Full text: Allgemeine Bewaffnung und Artilleriewesen (Heft 45)

  
   
  
  
  
   
  
  
  
   
   
    
  
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
     
   
    
  
  
  
  
    
  
    
  
  
   
  
  
   
  
  
    
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Sterbenz. 
  
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Die von folcher Befchickung gewonnenen Floffen werden nach der 
Befchaffenheit der Bruchfläche einer beim Abftiche mitgegoffenen Probeftange 
(60 Centimeter Länge 2°7 Durchmeffer) forgfältig in Bezug ihres Graphitgehaltes 
in zehn Claffen eingetheilt. Die 1. Claffe hat einen fchwarzen, ftark graphirten 
Bruch, während jener der 10. Claffe ganz weifs ift und keine Spur von Graphit zeigt. 
Zum Gefchützgufs werden im Allgemeinen Floffen der 3., 4. und 5. Claffe, 
manchmal auch folche der 2. Claffe, nie aber Eifen der 6. oder einer höheren 
Claffe benützt; ebe we nig findet fogenanntes Brucheifen. hiefür Anwendung. ® 
Die Dichte des Ghapl Gufseifens in den Probeftangen variirt je nach 
den für den Gefchütz- Gewehrgufs verwendeten Claffen zwifchen 7:30 und 
7:45; die Dichte des Eifens in den Gefchützrohren lie gt zwifchen 7:22 und 7:30, 
während die Dichte des Gufseifens in den durch Schalengufs erzeugten Gefchoffen 
felbft 7'605 beträgt, 
Das fchw Gh Gefchütz-Gufseifen zeichnet fich im Weiteren durch grofse 
abfolute Feftigkeit, Härte, Zähigkeit und Elafticität aus, und befitzt fomit alle 
jene Eige eh »n, welche ein gutes Gefchützmaterial haben foll. 
Zu Finfpong werden alle Rohre vom 24-Pfünder (15°3 Centimeter) aufwärts 
mit nach oben geke hrter Mündung über einen hohlen Kern auf dem Wege des 
Syphonguffes De gleichzeitiger Kühlung gegoffen. 
Die Kühlung wird a end des Guffes und bis nach Entfernung der Kern- 
röhre mittelft comprimirter Luft und von da mit Waffer bewirkt. Don und 
dafs die Ausftrahlung der wa ärme nach Aufsen hin durch eine dicke, die Formen 
umgebende Sandiehrel hte #*# erheblich verzögert wird, kühlt die Materie von 
Innen nach Aufsen allmälig ab, und wird in den einzelnen Schichten annähernd 
jener Spannungszuftand hervorgerufen, den ‘die Theorie anftrebt.7 Rohre 
kleineren Kalibers werden in der Regel maffıvy und auf die gewöhnliche Art von 
Oben gegoffen. 
Mit jedem grofsen Rohre wird zugleich ein 4- oder 6-pfündiges Gefchütz 
‚egoffen ung nochmals einer Gewalt-Schufsprobe unterzogen, wodurch man über 
die Güte des Materials weitaus beffere Auffchlüffe erhält, als durch die ander- 
wärts a eilien Zerreil SD hen einzelner aus dem Maffelot oder fonft von 
gend wo genommener Eifenftücke. 
Die fchweren gezogenen Gefchütze von 12'12 Centimeter aufwärts werden 
nit einer bis zweiLagen| Ringe (Fretten) aus Stahl verfehen, welche den cylin- 
Lob 
drifchen Theil der  eufseifernen Kernröhre mit Preffion umfpannen. 7j 
  
  
  
  
   
Laut Analyfen enthält das in Hiaumöfen niedergefchmolzene Gufseifen folgende 
Beftandtheile: Silicium . . Er VOASEPEILCENT 
Ausgefchiedene n Kohlenfoff f (Graphit ERARIATFIIDLON 5 
Chemifch gebundenen Kohlenfoff . . . . . raı .. 
Mangan a nun aa nalllos2g 
Schwein ee yo r LORTS s 
Phosphor SERIEN BEIDEIRETFTSNNSZEH9Sporen 
Kupfer MAT € ! 5 
Aluminium Kia nern leer au snichts 
Calcium BR 
“Eifen und Verluft. 
IOoo'oo 
** Als Beweis hiefür hat das Etabliffement‘ eine gulseiferne, der Länge nach durch- 
fchnittene Hülfe von > Millimeter Dicke, 71 Centimeter Durchmeffer und 2 5 Centimeter Breite 
ausgeftellt, welche fich wie Stahlblech zufammenrollen und aufbiegen tiefs, 
Was den Widerftand des’ Gufseifens anbelangt, fei erwähnt, dafs eine Gasfpannung 
von 2700 Atmofphären noch keine Gefahr für den Beftand der Rohre involvirt. 
#»%* Die Dammgrube wird, nachdem die Formen eingefetzt und richtig geftellt find, mit 
Sand vollftändig ausgefüllt. 
+ Diefelbe verlaugt bekanntlich, dafs fich alle Schichten, wie fie im Querfchnitte 
fucceffive auf einander folgen, im gleichen Mafse am Gefammtwider ftande betheiligen folle 
ir Diefe Stahlreifen warden bisher zum gröfsten Theil aus den franzöfifchen Eifen- 
werken in Rive de Gier und St. Chaumont und zum geringeren Theil aus dem belgifchen Eta- 
    
  
bliffement Seraing bezogen. In Hinkunft werden fie aber im Lande, und zwar zu Motala erzeugt, 
wo man fich für diefen Fabricationszweig bereits einrichtet. 
   
   
   
  
   
    
   
   
   
   
    
  
  
  
	        
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