Full text: Genie- und Pionnierwesen (Heft 59)

   
Verfuche, Zünder zu conftruiren, bei welchen ftatt d 
mit einer Nadelfpitze geritzt wird, haben fich nicht bewährt. 
Ebenfo wurde die Erzeugung der Zünderkörper aus Guttapercha, 
der Guttapercha den Zündfatz verderben. 
Die Zünderkörper wurden in letzterer Zeit entweder aus einer Harzmifchung 
geprefst oder, was noch beffer ift, aus einer Maffe, beftehend aus Schwefel und 
Glaspulver(oder Cement, Porzellanerde etc.), gegoffen. 
Die Befchreibung aller der erwähnten Zünder würde zu weit führen, und 
es genügt, die Befchreibungdesvon J. Schmidt und Trawniczek für Reibungs- 
apparate conftruirten Dynamitzünders anzugeben, welcher bezüglich Verläfslich- 
keit und folider Conftrudtion alle anderen Zünder übertrifft. 
Das Meffingröhrchen und der Meffingdraht 7 22 find mit einer feften Maffe 
(aus Schwefel und Glaspulver) a umgoffen und hat der Draht bei 2 eine feine Spalte, 
über welcher unmittelbar das Röhrchen miteinem Zündfatzee verfehen ift. Auf dem 
Zündfatze fitzt ein Schiefspapierplättchen Z, daraufeinemit einemGrammKnallqueck- 
filber gefüllte, aufsen mitSchellack beftrichene Kapfel 2, welche fchliefslich durch 
einen Pfropfen aus plaftifcher Maffe gegen das Herausfallen 
und gegen den Einflufs der Feuchtigkeit gefchützt wird. 
Eine befondere Sorgfalt ift bei diefen Zündern auf die 
Unveränderlichkeit, Feinheit und Gleichheit der Spalte ver- 
wendet, denn durch diefe und die niedere Zündungstemperatur 
des Zündpräparates ift dieEmpfindlichkeit des Zünders bedingt. 
Die Unterbrechungsfpalte wird mit einer fehr feinen 
Scheere erzeugt, und fodann die Gröfse der Spalte mittelft 
eines aus einer Smee’fchen Batterie, einem kleinen Rumkorff 
und einer Queckfilberwippe zufammengefetzten Apparates 
geprüft, bei welchem beim Schliefsen des Stromes einFunken 
überfpringt. Werden zur Herftellung der Spalte Scheeren mit 
genau gleichen Schneiden benützt und wird beim Einfchal 
ten des Zünders in den Unterfuchungsapparat ftets ein Funken 
von gleich grofser Schlagweite fichtbar, fo kann man anneh- 
men, dafs die Zünder bezüglich ihrer Widerftände nur wenig 
differiren, folglich beim Zünden vieler Objedte ein Verfagen 
einzelner unmöglich wird. 
Diefem Zünder kommt an Güte der von Geitner con- 
ftruirte am nächften, und dürfte derfelbe in der Civil-Spreng- 
technik grofse Anwendung finden. 
Die vielen Syfteme von elektrifchen Zündapparaten nebft 
den zugehörigen Zündern, welche auf der Ausftellung vertreten 
waren,fprechen deutlichvon demBeftreben, der elektrifchenZün- 
dungin derSprengtechnik eine nutzbringende und ausgiebigeVerwerthung zu fichern. 
Wenngleich anfänglich der Werth der elektrifchen Zündung nur vom Kriegs- 
ingenieur erkannt wurde, indem er darin das Mittel fand, Minen, feien diefelben in 
der Erde in einer Befeftigung, im Waffer etc. angelegt, in dem Momente felbft aus 
grofser Entfernung fpielen zu laffen, in welchem der Feind fich in ihrem vollen Be- 
eiche befindet, fo ift fie nichts deftoweniger auch dem Civilingenieurvon Vortheil. 
ss entfällt durch die Zündung genau im Augenblicke des gegel li 
gewöhnlicheUrfache, welchein Steinbrüchen, im Bergbaue und fonftigen Sprengarbei- 
ten die Gefährdung der Arbeiter und nur zu oft den Verluft ihresLebens veranlafst. 
Thatfächlich kommen bei Stein-Sprengarbeiten, wo die elektrifche Zündung 
angewendet wird, bedeutend weniger Unglücksfälle vor als bei Anwendung der 
gewöhnlichen Sicherheits-Zündfchnur. Durch das gleichzeitige Sprengen mehrer 
Bohrfchüffe, deren Wirkungsfphären in einander greifen, wird auch eine 
  
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L ‚enen Signales die 
gröfsere 
7 
J 
Sprengtechnik. 2 
der Beimengung des 
Graphitpulvers eine Graphitbrücke zwifchen den Elektroden gemacht und diefe 
welche 
eine fehr rafche Fabrication möglich machte, aufgegeben, da die flüchtigen Oele 
   
    
   
  
   
   
   
   
  
  
   
   
  
   
   
   
    
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
   
    
  
   
    
  
     
  
  
	        
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