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Sprengtechnik. 95
Die weiteren vier Caffetten enthielten elektrifche Pulver-, Dynamit-
und Schiefswoll-Zünder nach den Syftlemen von Ebner, Trawniezek, Schmidt,
Geitner, Bornhardt und Abel.
In den anderen Caffetten waren die Verbindungen der rafch brennenden
Zündfchnüre, der elektrifchen Drahtleitungen, dann der Drahtleitungen mit
den verfchiedenen elektrifchen Zündern und endlich letztere mit den Auffatz-
atronen für Sprengungen im Trockenen oder unter Waffer von weichem
oder gefrorenem Dynamit überfichtlich geordnet ausgeftellt.
Die Anordnung der Drahtleitungen für elektrifche Zündungen in Stein-
brüchen und Stollen war auf vier Wandtafeln dargettellt.
Solche und Photographien über vom k. k. technifchen Militärcomit& aus-
geführte Holz-, Eifen- und Mauerwerks-Sprengungen, dann gefprengte Holz-
Balken und Eifenplatten zeigten die immenfe Kraft diefes Präparates.
In der italienifchen Ahrbeilung brachte eine Wandtafel die wenigen von
italienifchen Militäringenieuren vorgenommenen Dynamitfprengungen euntnie.
Zur V ervollftändigung der Lehrmittel-Ausftellung hat Lehmann’s und
Wentzel’s Buchhandlung für Technik und Kunft in Wien die über Bergbau,
Hüttenkunde und Salinenbetrieb handelnden neueren Werke ausgeftellt.
Bei.,der grofsen Verbreitung des Dynamits und bei dem Beftreben, der
elektrifchen Zündung in der Civil- nkengieniteile eine Zukunft zu fichern, mufs
der gänzliche Mangel an Schriften, welche die Verwendung des Dynamits zu
Sprengungen in Steinbrüchen, Stollen, Tunnels, unter Waffer etc. behandeln, dann
folcher, welche über das W efen der elek trifchen Zündung und den F prderungen,
die ihre richtige Benützung bedingen, Auffchlufs geben, htvorsehehön werden.
er fei auch der Rett ttungsapparate erwähnt; welche im Pavillon
der modernen Sprengtechnik in vier Exemplaren vertreten waren, und zwar die
beiden öfterreichifchen Apparate von Martony und Ebner, dann der fran
zöfifche vonRouquayrol-Denayrouze und der englifche von Laad.
Bei erfteren drei Apparaten wird dem in mit fchädlicher Luft gefüllten
Stollen etc. befchäftigten Arbeiter frifche Luft aus eifernen Flafchen zugeleitet,
wo diefelbe comprimirt ift.
Bei dem englifchen Apparate wird die fchlechte Luft beim Athmen durch
ein vor dem Mun de des Arbeiters in einem kleinen Bei verwahrtes
Kohlenpulver gefaugt und gereinigt, refpective athembar gemacht.
Ueberblickt man die im Vorftehenden gefchilderten Errungenfchaften im
Gebiete der Sprengtechnik, fo kommt man zu dem erfreulichen Refultate, dafs
in den letzten 20 Jahren bedeutende Fortfchritte gemacht wurden und das grölste
Verdienft in der Verbefferung der Spreng- und Zündmittel Oefterreich für fich in
Anfpruch nehmen kann. Insbefondere find es die hervorragenden Leiftungen
der öfterreichifchen Genie- und Artillerieofficiere, welche eine würdige Ver-
tretung der Sprengtechnik auf der Weltausftellung im Jahre 1873 geftatteten.
Eee Beer ee:
(Gruppe XVI, Ba on 3.)
Bericht von
I / 72 IDTIRIAT
MORIZ BRUNNI
kr. k. Hauptmann im Genieflabe.
Die wenigen dem Gebiete der Fortification angehörigen Ausftellungs-
objecte fallen auf Spanien, welches Land durch das Ingenieurcomite die von
[panifchen Genieofficieren in neuerer Zeit heı rausgegebenen Werke und nach
ihren Angaben mit grofsem Koftenaufwande, felrenet Schöner und Censhhet
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