliegenden Tragbäumen. Am Ende des Mittelftöckels ift der Protznagel 
befeftist und las Centrum einer bogenförmigen, mit den Tragbaum-Enden 
Y erbolzten Reihfchiene. Vornan den Den ift endlich die mit den Achs- 
ftängeln durch Spannfchienen verbundene Sprengwage befeftigt 
Die Räder find gleichfalls aus Holz, aber kleiner im Durchmeffer als jene 
der Laffete. 
Die 9 zöllise Hinterladungs-Kanone. : ‚Das; Rohr .ift ‚aus 
el-Gufsftahl erzeugt und be fteht aus einer Kernröhre, deren cylindrifcher, 
ei Zen langer Theil durch 20 S tahlfretten verftärkt it. Von diefen umfpannen 
den äufserften Theil des Bodenftückes 3 Ringe in 3 Lagen, den mittleren Theil 
15 Ringe in 2 Lagen und das vordere Ende des cylindrifche »n Theiles zwei neben 
= 
einander aufgezogene Ringe. Der vor den drei Bodenringen befindliche Ring 
bildet eine Hülfe mit einem de r Dicke der unteren Ringe entfprechenden Abfatze, 
welcher die Kernröhre umfpannt, während der vordere.Theil des Ringes mit 
Muttergewinden verfehen und auf den unteren Ring aufgefchraubt ift. Der Ver- 
fchlufs ift dem franzöfifchen Schraubenverfchlufs in feinen wefentlichen Theilen 
nachgebildet, und wurde der oberfte Bodenring oberhalb mit 29 Zähnen verfehen, 
in welche eine am Schraubenhebel befindliche Kieke eingreift, was ein leichteres 
Lüften der Verfchlufsfchraube ermöglicht. Als Dichtungsmittel wird der Broad- 
well-Ring verwendet, der auf der vorderen Kolbenfläche angebracht itt. 
"Die keilförmigen Züge beginnen am Uebergange des Laderaumes in die 
Bohrung. Der gezogene Theil ift 112 Zoll lang; die Zahl der rechtsgängigen Züge 
ift 32; der Durc -hmeffer nee die Felder beträgt 9'0, jener He >r dieZüge 9 22 Zoll. 
Die Kanten der Züge find nicht radial, fondern tangential an einen gezogen, 
der 0'526 Zoll Durchmeffer hat. 
Breite der Züge 2 0.206 Zoll 
x F ] | an der Mündung 2 22 
> „ Kelder : 287, 
» „. Zuge ) " 04922 
? ee ‚ am Laderaum 3 
I - 
r „ Kelder( 0:150 
Die Axe des Laderaumes ift um 0'05 Zoll höher gelegt, als jene der Boh- 
rung: Die Länge des Dralles an den Führungskanten beträgt 540 Zoll, an den 
Ladekanten 552'31 Zoll. Am äufserften Boc lenring ft ein convex gegen die Richt- 
mafchine geftellter maffiver Anfatz angefchraubt, En welchem das Rohr auf dem 
Richtfpindel-Kopfe aufruht. 
Das Gewicht der Kanone fammt Verfchlufs beträgt 1000 Pud, die Hinter- 
wucht bei 12 Pud. 
Die Länge des mit Gewinden verfehenen Theiles des Verftärkungsringe 
und ebenfo die Form der Gewinde können von der Fabrik nach Bedarf geändert 
werden. 
Die Laffete undder Rahmen des 9-Zöllers find aus dem Etabliffement 
von Georg Franz Berda in St. Petersburg hervorgegangen, wofelbft auch die 
Laffete des früher erwähnten wer b-zölligen Hinterladungs - Mörfers 
angefertigt worden itt. 
Die Wände der Laffete des 9-Zöllers find aus einfachen Eifenplatten 
erzeugt und durch mehrere Bolzen und einen Schleifriegel aus Fagoneifen ver- 
bunden; letzterer vermittelt im Vereine mit zwei auf jeder Seite der Laffete auf- 
genieteten Flanfchen die Führung derfelben auf dem Rahmen. Diefer Riegel 
dient auch als Träger der Richtmafchine, welche aus einer broncenen Schrauben- 
mutter und zwei ineinander gehenden Spindeln befteht. Um jede derfelben für 
fich drehen zu können, find beide, dann die auf der dünneren Spindel befindliche 
Mutter mit je zwei Richtarmen verfehen. 
   
 
	        
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