Full text: Genie- und Pionnierwesen (Heft 59)

  
  
  
  
  
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haben, bei ihrer grofsen Länge und der Länge der Befpannung in fcharfen Wen- 
   
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6 Emerich Zinner 
auch dann noch feine Giltigkeit haben, wenn bei den immenfen Fortfchritten. 
welche die Eifeninduftrie neuefter Zeit gemacht hat, diefe zu Reformen Veran- 
laffung bieten würde. Die Eifeninduftrie könnte allerdings zum Baue der Wagen, 
zur Peyeustns von Brückenträgern ftatt der Balken nd auch noch zu inderenh 
Geräthen ei eicht einmal Balende Erfatzconftrudtionen liefern, fchwerlich aber 
dazu den Anftofs bieten, jene ganz umzuformen und das in allen feinen Theilen 
und Wechfelbeziehungen fo finnreich conftruirte Materiale fo umzuändern. dafs 
die vielen Vortheile verloren gingen, nur aus dem Grunde, um etwas 
Neues zu fchaffen. 
Diefe Vortheile find aber fchon fo vielfeitig anerkannt und gefchätzt wor- 
den, dafs ie wohl nimmer aufgegeben werden dünfen und es ficher verzeihlich 
erfcheinen laffen, dafs wir hier si Schilderung der ausgeftellten Kriegsbrücken, 
jene der öfterreichifchen vorangehen liefsen und ihrer mit wohlverdienten Lob- 
fprüchen gedachten 
Schweden war auf der Ausf ftellung, wie durch militärifche Gegenftände 
überhaupt, fo auch durch folche über Pionnierwefen unter allen Staaten am reich- 
haltigften vertreten. Es hat zw ei Brückenprojects-WagenunddasMate- 
rial der Infanteriepionniere ausgeftellt. 
Schweden belitzt gegenwärtig noch Kriegsbrücken,, welche ganz den 
Birago’fchen nachgebildet find, jedoch En Equipage nur 4 Böcke haben. Die 
Bönlone find theilweife noch aus Holz gebaut, theilweife fchon aus Eifen nach- 
gefchafft. Aufser den ı5 Brückenw agen Der Equipage, welche mit je 6 Pferden 
un] werden, gehört noch dazu eine Feldfchmiede-, ein Material-, ein Ambu- 
iance- und zwei Packwägen, wozu ıı Reit- und 115 Zugpferde erforderlich find ; die 
Futterwagen werden er Bedürfniffe gemäfs angefchafft. 
Das Material hat unter allen Verhältniffen befriedigt, dagegen mufs aber 
der Transport wegen der Schwere der Wagen, befonders aber wegen des unbe- 
hilflichen Sechsgefpanns als unzweckmälsig bezeichnet werden. 
Man war daher in der jüngften Zeit damit befchäftigt, leichtere Wagen 
mit einer geringeren Belaftung zu conftruiren. 
Die hiedurch EniHandchen zwei Projectswagen find eben die ausgeftellt 
gewefenen. Wir betrachten fie im Folgenden. 
Das Project einer Kriegsbrücken-E quipagevondem könig- 
lichfchwedifchen Genie-H lauptmann V. Norrman. Der Erfinder ver- 
folgte bei feiner neuen Kriegsbrücken-Egq juipage den Zweck, den Mängeln, welche 
feiner Anficht nach den fchwedifchen Kriegsbrücken-Trains fürhige als jenen 
anderer Länder und den dazu gehörigen Befpa nnungen anhaften, möglichft abzu- 
helfen und führt unter diefen nebft anderen minder wichtierten sand: 
dafs die Wagen mit der dazu gehörigen Laft viel zu [chwer und unbe- 
weglich find ; 
dafs fie von verfchiedener Bauart und ungleicher Stärke find, wodurch 
der Erfatz erfchwert wird: 
dafs die Ladungsfyt teme zu verwickelt find; 
dafs die Verbindung zwifchen dem Vorder- und Hintertheile bei den 
meiften Wagen fo ungelenk und fteif fei. dafs der Wagen beim Fahren auf 
unebenem Boden oft nur auf drei Rädern geht, anftatt mit Gefchmeidigkeit 
den Unebenheiten desfelben zu folgen; 
dafs die Wagen zu hohe Ladungen und zu fchmale Spurweite haben, was 
bei einem Kriegs-Fuhrwerk, welches fehr häufi hg holperige Wege befahren mufs, 
leicht ein Umkippen des Wagens herbeiführen kann. 
Die Wagen wären weiter, trotzdem fie die fogenannte ganze Wendung 
  
  
    
       
     
   
    
    
     
  
      
    
  
  
  
  
     
   
     
      
    
    
  
   
       
    
  
     
    
     
   
   
   
   
         
   
   
    
  
     
        
   
  
     
     
   
      
  
	        
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