Full text: Genie- und Pionnierwesen (Heft 59)

     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
    
Sprengtechnik. 
von der Mafchinenbau-Actiengefellfchaft Humboldt vormals Sievers 
& Comp. in Kalk bei Deutz am Rhein die Sachs’fche Bohrmafchine; 
vonCockerill& Comp. in Seraing in Belgien, die Bohrmafchine von 
Sommeiller und von Dubois et Frangois. 
Von diefen vier Bohrmafchinen werden nur jene’von Burleigh und Sachs, 
weil diefelben beim Ausfprengen der Gräben von Befeftigungen im Felfen 
vortheilhafte Verwendung finden dürften, kurz befprochen. 
Die Bohrmafchine vonSommeiller, beim Baue des Mont Cenis-Tunnels ver 
wendet, und die Mafchine von Dubois und Francois, für die Bohrarbeiten im 
St. Gotthard-Tunnel beftimmt; find in der XIII. Gruppe befchrieben. 
Die Burleigh’fche Bohrmafchine wurde für die Bohrarbeiten am Hoofac- 
Tunnel, Maffachufetts (Nordamerika) entworfen; fie ift nach dem Principe des 
Dampfhammers gebaut. In die unten auf 3 Zoll Länge ausgehöhlte und gefchlitzte 
Kolbenftange werden die Bohrer eingeführt und durch Anziehen der Muttern von 
Schraubenbolzen eingeklemmt. 
Das Geftelle, auf welchem die Bohrmafchine ruht, ift für Bohrungen ober 
Tag ein Dreifufs und hat eine fefte Achfe mit beweglichem Zapfenlager, 
wodurch die Drehung des Apparates nach jeder Richtung ermöglicht wird. 
Für Bohrungen in Stollen ift die Mafchine auf einen fogenannten Bohr- 
wagen befeftigt. 
Bei einem Dampfdrucke 
von 70 Pfund auf den Qua- 
dratzoll macht die Mafchine 
250 bis 300 Schläge in der 
Minute und kann die Zahl der 
Schläge felbft auf 400 gettei 
gert werden. Die Erfchüt- 
terungen des Schlages wer 
den von den zarten Mafchi 
nentheilen ferngehalten, deı 
ganze Stofs lediglich vom 
Bohrer aufgenommen. 
Das Verfchieben des 
Dampfeylinders gefchieht 
durch Drehen der Spindel 
mit der Hand. Die innere 
Einrichtung des Apparates 
weift einen Mechanismus auf, 
durch welchen die Kolben 
ftange beim Aufwärtsgehen 
um ungefähr 20 Grade ge 
dreht wird, fonach der 
Bohrer nach jedem Schlage 
zu einer neuen Schnittfläche 
gelangt. — Hierdurch erhält 
man ein vollkommen rundes Bohrloch mit glatten Wänden. 
Die Bohrer aus Gufsftahl find Kreuzbohrer, deren beide Schneiden 
nicht fenkrecht, fondern etwas geneigt zu einander flehen. 
Von Burleigh’s Bohrern waren drei Gattungen ausgeftellt, und zwar eine 
grofse Bohrmafchine für Flufsregulirungen etc. — eine mittlere für Steinbrüche 
und eine kleine für Stollen. 
Mit der mittleren Bohrmafchine können in Kalkconglomerat 5 Fufs tiefe 
Bohrlöcher in 14 Minuten mit verfchieden langen Bohrern hergeftellt werden und 
zwar entfallen für Bohrarbeit 6 Minuten und für das Auswechfeln der Bohrerfätze 
8 Minuten. 
  
 
	        
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